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bloße Vignette bedeutend verkleinert). Man spürt es dem Pinsel des Malers
ordentlich an, wie leicht und lustig er bei solcher Freiheit über die Fläche
wanderte, während bei den andern Kompositionen manches Unfreie und weniger
Befriedigende sich aus dieser doppelten Schwierigkeit erklärt; in weitaus den
meisten Fällen aber ist sie siegreich überwunden, ja in einigen, wie z. B. aus
unserer Figur 1, Jesus und die große Sünderin, ist die Komposition in einem
Maße dem gegebenen Rahmen angepaßt, daß sie wesentlich hiedurch ihre Bestimmt¬


heit erhält und ohne ihn gar nicht zu denken wäre. Die dritte Schwierigkeit lag
in den Gegenständen. Unendlich oft sind manche derselben schon gemalt worden;
andere wieder, in der biblischen Geschichte komplizierte Vorgänge, wollten sich fast
nicht in der nur andeutenden Weise mit wenigen Figuren wiedergeben lassen.
Mari wird auch hier sagen dürfen: die große Mehrzahl der Bilder ist Wohl ge-_
lurigen, in klarer, verständlicher Weise geben sie den Gegenstand wieder und ein-
fach nlid ungesucht sprechen sie znm Herzen. Wie andächtig schaut Abraham zu
 
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