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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 17.1925

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Heft 9
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.42040#0509

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Verschied enes

wertvoller Beiträge zur Heimatforschung
.ist ihr Ziel: greifbares und glückliches
Symbol dafür die Widmung dieses ersten
Bandes an Pastor Johannes Biernatzki, von
dem Heise in seiner „Norddeutschen Ma-
lerei“ sagt: „Biernatzki bleibt der Vater
aller Kunstgeschichtschreibung des ham-
burgischen Mittelalters.“ Biernatzki hat
nämlich in jahrelanger Arbeit viele Bände
Auszüge über die Kunstgeschichte Nord-
elbingens aus den Quellen exzerpiert (auf-
bewahrt in der Landesbibliothek in Kiel)
und selbst manche der gewonnenen Resul-
tate veröffentlicht. — Aus der Fülle des
Materials des vorliegenden nahezu 300 Sei-
ten starken Buches seien nur wenige Auf-
sätze hier genannt: J. Warncke, Zur Ge-
schichte der Torellischen Wandgemälde
im Audienzsaale des Rathauses zu Lübeck.
R. Wiebalck, Jürgen Heitmann der Ältere
und der Jüngere, zwei Bildschnitzer (des
i7.Jahrh.) aus Wilster. K. Hüseler, Die
Kieler Fayence-Manufakturen. M. Sauer-
landt, Sunte Ilsaben Becker (Pokal aus
dem ausgehenden Mittelalter). A. Rohde,
Hamburgische Instrumentenmacher des 17.
und 18.Jahrhunderts. W. Jackstein, Die
Stellung der neueren Baukunst Schleswig-
Holsteins zu der in Dänemark und im Rei-
che. Rudolf Muuß, Die Kalkmalereien in
der Tatinger Kirche (1621 von Steffen Sta-
ger aus Tönning). W. Rehder, Althollän-
dische Bauweise in Friedrichstadt an der
Eider. E. George, Die wirtschaftlichen
und kulturellen Beziehungen der West-
küste Schleswig-Holsteins zu den Nieder-
landen. — Die letzten Arbeiten sind Disser-
tationen. Zu erwähnen bleibt, daß zum Zu-
standekommen der Publikation sowohl öf-
fentliche Körperschaften als Private in
nachahmenswerter Weise Opfer gebracht
haben. Wiese.
Der Malkasten. Künstler-Anekdoten. Ge-
sammelt und erzählt von Arthur Roess-
ler. E. P. Tal & Co., Verlag. Leipzig 1924.
Von Hokusai bis Kokoschka. Von Giotto
bis Liebermann. Was die Welt an Schnur-
ren über die Künstler zu erzählen weiß („se
non e vero, e ben trovato“, so denkt man
zuweilen), ist in diesem kleinen unterhalt-
samen Bändchen gesammelt. Man sollte öf-
ters die Welt der Kunst, die bei uns allge-
mein viel zu ernst genommen wird, durch
die lustige Brille des Schalks sehen, wie es
in diesem Buch geschieht. Wie sehr viel
wohler wäre uns Armen! B.

Weitere Neuerscheinungen
(Besprechung vorbehalten)
Andreas Lindblom, JacquesPhilipppe
Bouchardon och de Franska Bil-
dunggarna vid Stockholms Slott un-
der Rokokotiden. Alen qoist undWick-
sell’s Boktryckerei A.B. Uppsala 1924.
Matth. Gerster und Konrad Kümmel,
Vatikan und Peterskirche, 3. Auf-
lage. Montana-Verlag, Zürich u. Stutt-
gart 1924.
Anton Hekler, Die Kunst des Phidias.
Mit 54 Abb. Verlag Julius Hoffmann,
Stuttgart.
V -
J. V. Zelizko, Felsgravierungen der
südafrikanischen Buschmänner.
Mit 20 Lichtdruck- und 8 Offsettafeln.
Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig.
Hermann Otto Fichtner, Romfahrt.
Kurzer kunstgeschichtlicher Führer
durch Rom. Josef Kösel und Friedrich
Pustet, München.
Verschiedenes
AMSTERDAM
Zur Erinnerung an das 650 jährige Beste-
hen der Stadt Amsterdam wird vom i.Juli
bis 15. September dieses Jahres eine histo-
rische Übersicht über die holländische
Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart
veranstaltet. Im Reichsmuseum wird das
Material vom Mittelalter bis 1700 zu sehen
sein. Das Stockholmer Museum gab bereits
die Zusage, Rembrandts „Verschwörung
des Claudius Civilis“ nach Amsterdam lei-
hen zu wollen; aus Paris wird Rembrandts
„Fabius Maximus“ erwartet. Das Städtische
Museum wird das Material von 1700 bis zur
Gegenwart aufnehmen. H.
HAMBURG
Das vor zwölf Jahren bearbeitete Vor-
haben der Errichtung eines Ausstellungs-
gebäudes soll wiederum in Angriff genom-
men werden. Dem Unternehmen ist guter
Erfolg dringend zu wünschen, denn in der
Tat ist es beinahe skandalös, daß die zweite
Stadt des Deutschen Reiches noch immer
nicht über ein Ausstellungshaus verfügt.
Der Umfang des idealen Schadens, der hier-
aus Hamburg erwächst, ist schwer abzu-
schätzen. Jahr für Jahr entgehen dadurch
den Künstlern und Kunstfreunden wichtige
Gelegenheiten, sich über den Fortgang
unseres Kunstlebens zu unterrichten. Aj.

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