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Cacilia, auf Friedrich Müllers Sixtinische Madonna und den Johannes nach
Domenichino, um die Bedeutung dieser württembergischen Stecherfamilie darzuthun.
Sehr wertvolle Beiträge erfährt die Kunstgeschichte meines Erachtens an
den eingehenden Charakteristiken von Gegenbauer und Neher, die sich, der eine
als Historien-, der andere als Kirchenmaler den größten Künstlern ihrer Zeit
an die Seite stellen. (Gegenbauers Fresken im Residenzschloß, Rehers Fenster-
gemälde in der Stiftskirche zu Stuttgart.) Einige Namen entreißt unser Bio-
graph unverdienter Vergessenheit. So den Kirchenmaler I. F. Dieterich. Und
wie romanhaft so manches Künstlerleben, das uns hier vorgeführt wird! Schade
nur, daß wohlbekannte Männer, die man gern einmal von solcher Meisterhand
geschildert sähe, noch fehlen. So unter den Baumeistern der Neugotiker K. A.
Heidelosf, der Dombaumeister Fr. Schmidt, der frühverstorbene A. Gnauth; an
Bildhauern L. Ohnmacht, Danneckers und Schesfauers Genosse im künstlerischen
Streben, und K. Weitbrecht; die Maler F. H. Füger, E. Leutze, G. Cloß.
In den Spuren von Rapp, Grüneisen, Strauß und Haakh hat A. Wintter-
lin ein Werk geschaffen, das nicht nur in Schwaben freudig ausgenommen, son-
dern in Deutschlands Kunstlitteratur einen bleibenden Platz einnehmen wird. Es
ist keine Frage, daß ein Werk wie dieses, das so oft aus Familienüberlieferungen
schöpft, binnen kurzem, wenn mit den Angehörigen und Zeitgenossen unserer
großen Künstler die Erinnerungen begraben sind, gar nicht mehr möglich wäre.
E. Gradmann.
Chronik.
Der Dom zu Schleswig ist nach Vollendung seiner wohlgelungenen Wiederherstellung
am 25. Oktober ds. Js. im Beisein Ihrer Majestät der deutschen Kaiserin, die ja die innigsten
Bande mit Schleswig-Holstein verknüpfen, feierlich eingeweiht worden. Wir werden über den
Dom, seine Geschichte und Wiederherstellung demnächst ausführlich berichten.
Die litterarische Anstalt Rütten und Löning in Frankfurt a. M. hat dem Herrn
vr. H. W. Singer, wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am königlichen Kupferstichkabinett in Dresden,
die Herausgabe ihres allgemeinen Künstlerlexikons übertragen. Das Lexikon ist die dritte
völlig umgearbeitete Auflage des Seubert-Müllerscheu Künstlerlexikons. Den ersten Teil hat
der jüngst verstorbene I)r. H. A. Müller in Bremen vorbereitet und in der Handschrift ab-
geliefert. Der Druck ist bereits begonnen und der erste Halbband erscheint im Oktober ds. Js.
Fortsetzung und Schluß des auf drei Bände berechneten Werkes werden dann in kurz auf-
einander folgenden Zwischenräumen binnen l^st Jahren auf den Markt kommen.

Unfern Lesern
find wir in der angenehmen Lage folgendes Anerbieten zu machen. Herr
Otto Brandner, Verleger in Berlin 57, Blumenthalstraße 16, hat sich
bereit erklärt, das in seinem Verlag erschienene und oben angezeigte Werk von
Professor Pfannschmidt, Kirchliche Festgrüste
den Lesern des Christlichen Kunstblattes zu halbem Preise abzulassen,
sofern sie als solche bei ihm Bestellung einreichen. Die Redaktion.
Inhalt: Das Münster iu Bern in seiner Vollendung. Mit Abbildung. Von A. Klemm. —
Die Münchener Knnstansstellungen von 1894. (Forts.) Von I. M. — Vom Bücher-
tisch. — Chronik. — Unfern Lesern.
Verantwortliche Redaktion: Oberkonsistorialrat vr. Josts. Mer; in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart.
Hiezu eine Beilage aus dem Verlage von T. O. Weigel Nächst (Chr. Herm. Tauchnitz)
in Leipzig, betreffend Kunstwissenschaftliche Werke.
 
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