Chronik der Stadt Heidelberg (18.1910 (1913))

Totenschau.

HV'idcr ciirliält die tdbrruik aucti iu dicsem s'ahie wicdcr cinc
>iüzugrc>s;e ssluzahl von §c>ic1>tetci! ??>it>ilicdcr,i dcr Bürc>crschast
die dcr Sladi durch dcu ?od cukriffc» wordc» smd.

s!I»i ?7. Iaimar starb an dc» Folgcn ciucs ^chlnganfalls
iui Wter vv» 7! Iakrcii V>crr "privakuiaim 'üiugust saug. dcr
rrühcrc langjälirigc id'iacuttiiucr dcs sictcls l.7mq u»d l.'citcr
dcs tffokchofliorcls, saiigc siahrc liiudurch war cr als Mitglicd
dcs Bürgcrausschttffcs »ud als ^'oiffaiidSmirglicd dcS Gcmci»
uütiigc» Bcrcins. sowic i» soiiffigc» offciitlichc» '?l»itcr» für
sciiic Mitbürgcr sclbstlos mid cisrig tätig >md crfreutc sich
scincs bicdcrcn Weseiis balber aUgemcincr 'Achtung.

Am ff. svcbrnar entlchlicf nach läugcrcm sscidcn i»i Altcr
vdn 65 Iakrcn einc edle ssrau und Mclischcnfrcimdm. svränlciii
Bertha Thibaut. cinc bsiikelin dcS bcrübinicii ?vcchtslchrcrs.
Durch hcrvorragendc hsigcnschaftcii dcs sffcistes imd Gemükcs
ausgczcichnek, war die Dcrstorbcnc bcfähigt, sich als Gründcrin
und Leiterin von Vercineii ;u bctärigen. dic durchweg die Aus
übung chiisrlicher Nächstenliebe bczweckten. sshr Andcnkcn wird
bcsondcrs fortlebcii im Iungfraucnvcrciii. im Mädchenhort. iiii
Vercin der Freuiidinncn junger Mädchen, im Fraucnbimd znr
sicbung der Sittlichkeit und im ääandschuhsheimer Versorgungs
haus für gefallcnc Mädchen und ihrc Kindcr. ääohe Ancrkeimimg
verdient auch ibre laugjährigc fchwieriqe Arbcit zuqunsten der weib
lichen iTtrafgesangenen und Kranken. Wohl manch« von ihnen

Thibaut zu verdanken. daß sie den verlorenen Weg zu cincni
achtbaren und geordneten ^ebcn zurllckgefunde» hat. blberall,
wo man sie kannte, wurden ihr hcrzliche Verehnmg und Dank-
barkeit crwiesen.