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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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21. Heft
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Stoehr, August: Beiträge zur Geschichte der Fayencefabrik in Ansbach, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0691
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Beiträge zur Geschichte der Fayencefabrik in Ansbach

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dekor-Fries wie die „Popp“-Platten, den Fuß schmückt
ein weiter unten zu besprechen der Bogenfries, wie
er für Ansbacher Fayencen dieser Zeit besonders
charakteristisch ist, so daß wir die Terrine als
sicheres Erzeugnis der Ansbacher Fabrik ansprechen
müssen.

Rouendekor zeigt auch ein einem Herrn Pascal
gehörender „Matthias Rosa in Anspach“ gezeichneter

Tafelaufsatz, den Jaquemart beschreibt. Nur

bezeichnet ist ein ä la Rouen dekorierter Untersatz
im Germanischen Museum in Nürnberg, den wir un-
bedenklich Matthias Rosa zuschreiben dürfen. Platten
und Teller mit demselben Rouendekor wie die mit
„Popp“ bezeichneten, aber mit der Marke IVR be-
finden sich in der Sammlung des Herrn Privatier
Lockner in Würzburg.

Die gleiche Marke zeigen ein Maßkrug mit
Wappen zwischen seitlich angeordneten Blumensträußen

im Würzburger

Abbildung 5

Abbildung 4

Museum (Abbil-
dung 4) und einer mit vierpaßförmigen und runden
Feldern zwischen Blumen und Fliederblättern im
Schweizer Landesmuseum in Zürich. Der letztere
ist datiert 1751 und gehörte nach den Inschriften
in den Feldern Johann Heinrich Keller und der
Anna Margaretha Kellerin.

Diese Krüge weisen außerdem oben und
unten Bordüren auf, die für Ansbacher Erzeug-
nisse ganz besonders charakteristisch sind, und
die aus kleinen konzentrischen Halbkreisen be-
stehen, welche durch halbe Rauten bzw. Dreipunkte
verbunden sind.

Popp begann neben der bisher in Ansbach
fast ausschließlich geübten Blaumalerei mit ge-
legentlicher Verwendung des Mangans auch die
übrigen beiden Scharffeuerfarben grün und gelb
zu benützen. Ein Maßkrug im Volkskunstmuseum
in Feuchtwangen, der den vollen Namen Popp
trägt, zeigt eine Malerei in tiefem Blau, Mangan,
einem schmutzigen Grün und Gelb. Darge-
stellt ist eine Chinesenszene zwischen Palmbäumen
 
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