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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 17.1925

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Heft 18
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.42040#0956

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Verschiedenes

Geschichte des Städtebaus interessiert, mit
Genuß und Gewinn gelesen werden wird.
Bonn. F .Oelmatin.
KLEINE ANZEIGEN
Die schöne alte Schweiz. Die Kunst
der Schweizer Kleinmeister. Herausgegeben
von R. Nicolas und R. Klip st ein. Ein
Werk mit 17 farbigen Tafeln von großer
Originaltreue (Lichtdruck und Offset) und
56 einfarbigen Tafeln auf bestem holz-
freien Halbkarton. Das Werk erscheint zu-
nächst in 7 Lieferungen zu je M. 8.—. Der
Text wird den Lieferungen bogenweise
beigegeben. Außerdem jeweils ein Blatt mit
Beschreibungen der Originale und mit Er-
läuterungen. Das ganze Werk liegt Ende
1925 fertig vor. Erschienen sind bis jetzt
vier Lieferungen. r.
Verschiedenes
BERLIN
Frau Professor Corinth erläßt folgenden
Aufruf:
Da ich die Herausgabe eines vollständi-
gen Verzeichnisses der Werke von Lovis
Corinth beabsichtige, bitte ich alle Be-
sitzer Corinthscher Bilder (Museen, Behör-
den, Sammler, Kunsthandlungen) Angaben
über Gegenstand und Art (Ölgemälde oder
Aquarell), Maße, Bezeichnung und Ent-
stehungsjahr sowie über bereits geschehene
Veröffentlichungen, womöglich auch eine
Photographie an mich senden zu wollen.
Wer als Besitzer nicht genannt werden will,
möge dies angeben. Sollte bis zum Er-
scheinen des Verzeichnisses der Besitz
wechseln, bitte ich ebenfalls um Nachricht.
Frau Prof. Charlotte Corinth,
Berlin NW 23, Klopstock-Str. 48.
DESSAU
Das Bauhaus, das von der Stadt Dessau
seit dem April d.J. übernommen worden
ist, hat inzwischen seine Neuorganisation
vorbereitet. Durch den Umstand, daß dem
Leiter und Gründer des Bauhauses, Walter
Gropius, gleichzeitig die dort bestehenden
Fachschulen: Bauschule, Maschinenbau-
schule und Handwerkerschule unterstellt
wurden, hat die bisherige Arbeit des Bau-
hauses eine wesentliche fachliche Ergän-
zung gefunden. Es besteht nun die Mög-
lichkeit, den gesamten Ablauf der Ausbil-
dung einheitlich in demselben Institut zu
vollziehen.
Das Ziel des Bauhauses ist die Aus-
bildung bildnerisch begabter Men-
schen zu schöpferischer Gestaltung
im Berufsgebiet des Handwerks, der

Industrie und des Baufachs. Die Durch-
bildung aller in handwerklicher,technischer
und formaler Beziehung mit dem Ziel ge-
meinsamer Arbeit am Bau dient als ein-
heitliche Grundlage.
Die gesamte Ausbildung gipfelt in der für
die Praxis bestimmten Versuchsabtei-
lung für Hausbau und Hausgerät, die
mit den erfahrensten und begabtesten Kräf-
ten die Herstellung von Standardmodellen
für Handwerk und Industrie, im Bereich
des Hausbaues und der Hauseinrichtung
durch systematische Versuchsarbeit er-
strebt.
Die praktischen Aufgaben, Bau einer
Wohnhaussiedlung und Neubau des ge-
samten Instituts, die die Stadt Dessau dem
Leiter des Bauhauses gestellt hat, gewähr-
leisten die Verbindung der bekannten Bau-
hausideen mit der Praxis. Es ist zu hoffen,
daß die verschiedenen technischen und
künstlerischen Abteilungen des Instituts
regen Zulauf von Schülern und Mitarbei-
tern finden werden. r.
LONDON
Jeden Freitag pilgern Hunderte von Lon-
doner Sammlern nach dem Caledonian
Market und schreiten stundenlang den
Schiebkarren der Trödler entlang, in der
Hoffnung, unter dem wirren Plunder eine
künstlerische Entdeckung zu machen. Es
ist das freilich heute nicht mehr so leicht
wie früher, wo der Markt noch weniger
abgesucht wurde und wertvolle Kunst-
schätze sich etwas williger aus ihren oft
recht sonderbaren Verstecken wagten als
heute. Aber daß auch heute noch Tro-
phäen winken, beweist die Entdeckung
zweier wertvoller Terrakottabüsten aus dem
18.Jahrhundert, die unter einem Haufen Ei-
sen lagen und vom Finder, der ihren Wert
freilich nicht erkannte, für 7 Schilling
6 Pence erworben wurden. Die eine der
Büsten ist die des großen, schottischen La-
teiners Arthur Johnston (1587—1641) von
Rysbrack. Der Auftraggeber war jener Wil-
liam Benson, der die unverzeihliche Sünde
beging, unter George I., als Nachfolger
Wrens, Oberaufseher über die öffentlichen
Gebäude zu werden. Die zweite Büste ist
die Miltons von Roubiliac. Sie ist das Ori-
ginal eines Abgusses, der sich im Atelier
des Künstlers zur Zeit seines Todes befand
und 1762 dem British Museum überreicht
worden war. Welches das Schicksal der
beiden Werke in den letzten zweihundert
Jahren war, ist nicht bekannt. Sowohl Mil-
tons wie Johnstons Büste sind für die
schottische Nationalgalerie erworben wor-
den. Bo.

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