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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0238
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einer heilpädagogischen Familienschule und steht unter streng
fachmännischer Leitung. Sie blickt in diesem Iahre auf eine
lOjährige segensreiche Wirksamkeit zurüch indem ste eine Reihe
von Schülern wieder heraufgebracht hat. die zu Anfang oder
imnitten ihrer Schulzeit vcrsagt hatten. Die Lirsachen ihres
Versagens lagen durchweg in ihrer psychischen Beschaffenheit
und konnten fast in allen Fällen so vollständig behoben werden,
dast ein erheblicher Prozentsatz dieser Schüler jeht in regcl-
inäßiger Weise in der Schule weiterarbeitet. Schon im Zahre
1908 erhielt Kerr Dr. Cron fiir seine verdienstvolle Arbeit die
Kgl. Preußischs Staatsmedaille und auf der Brüsseler Welt-
ausstellung dieses Iahres erwarb er mit der Ausstellung des
wiffenschaftliche» und praktischen Arbeitsmaterials seincr Schule
eine „Ehrenvolle Erwähnung".

6. Volksbilduug.

töier sind vor allein die verdienstvollen Einrichtungen der
Stadt zu nennen: Die städtische Bolkslesehalle, die städtischc
Volksbibliothek und das städtische Sekretariat für Volksbildungs-
wesen. Die Lesehalle hatte 26 784 Leser, darunter 20479 Äerren,
4318 Damen, 1987 Iugendliche. Die Iahlen des monatlichen
Verkehrs schwankcn zwischen 1923 im Mai und 2719 im
November und bekrugen im Durchschnitt 2232, der durchschnitt-
liche Tagesbesuch beträgt 76 Personen.

Die Bibliothek, die im Dezember 1910 7652 Bände zählte,
verlieh 26167 Bücher. Am meisten wurden im Ianuar ent-
liehen, nämlich 2494 Bände, am wenigsten im September,
nämlich 1976 Bände. Durchschnittlich wurden monatlich 2180
Bücher ausgeliehen, was für den Tag 72 Bücher ergibt. Jm
Berichtsjahre wurden 534 neue Leihkarten ausgestellt, 259 für
Äerren, 214 für Damen, 61 fiir Iugendlichc.

Die stärkste Nachfrage war nach den Wcrken der Keidel-
berger jheimatliteratur und zwar nicht allein der unterhaltenden,
sondern auch der belehrenden. Dies ist ein günstiges Icichen
für das lebendige Äeimatsgefiihl der Bibliotheksbesucher.
 
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