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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0086
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Gipsergewerbe, so daß die Polizei einschreiten muhte. Ein
Fall roher Gcwalttätigkeit der organisietten Gipser gegen einen
arbeitswilligen Kameraden ist glücklicherweise vereinzelt ge-
blieben.

5. Der Verkehr.

Von eincr Darstellung des Erwerbslebens der Stadt Äeidel-
berg dars der Verkehr nicht getrennt werden; denn er ist eine
der wichtigsten Erwerbsquellen der Stadt, die durch ihre natür-
lichen Vorzüge recht eigentlich zur „Fremdenstadt" bestinnnt ist.

Daher gilt es, diese Vorzüge zu erhalten und in richtiger
Weise auszunützen, d. h. sie möglichst weithin bekannt zu machen,
damit möglichst viele Lust bekommen, diese von der Natur so
reich bedachte Stadt zu schen und schließlich in ihr zu bleiben.

Es gilt also vor allem die Schönheiten des Neckartals zu
schühen gegen drohende Gefahren, wic Kanalisation des Neckars
oder Errichtung von Bauten, die das Landschaftsbild ent
stellen.

Die Aufgabe, .Lieidelberg in der Fremde bekannt zu machcn,
hat vor allem das städtische Verkehrsbureau übernommen. Jn
seinein Geschästsbericht heißt es:

Das Kalenderjahr 1910 schien sich für den Fremdenverkehr
wenig günstig zu gcstalten, da die eigentliche Fremdensaison
fast in ihrer ganzen Dauer von Ncgenfällen beherrscht war.
Infolgedessen klagten auch die töoteliers und Gastwitte nicht
nur darüber, daß der Frenidenzustrom geringer sei, sondern
man glaubte auch zu beobachten, daß sich infolge des schlcchtcn
Wetters die Fremden auch kürzere Zeit als sonst hier aufhicltcn.
Weun schließlich das Arteil über die Saison 1910 doch noch
günstig ausgefallen ist, fo ist dies darauf zurückzuführen, daß
die von den Oberammergauer Passionsspielen zunickreisenden
Fremden, insbesondere die Engländcr und Amerikaner, den
Ausfall gedeckt haben.

Nach der amtlichen Fremdenstatistik gestaltete sich der
Fremdenverkehr in den letzten drei Iahren wie folgt:
 
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