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Rat oder unsere Beihilfe in Ansprnch genommen: in der Frage der Aufstellung
der Orgel, der Anbringung der Emporentreppen, der Ausmalung von Kirchen,
der Kirchenstuhlung, der Aufstellung eines neuen Altars, neuen Taufsteins, Be-
schaffung heiliger Gefässe, Kruzifixe, Paramente, religiöser Bilder, zu Christus-
figureu aus Stein, zu gemalten Fenstern, zu Glocken und Kirchenuhren, zur
Wiederherstellung von Grabdenkmälern in Kirchen und von alten Gemälden, zur
Beschaffung von Friedhofthoren, zur Verbesserung der Akustik in Kirchen, zu
Kircheuheizuug, Kirchenbeleuchtuug, Lüftuugsanlageu, zu Anbriuguug fchmbolischeu
und überhaupt bildlichen Schmuckes u. s. m. Auch vou außerhalb Württembergs,
aus dem übrigen evangelischen Deutschland, der Schweiz, Österreich, aus deutsch-
evangelischen Gemeinden in anderen Weltteilen wurde unser Rat iu Kirchenbau-
angelegenheiten in Anspruch genommen.
Bei all dem ergeben sich mancherlei Erfahrungen, die wir nach Kräften bei
anderweitigen Beratungen für die Gemeinden nutzbar zu macheu sucheu. Auf
eiuige Puukte, vou deneu mehrere iusbesoudere bei Ernenerungsarbeiten au länd-
lichen Kirchen, wobei nur bescheidene Mittel zur Verfügung stehen,
vou Wichtigkeit sein dürften, sei hier besonders hiugewieseu.
1) Über Beschaffung einer neuen Orgel sollte erst dann mit den: Orgel-
bauer iu Verhandlung getreten werden, wenn der Bautechniker hinsichtlich der
Stellung der Orgel gehört wurde. Die Unterbringung derselben kann sonst
große Schwierigkeiten und hohe Kosten verursachen. Außerdem ist davor zu
warnen, die Orgel größer zu wählen, als es für die Größe des Kirchen-
gebäudes erforderlich ist. Die Befolgung dieses Rates wäre sehr in: finanziellen
Interesse der Gemeinden gelegen.
2) Eine Neubemalung der Kirche sollte nie erfolgen, ohne vorhergehende
Entfernung der alten Anstrichschichten durch den Gipser, weil sonst die neue
Farbe nicht haftet und bald wieder abblättert, auch die Staubablageruug auf den
Unebenheiten der Wände, wenn sie nicht „nachgeschafft" werden, bald wieder der
Kirche ein unschönes Aussehen giebt. —- Der Neubemalung einer Kirche hat eine
sorgfältige Untersuchung von Decke und Dach auf Dichtigkeit u. s. w. voranzugehen.
3) Es empfiehlt sich nicht, in einer Kirche, die überhaupt erneuerungs-
bedürftig ist, zuerst einen neuen Altar, neue Paramente, neue Fenster, eine neue
Orgel u. s. w. zu beschaffen; diese Gegenstände passen nicht mehr recht, oder
leiden not, wenn es später zu einer Erneuerung des Kirchenraums selber kommt;
auch wird durch solche teilweise Neubeschaffuug das Interesse der Gemeinde von
der Erneuerung des Ganzen abgelenkt und zersplittert.
4) Bei jeder Veränderung an Gestühl und Emporen sollte zugleich auch
die Heizbarmachung der Kirche, jedenfalls vorbereiteuderweise, ins Auge gefaßt
werden; hiezu ist das erste Erfordernis die Anlage gemauerter Kamine in
den Kirchenwänden.
5) Ein Hauptaugenmerk bei Erneuerungen ist zu richten auf die Emporen-
treppen, welche in ihrem dermaligen Bestand in älteren Kirchen vielfach als
beinahe lebensgefährlich zu bezeichnen sind.
6) Auch kleinere Arbeiten, wie Erstellung einer neuen Sakristei, Einsetzung
Rat oder unsere Beihilfe in Ansprnch genommen: in der Frage der Aufstellung
der Orgel, der Anbringung der Emporentreppen, der Ausmalung von Kirchen,
der Kirchenstuhlung, der Aufstellung eines neuen Altars, neuen Taufsteins, Be-
schaffung heiliger Gefässe, Kruzifixe, Paramente, religiöser Bilder, zu Christus-
figureu aus Stein, zu gemalten Fenstern, zu Glocken und Kirchenuhren, zur
Wiederherstellung von Grabdenkmälern in Kirchen und von alten Gemälden, zur
Beschaffung von Friedhofthoren, zur Verbesserung der Akustik in Kirchen, zu
Kircheuheizuug, Kirchenbeleuchtuug, Lüftuugsanlageu, zu Anbriuguug fchmbolischeu
und überhaupt bildlichen Schmuckes u. s. m. Auch vou außerhalb Württembergs,
aus dem übrigen evangelischen Deutschland, der Schweiz, Österreich, aus deutsch-
evangelischen Gemeinden in anderen Weltteilen wurde unser Rat iu Kirchenbau-
angelegenheiten in Anspruch genommen.
Bei all dem ergeben sich mancherlei Erfahrungen, die wir nach Kräften bei
anderweitigen Beratungen für die Gemeinden nutzbar zu macheu sucheu. Auf
eiuige Puukte, vou deneu mehrere iusbesoudere bei Ernenerungsarbeiten au länd-
lichen Kirchen, wobei nur bescheidene Mittel zur Verfügung stehen,
vou Wichtigkeit sein dürften, sei hier besonders hiugewieseu.
1) Über Beschaffung einer neuen Orgel sollte erst dann mit den: Orgel-
bauer iu Verhandlung getreten werden, wenn der Bautechniker hinsichtlich der
Stellung der Orgel gehört wurde. Die Unterbringung derselben kann sonst
große Schwierigkeiten und hohe Kosten verursachen. Außerdem ist davor zu
warnen, die Orgel größer zu wählen, als es für die Größe des Kirchen-
gebäudes erforderlich ist. Die Befolgung dieses Rates wäre sehr in: finanziellen
Interesse der Gemeinden gelegen.
2) Eine Neubemalung der Kirche sollte nie erfolgen, ohne vorhergehende
Entfernung der alten Anstrichschichten durch den Gipser, weil sonst die neue
Farbe nicht haftet und bald wieder abblättert, auch die Staubablageruug auf den
Unebenheiten der Wände, wenn sie nicht „nachgeschafft" werden, bald wieder der
Kirche ein unschönes Aussehen giebt. —- Der Neubemalung einer Kirche hat eine
sorgfältige Untersuchung von Decke und Dach auf Dichtigkeit u. s. w. voranzugehen.
3) Es empfiehlt sich nicht, in einer Kirche, die überhaupt erneuerungs-
bedürftig ist, zuerst einen neuen Altar, neue Paramente, neue Fenster, eine neue
Orgel u. s. w. zu beschaffen; diese Gegenstände passen nicht mehr recht, oder
leiden not, wenn es später zu einer Erneuerung des Kirchenraums selber kommt;
auch wird durch solche teilweise Neubeschaffuug das Interesse der Gemeinde von
der Erneuerung des Ganzen abgelenkt und zersplittert.
4) Bei jeder Veränderung an Gestühl und Emporen sollte zugleich auch
die Heizbarmachung der Kirche, jedenfalls vorbereiteuderweise, ins Auge gefaßt
werden; hiezu ist das erste Erfordernis die Anlage gemauerter Kamine in
den Kirchenwänden.
5) Ein Hauptaugenmerk bei Erneuerungen ist zu richten auf die Emporen-
treppen, welche in ihrem dermaligen Bestand in älteren Kirchen vielfach als
beinahe lebensgefährlich zu bezeichnen sind.
6) Auch kleinere Arbeiten, wie Erstellung einer neuen Sakristei, Einsetzung