Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (12.1920)

Edmund Fabry. Stilleben.
zeffion l)ineingemifd)t find, wodurch ein Äustaufcl), eine Parallelwirkung, da die 3iele
gleiche find, erreicht wird. Da ift vor allem &Iill)elm Michel, deffen ßölderlinbud) eines
der bedeutendften Effaibürfjer deutfcfyer Sprache ift. Die Lyriker Sd)iebelt)utl), Schnack
und Schüler, die ausgezeichneten Effaiiften Mierendorf und Fjaubarf). Die ftärkfte und
gleichzeitig die gewaltigfte Erfcheinung der Gruppe ift Max Beckmann. In ihm
ftrömt mehr wie in jeder Figur heutiger Malerei der Dreiftrom von Kraft, modernftem
und entfchloffenftem 3eitgefühl und altmeifterlicher Durchftoßung des Gegenftändlidjen
mit Geift zufammen. Ihm nah in der Äbfidjt fteht Kay f). Nebel, der ebenfo im
Cypifchen den Kleg zum Gegenftändlichen zurückläuft. Denn entweder rutfdjt den
Malern heut die Form ins Äbftrakte oder fie zwingen in gefunder Regeneration fid)
ftärker ins Gegenftändliche zurück. Das ift kein naturaliftifctjer Rückfd)lag, aber es
bedeutet ein 3urückgehn auf das Blut, den Saft, das Fleifch des Irdifchen. Dies, mit
geiftiger Formabficl)t durchdrungen, gab immer nur das große Kunftwerk, das ent-
wicklungsfähig ift, 3ukunft hat. F)ier tobt dann der Kampf heiß und krampßg, bis
aus der 3ufälligkeit des Gegebenen und Dafeienden das Klefentliche herausgefrfjaffen
ift. Nebel hat epifche Ambition, erzählt Kuhherden und Reiterfd)lachten. Doch kommt
er mehr vom Fjirn her, ift konftruktiver, ohne Marc, felbft ohne Seewald fchwer vor-
ftellbar. Ein trockenes, fehniges Calent. Die Lyriker find Eberz und Gunfehmann.

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