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Neuerscheinungen
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.41564#0127
Der Grapbikfammler
ttlie uns mitgeteilt wird, ift die genannte Pro-
duktion des „Fels“ an die Firma Cüalter Krieg,
Verlag, Leipzig, übergegangen, der aud) die
weiteren Cüerke der Gruppe berausbringen wird.
01.
Die dritte Jahresgabe des Kreises gra-
phischer Künstler und Sammler. 1923
Herausgeber Hans Weigert. Japan-Aus-
gabel 50, signierte 100, unsignierte 30 Gm. Ver-
lag des Kreises, Arndt Beyer, Leipzig.
Der Gedanke des „Kreifes grapbifcber Künft-
ler und Sammler“ fiebert offenbar beiden von
ibm umfebriebenen Parteien ein angenehmes
3ufammengeben. Das beruht nicht zuletjt auf
der völligen 3wanglofigkeit des 3ufammen-
[cbluffes. töer ein Olerk des „Kreifes“ fubfkri-
biert, bezeugt damit fein 3u9ebörigkeitsgefül)l,
ohne durch Mitgliedsbeiträge oder längeren
Subfkriptionszwang weiter gebunden zu fein
Daß mit diefer Art Organifation das Rechte
der vorliegenden Mappe ins dritte Jahr geht
getroffen wurde, beweift ihr Beftand, der mit
Die bewährte Klugheit des Herausgebers hat
aud) diesmal das Gebotene unter eine leitende
Idee zu einigen gewußt. „Alle diefe Olerke
wollen nicht tief fein, nicht programmatiTd)
und nicht problematifd) — pe wollen fd)ön
fein.“ „Schön“ ein wenig im grieebifeben Sinn-
So ergibt pd) die Überleitung zur Plaßik. Drei
der Bilder pnd von Bildhauern: Archipenko,
Hlbiker (deffen erpe graphifche Ärbeit) und
der Sintenis. Die Idee ift — nebenbei —
praktifd) ganz zu Ende geführt: Der „Kreis“
kündet zugleich die Ausgabe einer Bronze von
Kolbe, „Nereide“, an (25 Exemplare,je 300 Gm.).
Die übrigen Blätter pnd von Meid, Purrmann,
Oieiß, Großmann und Kanoldt. Es ift kei-
nes darunter, das man fortgelaffen wünfd)te-
Noch immer kein rechtes Glück hat der Verlag
mit dem Mappentitel. Dekorativ ift er mit fei-
nem leuchtenden Blau und 3mnober diesmal
prächtig. Aber die Schrift dürfte leferlicber
fein. Oliefe.
J. Ryback: „Die kleine Stadl“. 30 Tafeln.
Verlag „Schwellen“, Berlin-Charlottenburg.
Ein graphifcher 3üklus könnte in Chema und
Inhalt nicht eine fo in pch gefd)loffene, menfd)-
lid) reine dlirkung erzielen, wenn nicht die per-
fönlicbfte Anteilnahme, das Blut des Schöpfers
Dokumente des eigenen Sd)ickfals geftaltet hätte.
Der junge Ru e J. Ryback zeichnete das Leben
Teiner kleinen rufpfd)-jüdifd)en Stadt in der
Ukraine. Ihr Schidcfal gipfelte durch haßver-
blendete Pogrome in blutiger Cragödie, die dem
Künftler Eltern und Fjdmat zerftörte. So trat
er mit heiliger Ergriffenheit an die Aufgabe,
ein Denkmal zu fdjaffen. In ftarkem, modernen
Duktus umreißt Ryback den inneren Charakter
des befonderen Eigenlebens feines Städtchens,
mit Äusdrucksformen, die elementare Gründe
des Volkstums aufdecken. In Kleinheit und
Alltag pndet der Künftler feine ergreifendften
Motive, durch die er mit Liebe und Ebrfucbt,
oft auch mit gefundem Spott über kleinbürger-
liche Fjeromanie fein graphifches tüerk vollen-
det. Die einzelnen Blätter find mit urfprüng-
licbem Gefühl für die fpezipfeben Gepaltungs-
möglid)keiten der Kohle-, Bleiftift- und Kreide-
zeichnungen aufgebaut; in der teebnifd) unüber-
trefflichen tüiedergabe bleiben alle Feinheiten
ungeftört erhalten. Die eigenwegige Form-
gebung feböpft befruchtende Anregungen aus
dem tiefen, kraftvollen Strom primitiver Volks-
kunft und gelangt zu Refultaten, die volle Auf-
merkfamkeit auf die weitere Arbeit des Künft-
lers lenken. Ryback erweift im vorliegenden
ttlerk in feltenem Ausmaß die Gabe, ftarkes
und aufrichtiges menfd)lid)es Erleben in rein
künftlerifchen Ausdruck zu übertragen.
Bruno CU. Reimann.
Ferner erfchienen:
Rudolf Großmann, „Cocain“. Eine Orgie
des modernen Lebens in 12 Lithographien.
Nr. I—XXV handaquarelliert auf Vanzander-
bütten, mit einer Fjandzeichnung. Signiert
und numeriert. Blattgröße 50X40 cm. FJalb-
leder Gm. 275.—. Nr. 26—100. Bütten, hand-
aquarelliert. Signiert. Blattgröße 50X40 cm.
Fjalbpgm. Gm. 150.—. (Subfkript.-Preife.)
„Bavaria“-Verlagf. moderne Graphik, München.
Derfelbe, Sommertage. 9 handkolorierte
Lithographien. Blattgr. 57X41 cm, fign. in
PJalbleinenm. m. Citellith- 100 Expl. Gm. 75.—.
Bruno Cafprer, Verlag, Berlin.
Albert PJämmerle, FJanns Ulrich Franckb
aus Kaufbeuren (1603—1675). Mappenwerk
mit 28 Radierungen nebft einer Einführung
und einem befebreibenden Verzeichnis. Preis
des tüerkes Gm. 45.—.
Ludwig v. Fjofmann. 10 Lithographien zu
der Ode „Eros“ von Herbert Eulenberg.
Ausgabe A, I—XXV in Fjalbpergam.-Mappe
Gm. 200.— ; B, 26—100 in Fjalblwd.-Mappe
Gm. 125.— in Subfkript.
„Bavaria“, Verlag f. mod. Graphik, München.
Käthe Kollwib: Sieben Holzfcbnitte zum
Cbema Krieg: Das Opfer. Die Freiwilligen.
Die Eltern. Die Cüitwe I. Die CUitwe II. Die
Mütter. Das Volk.
Ausg. A: 100 Expl. a. Japan (vergr.), Ausg. B:
100 Expl. a. Bütten (pgn. u. num.). Gm. 300.—.
Emil Richter, Verlag, Dresden.
Eil Liffitjky: Die plaßifcbe Geftaltung der
elektro-me<hanifd)en Schau. 10 Figu-
rinen i. Steinzeichn, z. d. Oper v. A. Krut-
febonjeb (Moskau 1913): Sieg über die
Sonne. 75 Expl. Gm. 150.—.
3u bepell. b. Frau Dr. Küppers, Fjannover,
Bödeverpr. ID.
103
ttlie uns mitgeteilt wird, ift die genannte Pro-
duktion des „Fels“ an die Firma Cüalter Krieg,
Verlag, Leipzig, übergegangen, der aud) die
weiteren Cüerke der Gruppe berausbringen wird.
01.
Die dritte Jahresgabe des Kreises gra-
phischer Künstler und Sammler. 1923
Herausgeber Hans Weigert. Japan-Aus-
gabel 50, signierte 100, unsignierte 30 Gm. Ver-
lag des Kreises, Arndt Beyer, Leipzig.
Der Gedanke des „Kreifes grapbifcber Künft-
ler und Sammler“ fiebert offenbar beiden von
ibm umfebriebenen Parteien ein angenehmes
3ufammengeben. Das beruht nicht zuletjt auf
der völligen 3wanglofigkeit des 3ufammen-
[cbluffes. töer ein Olerk des „Kreifes“ fubfkri-
biert, bezeugt damit fein 3u9ebörigkeitsgefül)l,
ohne durch Mitgliedsbeiträge oder längeren
Subfkriptionszwang weiter gebunden zu fein
Daß mit diefer Art Organifation das Rechte
der vorliegenden Mappe ins dritte Jahr geht
getroffen wurde, beweift ihr Beftand, der mit
Die bewährte Klugheit des Herausgebers hat
aud) diesmal das Gebotene unter eine leitende
Idee zu einigen gewußt. „Alle diefe Olerke
wollen nicht tief fein, nicht programmatiTd)
und nicht problematifd) — pe wollen fd)ön
fein.“ „Schön“ ein wenig im grieebifeben Sinn-
So ergibt pd) die Überleitung zur Plaßik. Drei
der Bilder pnd von Bildhauern: Archipenko,
Hlbiker (deffen erpe graphifche Ärbeit) und
der Sintenis. Die Idee ift — nebenbei —
praktifd) ganz zu Ende geführt: Der „Kreis“
kündet zugleich die Ausgabe einer Bronze von
Kolbe, „Nereide“, an (25 Exemplare,je 300 Gm.).
Die übrigen Blätter pnd von Meid, Purrmann,
Oieiß, Großmann und Kanoldt. Es ift kei-
nes darunter, das man fortgelaffen wünfd)te-
Noch immer kein rechtes Glück hat der Verlag
mit dem Mappentitel. Dekorativ ift er mit fei-
nem leuchtenden Blau und 3mnober diesmal
prächtig. Aber die Schrift dürfte leferlicber
fein. Oliefe.
J. Ryback: „Die kleine Stadl“. 30 Tafeln.
Verlag „Schwellen“, Berlin-Charlottenburg.
Ein graphifcher 3üklus könnte in Chema und
Inhalt nicht eine fo in pch gefd)loffene, menfd)-
lid) reine dlirkung erzielen, wenn nicht die per-
fönlicbfte Anteilnahme, das Blut des Schöpfers
Dokumente des eigenen Sd)ickfals geftaltet hätte.
Der junge Ru e J. Ryback zeichnete das Leben
Teiner kleinen rufpfd)-jüdifd)en Stadt in der
Ukraine. Ihr Schidcfal gipfelte durch haßver-
blendete Pogrome in blutiger Cragödie, die dem
Künftler Eltern und Fjdmat zerftörte. So trat
er mit heiliger Ergriffenheit an die Aufgabe,
ein Denkmal zu fdjaffen. In ftarkem, modernen
Duktus umreißt Ryback den inneren Charakter
des befonderen Eigenlebens feines Städtchens,
mit Äusdrucksformen, die elementare Gründe
des Volkstums aufdecken. In Kleinheit und
Alltag pndet der Künftler feine ergreifendften
Motive, durch die er mit Liebe und Ebrfucbt,
oft auch mit gefundem Spott über kleinbürger-
liche Fjeromanie fein graphifches tüerk vollen-
det. Die einzelnen Blätter find mit urfprüng-
licbem Gefühl für die fpezipfeben Gepaltungs-
möglid)keiten der Kohle-, Bleiftift- und Kreide-
zeichnungen aufgebaut; in der teebnifd) unüber-
trefflichen tüiedergabe bleiben alle Feinheiten
ungeftört erhalten. Die eigenwegige Form-
gebung feböpft befruchtende Anregungen aus
dem tiefen, kraftvollen Strom primitiver Volks-
kunft und gelangt zu Refultaten, die volle Auf-
merkfamkeit auf die weitere Arbeit des Künft-
lers lenken. Ryback erweift im vorliegenden
ttlerk in feltenem Ausmaß die Gabe, ftarkes
und aufrichtiges menfd)lid)es Erleben in rein
künftlerifchen Ausdruck zu übertragen.
Bruno CU. Reimann.
Ferner erfchienen:
Rudolf Großmann, „Cocain“. Eine Orgie
des modernen Lebens in 12 Lithographien.
Nr. I—XXV handaquarelliert auf Vanzander-
bütten, mit einer Fjandzeichnung. Signiert
und numeriert. Blattgröße 50X40 cm. FJalb-
leder Gm. 275.—. Nr. 26—100. Bütten, hand-
aquarelliert. Signiert. Blattgröße 50X40 cm.
Fjalbpgm. Gm. 150.—. (Subfkript.-Preife.)
„Bavaria“-Verlagf. moderne Graphik, München.
Derfelbe, Sommertage. 9 handkolorierte
Lithographien. Blattgr. 57X41 cm, fign. in
PJalbleinenm. m. Citellith- 100 Expl. Gm. 75.—.
Bruno Cafprer, Verlag, Berlin.
Albert PJämmerle, FJanns Ulrich Franckb
aus Kaufbeuren (1603—1675). Mappenwerk
mit 28 Radierungen nebft einer Einführung
und einem befebreibenden Verzeichnis. Preis
des tüerkes Gm. 45.—.
Ludwig v. Fjofmann. 10 Lithographien zu
der Ode „Eros“ von Herbert Eulenberg.
Ausgabe A, I—XXV in Fjalbpergam.-Mappe
Gm. 200.— ; B, 26—100 in Fjalblwd.-Mappe
Gm. 125.— in Subfkript.
„Bavaria“, Verlag f. mod. Graphik, München.
Käthe Kollwib: Sieben Holzfcbnitte zum
Cbema Krieg: Das Opfer. Die Freiwilligen.
Die Eltern. Die Cüitwe I. Die CUitwe II. Die
Mütter. Das Volk.
Ausg. A: 100 Expl. a. Japan (vergr.), Ausg. B:
100 Expl. a. Bütten (pgn. u. num.). Gm. 300.—.
Emil Richter, Verlag, Dresden.
Eil Liffitjky: Die plaßifcbe Geftaltung der
elektro-me<hanifd)en Schau. 10 Figu-
rinen i. Steinzeichn, z. d. Oper v. A. Krut-
febonjeb (Moskau 1913): Sieg über die
Sonne. 75 Expl. Gm. 150.—.
3u bepell. b. Frau Dr. Küppers, Fjannover,
Bödeverpr. ID.
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