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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 6
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Wendland, Hans: Zwei unbekannte Gemälde des Konrad Witz
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0216
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Abb. 1. Konrad Witz

Sammlung Sturzenegger, St. Gallen

über dem Genfer Außenbild der Befreiung Petri unsere Heilspiegelszene, was
schlecht zusammenpaßte. Auch sind auf diesem Gemälde in der Ecke rechts
unten zwei kleine Stifterfiguren angebracht, während auf dem unteren Innen-
bild des Genfer Altarflügels sich schon das Stifterbild des Bischofs Francois de
Mies befindet.
Die Möglichkeit der Zugehörigkeit zum Genfer Altar scheidet also auch aus.
Endlich ist ein Zusammenhang mit den Tafeln, die ich versuchsweise zu
einem Altar in Olsberg vereinigt habe, aus Gründen des Formates nicht her-
zustellen.
Wir müssen uns also damit abfinden, die St. Gallener Bilder auch wieder nur
als das Fragment eines verschollenen Altares anzusehen. Der Stifter, wahr-
scheinlich mit männlichen Nachkommen, war links unten auf dem verlorenen
linken Außenflügel angebracht, seine Ehefrau kniet rechts unten auf unserer
Tafel, und die jüngere Person im Nonnenschleier daneben wird die Tochter
gewesen sein. Maria hält sie an der Hand. Vielleicht ist der Ordenseintritt die
Veranlassung zu der frommen Stiftung des Altares gewesen.
Ich verzichte auf eine Beschreibung der Farben der Bilder, denn mit Worten
kann man diese Stilübereinstimmung doch nicht erweisen. Es sei daher nur
bemerkt, daß die Malweise die für Konrad Witz typische ist. Über den Zu-

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