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Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

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Nr. 4 (April 1908)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0143
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Die Kirche in Königsberg a. d. Eger ist den Lesern des CH. Kunst-
blattes schon bekannt (1906, S. 132, Bild S. 135). Der Schöpfer des Ent-
wurfs selbst, Baurat Eisenlohr in Stuttgart, hat dort dem Bild ein kurzes
Geleitwort mitgegeben. Wir beschränken uns hier darauf, eiu Bild der Kanzel-
maud zu geben. Das Holzwerk ist mattblau gehalten, das durch mattes Grün
und mattes Weißgelb einige Abwechslung erhalt. Jedenfalls liegt hier ein sehr
anerkennenswerter Verstech vor, die Formen der ältesten deutschen Frühkunst zur
Ausschmückung des evangelischen Gotteshauses zu verwenden. Die große — ja
nach manchen Beurteiler» übergroße — Einfachheit ivar die Folge des Strebens
nach Billigkeit. Die Kosten betrugen einschließlich Bauplatz, 3 Glocken,

innerer Einrichtung usw. 44500 L bei 210 Sitzplätzen. Bei Berechnung der
reinen Baukosten dürfte mithin der Sitzplatz auf etwa 170 L gekommen sein.
Etwas weiter abwärts an der Eger gegen Karlsbad liegt die nicht un-
bedeutende Stadt Falkenau, gleich Königsberg der Mittelpunkt eines Kohlen-
beckens. Hier wurde schon ein Jahr vor Königsberg, 1904, eine schmucke ueue
Kirche eiugeweiht, von Julius Zeißig iu Leipzig entworfen, 200 Sitzplätze fassend.
Die Kosten betrugen 71000 L, ein Sitz 355 Iv! Der Bau ist in früh-
romanischem Stile gehalten, der Turm in eine Ecke des Langhauses eingebaut.
Recht hübsch ist die kleine romanische Pfeilergalerie neben der, im Untergeschoß
des Turmes befindlichen Pforte, und das im Giebel angebrachte Christnsbild
in venezianischem Mosaik.
Oberhalb des Egertals, auf dem Kamm des Erzgebirges, grüßt seit 1906
die neuerbaute Kirche iu Weipert herab in die böhmischen Wälder und hinüber
 
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