Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 17.1925

DOI Heft:
Heft 15
DOI Artikel:
Rundschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42040#0781

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Sammlungen

DAS STAATLICHE MUSEUM
ARMENIENS
in Eriwan ist in der letzten Zeit durch den
Zuwachs einer Reihe von Bildern (gegen
130), Porzellangegenständen (über 150) und
anderer Kunstsachen (Möbel, Bronzen) be-
reichert worden. Diese Gegenstände stam-
men aus den Fonds der Museen von Pe-
tersburg und Moskau, sowie aus den Re-
servefonds der Eremitage und des Russi-
schen Museums. Außerdem ist eine Reihe
von Bildern dem Museum von Privatper-
sonen geschenkt worden. Einen wertvol-
len Zuwachs bedeutet für das Museum
auch die Verschmelzung mit dem Muse-
um des Hauses für die Kultur Sowjetar-
meniens in Moskau, das im Besitze eini-
ger Porträts der Familie Lazareff, Arbei-
ten hervorragender Künstler des 18. und
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
war. ’
Aus dem Moskauer Museenfonds
sind 15 Bilder, 10 Heiligenbilder und gegen
50 Porzellangegenstände überwiesen wor-
den. Unter den Bildern befindet sich K.
Somoff: „Frauenporträt”, Dobuschinski:
„Soldatenexerzieren zur Zeit Nikolaus I.”,
Golowin: Entwurf einer Dekoration zur
„Totenstadt”, Krymoff: „Landschaft”,
Juon: „Moskau von den Worobjeff-Ber-
gen”.
Aus dem Hause für Kultur Sowjet-
armeniens in Moskau stammen Porträts
der Lazareffs, Arbeiten des Iwan Argunoff,
Rokotoff, Lampi, Tropinin, Sarjanko, vier
Porträts Aiwasowski: „Feodosia“ und eine
Reihe anderer Bilder.
Aus der Eremitage stammen 12 Bil-
der alter westeuropäischer Meister. Dar-
unter: Gros: „Köpfchen”, Hubert Robert:
„Antiker Tempel in Nimes”, J. Vernet:
„Seestück”.
Das Russische Museum steuerte 24
Bilder vorzugsweise zeitgenössischer rus-
sischer Künstler bei wie Al. Benois: „Ver-
sailles”, Somoff: „Porträt”, Röhrich:
„Grab der Riesen”, Anisfeld, Skizze einer
Dekoration zum Ballett „Scheherezade”, K.
Korowin: „Krimer Landschaft”, Serebrja-
kowa: „Landschaft“, Bilder von Lewitan,
Schischkin, Makowsky.
Aus demPetersburge r Mus e enf onds
endlich kamen 14 Bilder russischer und
ausländischer Künstler, darunter: von Jan
Veenix: „Stilleben”, Al. Orloffsky: „Kirgi-
sen”, Jaremitsch: „Kasernen des Regiments
der Garden zu Pferde in Petersburg”, Pe-
tr off-Wodkin: „Stilleben”. Gegen 100 Ge-
genstände aus Porzellan, einige Bronze-
gruppen, zwei Kronleuchter, alte Möbel.

Geschenke von Privatpersonen — vom
Ing. Ekisljar — 27 Bilder: Sylvester Iso-
drin: „Ansicht Roms”, Aiwasowski — 4,
Bilder; Landschaften v. Wl. Makowsky,
Schischkin, Polenoff, Dubowski. Vom
Künstler Al. Benois: Skizze einer Dekora-
tion zum „Zarewitsch Alexei”. — Von der
Tochter des Künstlers M. P. Botkin — 5
Bilder ihres Vaters. Von P. P. Dobygin:
„Michael Iwanoff”, „Krimer Landschaft”.
g. v. r.
Anmerkung der Schriftleitung: Ob diesem
seltsamen Zusammentragen von Bedeut-
samem und Belanglosem, bzw. dem Ge-
misch der Objekte irgendein Programm
zugrunde liegt, ist nach den Mitteilungen
unseres Mitarbeiters mehr als zweifelhaft.
FRANKFURT a. M.
Hier geht man daran, ein eigenesTh oma-
Museum und -Archiv einzurichten, das
demnächst im Hause öderweg 116 der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden
soll. Es handelt sich dabei um den Thoma-
besitz der Familien Küchler und Eiser,
die dem Meister seinerzeit, als er 1873 zu-
erst nach Frankfurt kam, die erste tatkräf-
tige Unterstützung angedeihen ließen.
Die Verbundenheit Thomas mit den beiden
Familien hat während 26 Jahren bestanden
und aus dieser Zeitspanne stammen auch
die prachtvollen Hauptwerke, die neben der
lückenlosen Graphik der wesentliche Inhalt
des neuen Museums bilden werden, über
das im einzelnen noch zu berichten ist. b.
HANNOVER
Vor einem Jahre etwa erlitt Hannover
durch Übersiedlung der Galerie Herbert
von Garvens nach Köln einen schweren
Verlust. Nach manchen Schwierigkeiten
und auf allerlei Umwegen ist nun diese
umfangreiche Sammlung moderner Kunst
in das Provinzial-Museum Hannover ge-
langt, wo sie eine wertvolle Ergänzung der
noch jungen modernen Galerie bildet. St.
MADRID
Die Sammlungen desPrado-Museums sind
in letzter Zeit durch zwei wertvolle Ge-
mälde des 15. Jahrhunderts bereichert wor-
den.
Das eine ist ein berühmtes Bild von Ro-
gier van der Weyden, das sich bis jetzt im
Besitz des verstorbenen Herzogs von Man-
das befunden hatte und durch die Muse-
umsleitung von den Erben erworben wurde.
Links zu Füßen des Kreuzes befindet sich
der Leichnam Christi zwischen der Jung-
frau und Johannes; rechts kniet der Stifter,

749
 
Annotationen