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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0082
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- 7Z

„<Die Llrsache dieser nicht erfreulichen Bewegung (der Rückgang
des Rindviehbestandes) dürfte hanptsächlich mit der mehr und
mehr hervortretenden Milchproduktion zusammenhängen, die bei
besonders großer Kraftfuttermittelfütterung eine umfangreichere
Zucht ansschließt; auch tmg das an Llualität geringe Futter
und bei einer Reihe von Wirtschaften die Leutenot teilweise
zum Rückgang des Rindviehbestandes im Bezirke bei. Daß
diese Erscheinung, wenn ste sich weiter fortsehen sollte, keine
guten Früchte für die Zukunft zeitigt, liegt klar, indem durch
den Zuchtrückgang im Lande das Angebot von Milchvieh sich
verringert und dadurch die Preise eine stete Steigerung erfahren.
Nun ist aber weiter die Volksernährung scharf ins Augc zu
fassen, da bei Richtdeckung des Bedarfs und zu hohen Preisen
des Fleisches das Ausland als Lieferant herangezogen werden
muß."

Schließlich sei noch gemeldet, daß das schlechte Wetter
des Sommers 1910 der Bienenzucht ein vollftändiges Mißjahr
brachte und daß der Gauverband slnterbaden, Verein für Ge-
siügelzucht Leidelberg und Amgebung, am 17. und 18. Oktober
einen Gcsiügelmarkt in hiestger Stadt veranstaltete, der von
biesigen und auswärtigen Züchtern gut beschickt wurde. Die
Ergebnisse des Marktes waren zufriedenstellend.

4. Der Arbeitsmarkt.

Nach dem Iahresbericht der städtischen allgemeinen uuent
geltlichen Arbeitsnachweisanstalt ist die Tätigkeit der Anstalt
im Iahre 1910 im großen und ganzen nicht unerfteulich ge-
wesen. Die Gesamtzahl der Personen, die die ^lnstalt in
Anspruch nahmen, ist zwar von 2291Z auf 21950 gesunken.
Diese Abnahme hat aber vor allem ihren Grund darin, daß
die Zahl der Arbeitnehmer, die um Zuweisung einer Arbeits-
gelegenheit nachsuchten, ganz erheblich abgenommen hat. Die
Zahl der Arbeitgeber, die Stellen angeboten haben, und vor
allem die Zahl der von ihnen verlangten Arbeitskräfte ist ge
skiegen. Aurückgegangen ist bedauerlicherweise nur, und zwar
 
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