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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0034
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28

Ein großer Schaden für das Vaugewerbe war die im
Frühjahr eingetretene allgemeine Aussperrung der Bauarbeiter,
die 9 Wochen dauerte, also in die beste Bauzeit hineinfiel.
Viele Linternehmer wurden dadurch zur zeitweisen Einstellung
ihrer Betriebe genötigt. Lemmend wirkten auch die im Gipser-
gewerbe bestehenden Lohndifferenzen und Arbeitseinstellungen.

2. Efffentliche Bautatigkeit.

Eine gewaltige bauliche Tätigkeit hat in diesem Iahre im
Südwesten der Stadt eingesetzt. Sie gilt dem Tunnel- und
Vahnhofneubau der Grohherzoglichen Staatsbahnen. Der
gegenwärtige Äeidelberger Personenbahnhof genügt den An
sprüchen des modernen 2l?eiseverkehrs gerade hier an einer
Haupteingangspforte in das Badener Land schon lange nicht
mehr. Außerdem hat die Bahn in den kleinen Tmmelbauten
z»vischen^daauptbahnhof und Station Karlstor sehr ungünstige
SteiMnigsverhältniffe, die viel verlorene Kraft und unnötige
Betriebskosten bedeuten, vor allem aber eine starke Äemmung
für den Verkehr darstellen.

Dem wird die Anlage des^iieuen BaHnhofs und eines
neuen Tunnels abhelsen. Der neue Vahnhof wird als Durch-
Igangsbahnhof angelegt und mit den neuesten und besten tech-
jnischen Errungenschaften ausgcstattet werden. Dcr neue
!Personenbahnhof wird ein Kilometer weftlich vom jehigen auf
idem Gelände des jetzigen Güterbahnhvss erbaut und ties gelegt,
ffo daß alle Straßen aus langen Brücken über ihn hinwegführen.
Der ncue Nangier- und Güterbahnhof befindet fich südwestlich
davon und wird hoch gelegt. Äier laufen die Straßen unter
den Geleisen durch, und beide Formen der Straßenanlage, die
Aber- und blntersührung, vernieiden die empfindlichen Verkehrs
störungen der schienengleichen Äbergänge, wie z. B. am Rohr-
bacher Abergang.

Die Main-Neckar-Bahn erhält von Friedrichsfeld ab eine
eigene neue Linie mit einer geringen Steigung; denn sie über-
schreitet die Linie Mannheim-.Feidelberg, mündet dann mit dieser
in den Personenbahnhof und findet von hier aus ihre unmittel-
 
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