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den Lahmen heilend.
Bei der „Restanra-
tion" (!) der Kirche
seien sie aus derselben
entfernt und auf den
Dachboden geschafft
worden, wo die Dorf-
jugend an ihrem An-
blick sich ergetzte. Bon
alle dem ist zur Zeit
keine Spur mehr vor-
handen. Antiquitäten-
händler seien dagewesen
und hätten um acht-
zehn Gulden eine ganze
Wagenladung solch ge-
schnitzter Figuren mit
fortgenommen, andere
habe ein katholischer
Gänsejunge nach dem
benachbarten katholi-
schen Schillingsfürst
gebracht. Kurz, sie
sind auf eine höchst un-
verantwortliche Weise
verschleudert worden.

Gilt nicht auch in dieser Hinsicht: oavoaiat ooumilss so. pnstoros —?
Wohl kommen Fälle von solchem Vandalismus in unfern Tagen seltener vor;
die Werthschätzung des Ererbten nicht nur, sondern auch das Verständnis; für
die Kunstleistuugen der Vorzeit ist stärker geworden. Aber gleichwohl möge ein
Verfahren wie das eben genannte zur Bewahrung und Pflege des Vorhandenen
mahnen und das Auge uns schärfen auf die Kunstwerke, wie sie da und dort —
und vielleicht reichlicher als wir auf den ersten Blick anzunehmcn geneigt sind
— auch auf dem platten Land uns begegnen.
Nm nochmals auf die Hagenauer Filialkirche zurückzukommcn, so ist uns
nicht unwahrscheinlich, daß die nahe weiland Reichsstadt Rothenburg ob/T. mit
ihren gothischen Kirchen und den Schnitzwerken in denselben von Einfluß auf

die Kapelle des Dörfleins gewesen ist.
Gasteufelden bei Schillingsfürst.

Beck.

Inhalt: Der Gewaudschmuck in der evangelischen Kirche. — Studien über den altchristlichcn
Bilderkreis von Viktor Schnltze. Mit Holzschnitt. — Volksthüinliche Knnst. Mit
Holzschnitt.

Verantwortliche Redaktion: Prälat vr. H. Merz in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Strinlropf in Stuttgart.
 
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