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erſte dieser Szenen wird nun gewöhnlich als Auf erſte h un g bezeich-
net. Die Bezeichnung H Aycorzag* f:hlt nie, während die andere, selte-
nere û eig Tàv "Arênv x&to80c d. h. der Abstieg in die Unterwelt, richtiger wäre,
Die Szene wird auch als „Höllenfahrt Chriſti“ oder ,,spoliatio inkerni“ be-
zeichnet. Chriſtus im Limbus, d. h. in der Vorhölle, dieſes bei den Byzanti-
nern ſo beliebte und mehr als irgend andere Begebnisse im Leben Jesu dar-
gestellte Bild, verdankt seine Entſtehung dem apokryphen Evangelium des



Der thronende Chriſtus. Mosaik der großen Kuppel in der Markuskirche zu Venedig.

Nikodemus oder wie es auch heißt den „Acta Filatié. Chriſtus dringt,
da er siegreich den Tod bezwungen, in die Unterwelt, deren Pforten auf-
springen, und entreißt dem Dämon, der wehrlos gemacht wird, die Seelen
der Gerechten des „Alten Bundes“.

Die Szene ist reichbewegt und von packender Erſcheinung. Der Erlöser
eilt bald haſtigen Laufes abwärts, in der Linken die Schriftrolle (das
Evangelium) haltend, die Rechte ausgestreckt, zu seinen Füßen die ge-
ſprengten Pforten der Unterwelt, mit losgelöſten Klammern, Schlössern,
Ketten und > beinahe erdrückt unter ihnen, eine koloſſale Mißgeſtalt,
nackt, von ſchwarzblauer Farbe; es ist die Personifikation der Hölle, der
Tartarus (s "ArZnc); oft liegt der Riese kopfübergeſtürzt und Christus
ſchreitet über ihn weg. Der Erlöser streckt die Rechte nach einer Gruppe
von Personen beider Geſchlechter aus, die ihm die Hände entgegenſtrecken

x Il ADA VOX NPIOTOR ANACTAOIC
 
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