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Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 51.1909

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Nr. 10 (Oktober 1909)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44121#0337
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Bauschicksal des älteren ähnlichen Bruders in der Iohanneskirche in Mann-
heim erspart.
II. Auch Mannheim hat zwei monumentale Kirchen, deren Pläne von
dem eigenen Kirchengemeindebaubureau unter Leitung Dörings stammen,
erhalten:
1. Die Lntherkirche in der Neckarvorstadt; in gotisierenden Formen, mit
Choranlage und mit geschickter Verbindung von Konfirmandensälen, die
ihrerseits wieder zu den beiden Pfarrhäusern überleiten.
2. Die Friedenskirche in der Schwetzingervorstadt. Diese ist in An-
lehnung an Mannheims ältere Baugeschichte in Barock gebaut und zeigt,
wie sehr geeignet der Barockstil mit seiner Feinheit und Feierlichkeit gerade


Abb. 4. Karlsruher Lutherkirche
Glasmalerei von Prof. Läuger: Geburt Christi
für unsere protestantischen Saalkirchen ist, und wie gerade er besonders
die für den evangelischen Kultus so nötige Akustik garantiert.
Wir werden später über beide Kirchen noch Ausführlicheres zu bringen
haben in Zusammenhang mit dem bereits in Angriff genommenen größten
Mannheimer Monumentalkirchenbau, der Werderkirche.
III. Die mit großen Geldopfern, aber wenig protestantischem und
modernem Geist errichtete kolossale neue Stadtkirche in Pforzheim will ich
nicht eingehender würdigen. Sie bietet kaum etwas Neues oder auch nur
Anziehendes, sie ist schlecht in der Akustik und ihre Bauherrn bewegten sich
ganz und gar in den ausgetretenen Geleisen der katholisierenden, roman-
tischen Bauweise und der weichlichen, unbestimmten, alles ins Helldunkel
einhüllenden Innenausstattung aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts.
Sie ist ein Musterbeispiel — trotz des Aufwands von etwa 730 000 M. —,
 
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