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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 17.1925

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Heft 18
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Der Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.42040#0958

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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel

Anläßlich des fünfzigsten Geburtstages
des Münchener Malers Max Mayrshofer
veranstaltet die Galerie Wiltschek eine um-
fangreiche Ausstellung von nahezu hundert
Arbeiten des Künstlers aus den letzten zehn
Jahren.
DEN HAAG *
Der Expertenbefund über den angeb-
lichen Frans Hals, den die Firma Frederic
Müller, Amsterdam, von einem Haager Pri-
vatmann auf das Gutachten Hofstede de
Groot hin gekauft hatte, fand insofern ein
Nachspiel, als Hofstede de Groot eine Bro-
schüre herausgab: „Echt oder unecht?
Auge oder Chemie?“ und in dieser Bro-
schüre aufs nachdrücklichste für die Echt-
heit des angefochtenen Gemäldes eintritt.
Er teilt mit, daß er das Gemälde für seine
eigene Sammlung angekauft habe, und
spricht zweien der Expertiserichter die Be-
fugtheit des Urteils überhaupt ab. Mit
großer Heftigkeit wendet er sich gegen Pro-
fessor Martin, der nicht zum ersten Male
durch Selbstüberschätzung der Kunstwissen-
schaft Nachteil zugefügt habe. Gegen den
Befund der Chemie spielt Hofstede den Be-
fund des kunsthistorisch geschulten Auges
aus und macht dem Expertenkollegium im
übrigen den Vorwurf, daß es sich nicht um
Informationen an die beklagte Partei ge-
wendet habe, wo über die Geschichte des
Gemäldes die verläßlichsten Auskünfte zu
haben gewesen wären. H.
DRESDEN
Die Kunsthandlung P. Rusch, Sido-
nienstr. 27 versendet soeben einen reizvoll
ausgestatteten, mit einigen Lichtdrucktafeln
versehenen Katalog, zu dem Prof. P. Schu-
mann ein kluges Vorwort geschrieben hat,
das über den vielseitigen Bestand an
Werken älterer und neuerer Kunst (unter
letzteren vor allem Graff und die Bil-
der der Dresdener Romantiker) Auskunft
gibt. n.
MÜNCHEN
Die Galerie Wimmer & Co. wurde 1825
als Kunsthandlung in München gegründet
und ist somit in der Lage, das 100jährige
Jubiläum feiern zu können. Aus diesem
Anlaß veranstaltet sie eine Ausstellung, die,
am 1. August eröffnet, ausgewählte Werke
Münchener Künstler des vorigen Jahrhun-
derts enthält, hauptsächlich Werke, die vor
Jahrzehnten im Besitze der Firma waren

und bei dieser Gelegenheit von Galerien
und Privaten überlassen wurden. Es be-
finden sich darunter Arbeiten von Brandt
(1874), Defregger (1875), Dies, Grützner
(1882), Gysis, Kaulbach, Keller (1874), Kurz-
bauer (1870), Lenbach, Lier, Gab. Max
(1877), Piloty, Schleich, Spitzweg, Voltz,
Wenglein, Zimmermann usw. r.
LONDON
The Catalogue of the George Eu-
morfopoulos Collection of Chine-
se, Corean and Persian Pottery and
Porcelain. By R. L. Hob son, Keeper of
the Department of Ceramics and Ethnogra-
phy, British Museum. In Six Volumes.
Messrs. Benn, London.
Die Sammlung Eumorfopoulos in Lon-
don genießt unter denFreunden Und Samm-
lern asiatischer Kunst einen Weltruf. An
Reichhaltigkeit und künstlerischer Qualität
stellt sie jede andere Privatsammlung in
den Schatten. Ganz besonders wertvoll ist
die Vor-Han-, die Han- und die T’ang- Kera-
mik der Kollektion, eine Epoche der chinesi-
schen Kunst, die bekanntlich im British und
im Victoria and Albert Museum völlig un-
zulänglich vertreten ist. R. L. Hobson vom
British Museum, einer der besten Kenner
der chinesischen Keramik, hat die riesige
Aufgabe unternommen, diese Abteilung der
Sammlung Eumorfopoulos samt den Stük-
ken der Sung-, Yüan-, Ming-, K’ang-, Hsi-,
Yung Cheng-, Ch’ien Lung-Dynastie wie
der koreanischen und der persischen Kera-
mik in einer Katalogserie zusammenfassen,
die auf sechs Bände angesetzt ist und bei
Messrs. Benn in London erscheinen wird.
Der erste Band, der im Herbst veröffent-
licht wird, katalogisiert die chinesische
Keramik von der frühesten Zeit bis zum
Ende der T’ang-Dynastie, d. h. bis zum
Beginn des zehnten Jahrhunderts. Er wird
dreißig farbige und fast doppelt so viele Re-
produktionen in Kollotyp enthalten. Eine
kurze Einleitung wird die Umstände be-
schreiben, unter denen die Stücke aufge-
funden worden sind, ferner ihren techni-
schen und künstlerischen Charakter. Die
Ausgabe, deren Format xö auf 121/2 Zoll be-
trägt, ist numeriert und im Umfang be-
schränkt. Der Preis des ersten Bandes be-
trägt für den Suskribenten 12 Guineen. Spä-
ter soll er auf 15 Guineen erhöht werden.
Neben der gewöhnlichen Ausgabe ist auch
noch eine Luxusausgabe vorgesehn, ge-
druckt auf papier cheval chinois zum Preise
von £ 26 5 s. Bo.

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