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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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22. Heft
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Stoehr, August: Beiträge zur Geschichte der Fayencefabrik in Ansbach, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0725
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Beiträge zur Geschichte der Fayencefabrik in Ansbach

697/

Abbildung 13

geschwunden, dabei größtenteils stumpf. Die Dekoration wird immer magerer und
ärmlicher; Hand in Hand geht damit eine schlechter und schlechter werdende Zeichnung.
Gelegentlich raffte man sich zu einer besseren Arbeit auf, wie der wohl auf Bestellung
gefertigte Krug mit den Initialen J.G.D. und der Jahreszahl 1785 in der Würzburger Samm-
lung beweist, dessen Malerei einen Fuhrmann mit seinem vierspännigen Wagen darstellt.

Herr Georg Christoph Popp war ein alter Mann geworden, der selbst wohl
kaum mehr Hand anlegte, und Herr Johann Gottfried scheint kein Künstler gewesen
zu sein. 1791 waren beide gestorben, denn wir finden im Onolzbacher Adress- und
Schreibkalender nun die Herren Kommerzienkommissäre Johann Julius und Georg
Ludwig Popp als die Besitzer der Fabrik bezeichnet. Seit 1795 wird letzterer allein
genannt. Unter diesem ging es reißend bergab.

Popp ist anfangs des Jahres 1804 gestorben. Das lehrt uns ein Teller in Paris,
der die Aufschrift trägt: Abschüdt der Porzelainmalerey in der Feyangs-Fabericke in
Ansbach d. 19. Febr. 1804. Der Herr ist gestorben, drum sind wir all verdorben.

G. F. D. Goss in seiner Statistik des Fürstenhauses Ansbach 1805 berichtet bei
der Aufzählung der Fabrikunternehmungen auch von unserer Fayencefabrik. „Die
Fayencefabrik des bereits + Komerzien-Komissar Popp. Sie beschäftigt 7—10 Menschen,
verarbeitet für 440 fl. Materialien die sie aber alle aus dem Ausland bezieht. 2/3 ihrer
Fabrikate werden ins Ausland verkauft.“

Das Würzburger Museum, das Germanische Museum in Nürnberg und das
 
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