Juli 1910 Zweiundfünfzigster Jahrgang r. 7
Chriſtlich ¿s Lunstblatt
für Kirche, unvn I \
Schule und Haus |
Herausgegeben von
D.theol. DavidKoch
Erscheint monatl. in einem Heft zu
32 S. u. enthält viele Tertilluſtr.,
1-2 Kunstbeil. u. bisweilen Noten
Preis für das Vierteljahr 2 M.
& beziehen durch alle Post-
u. Buchh and lunge
Die Tagung für kirchliche Volkskunst in Chemnitz, 19., 20.Mai
Ein Erfolg
u dem Erfolg der Veranstaltung kann man nur Glück wünſchen. Sie war
ſo gelungen, daß wohl niemand mehr an der Notwendigkeit und Lebens-
fähigkeit dieser Tagung zweifeln wird“ + so ſchreibt Profeſſor Dr. Paul
Schumann, Dresden, der Schriftleiter des Dürerbundes.
Wenn jemand aus den weltlichen Kreiſen berufen war, ein fachtkritiſches
Urteil über die Chemnitzer Tagung abzugeben, so war es Professor Dr. Schu-
mann, der Herausgeber von Graebners Dorfkirchen und der mit allen Pro-
blemen vertraute Mitarbeiter von Dr. Avenarius am Dürerbund.
Das Schickſal hat allerdings den arbeitsüberbürdeten Vorkämpfer ereilt
und ihm den Vorſitz gebracht im Ausſchuß für Grabmalkuntt in
Sachsen, der als Reſultat unsrer Tagung gegründet wurde, ohne mein
Zutun, da ich mir feſt vorgenommen hatte, den Ereigniſſen ganz ihren Lauf
zu lassen. j
Es kamen aber aus der Tagung heraus so spontane Äußerungen, die
handgreifliche Geſtaltungen und Organisationen verlangten, daß ich bei
allem Willen, ein objektiver Vorsitzender zu sein, mich ſchwächer fühlte als
die drängende Macht der Tatsachen, die aus den Höhen der Probleme
in die nüchterne Arena der Wirtlichkeitskämpfe herabgestiegen waren.
Das, was der große Wichern einſt ſchon gewünscht, daß an die Kirchentage
auch Kirchenkunsttage gereiht würden, das stand vor uns allen, als etwas
Natürliches. Das empfanden nicht nur die Theologen, sondern auch die
Laien. Die Presse hat sich wider Erwarten unſrer Tagung bemächtigt,
und wenn ich das geahnt hätte, hätte ich natürlich die Presse auch eingeladen.
Es iſt mir eine Ehrenpflicht, der Presse herzlich zu danken, die uneingeladen
kam. Wir werden nicht verfehlen, inskünftig unſre Beziehungen zur Presse
bei Tagungen zu organſſieren.
Es ist sehr interessant, wie sich unſre Gedanken und Bestrebungen
in den zuſammenfassenden Berichten der Presſsſe-Referate widergespiegelt
haben. Ich glaube am objektivſten zu berichten, wenn ich zwei Referate
Chriſtlich ¿s Lunstblatt
für Kirche, unvn I \
Schule und Haus |
Herausgegeben von
D.theol. DavidKoch
Erscheint monatl. in einem Heft zu
32 S. u. enthält viele Tertilluſtr.,
1-2 Kunstbeil. u. bisweilen Noten
Preis für das Vierteljahr 2 M.
& beziehen durch alle Post-
u. Buchh and lunge
Die Tagung für kirchliche Volkskunst in Chemnitz, 19., 20.Mai
Ein Erfolg
u dem Erfolg der Veranstaltung kann man nur Glück wünſchen. Sie war
ſo gelungen, daß wohl niemand mehr an der Notwendigkeit und Lebens-
fähigkeit dieser Tagung zweifeln wird“ + so ſchreibt Profeſſor Dr. Paul
Schumann, Dresden, der Schriftleiter des Dürerbundes.
Wenn jemand aus den weltlichen Kreiſen berufen war, ein fachtkritiſches
Urteil über die Chemnitzer Tagung abzugeben, so war es Professor Dr. Schu-
mann, der Herausgeber von Graebners Dorfkirchen und der mit allen Pro-
blemen vertraute Mitarbeiter von Dr. Avenarius am Dürerbund.
Das Schickſal hat allerdings den arbeitsüberbürdeten Vorkämpfer ereilt
und ihm den Vorſitz gebracht im Ausſchuß für Grabmalkuntt in
Sachsen, der als Reſultat unsrer Tagung gegründet wurde, ohne mein
Zutun, da ich mir feſt vorgenommen hatte, den Ereigniſſen ganz ihren Lauf
zu lassen. j
Es kamen aber aus der Tagung heraus so spontane Äußerungen, die
handgreifliche Geſtaltungen und Organisationen verlangten, daß ich bei
allem Willen, ein objektiver Vorsitzender zu sein, mich ſchwächer fühlte als
die drängende Macht der Tatsachen, die aus den Höhen der Probleme
in die nüchterne Arena der Wirtlichkeitskämpfe herabgestiegen waren.
Das, was der große Wichern einſt ſchon gewünscht, daß an die Kirchentage
auch Kirchenkunsttage gereiht würden, das stand vor uns allen, als etwas
Natürliches. Das empfanden nicht nur die Theologen, sondern auch die
Laien. Die Presse hat sich wider Erwarten unſrer Tagung bemächtigt,
und wenn ich das geahnt hätte, hätte ich natürlich die Presse auch eingeladen.
Es iſt mir eine Ehrenpflicht, der Presse herzlich zu danken, die uneingeladen
kam. Wir werden nicht verfehlen, inskünftig unſre Beziehungen zur Presse
bei Tagungen zu organſſieren.
Es ist sehr interessant, wie sich unſre Gedanken und Bestrebungen
in den zuſammenfassenden Berichten der Presſsſe-Referate widergespiegelt
haben. Ich glaube am objektivſten zu berichten, wenn ich zwei Referate