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zum Zweck der Veredelung genngsortiger Obstbäume, ebenso
den Bezug guter Obstbäume. Es wurden etwa 27000 Stück
Edelreiser abgegeben, ein Beweis dafür, dast unsere Landwirte
dem Obstbau als Erwerbszweig wieder mehr Verständnis ent-
gegenbringen als früher.

Sehr oft leidet der Landwirt Schaden, weil er keine Äber-
sicht über seine Wirtschaftsführung hat. Darum veranstaltete
die Landwirtschaftskammer in den Tagen vom 3. bis Z. März
in Keidelberg einen Kurs für landwirtschaftliche Buchführung,
der so großen Anklang fand, daß eine große Anzahl von An-
meldungen nicht berücksichtigt werden konnte.

Die am 1. Dezember vorgenommene Viehzählung ergab
für die Stadt löeidelberg mit Schlierbach, Reuenhcim und
Äandschuhsheim im Iahre


1910

1909

Pferde:

799

795

Ninder:

984

1091

Schweine:

l2ll

1285

Ziegen:

486

497

Federvieh:

14047 Stück

12992 Stück

Kaninchen:

1433

1485

Äunde:

1711

l 659

Bienenstöcke: 268

268

Der oben gemeldete Rückgang der Schlachtungen von Groß-
vieh und Kälbern ist erklärlich, wenn man weiß, daß im ganzen
Bezirk Keidelberg der Rindviehbestand zurückgegangen ist. Er
betrug nach der Viehzählung im Dezember lOd/5 Stück, was
gegen den Bestand des Vorjahres einen Rückgang von 770 Stück
bedeutet.

Die im Frühling l9l0 erfolgte Erhöhung des Milchpreises
von 22 auf 23 Pfg. der Liter ift schon gemeldet worden.

Obgleich die volkswirtschastlichen Gefahren dieser Erschcin-
ungen ebenfalls schon angedeutet worden sind, möge hier doch
noch das Arteil eines erfahrenen Landwirts gehört werden. Der
Vorsihende des landwirtschastlichen Bezirksvereins Keidelberg,
Kerr Ökonomierat Steingötter in Äeidelberg, schreibt darüber:
 
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