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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 17
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0542
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Französisch, 13. Jahrhundert Reliquiar
Versteigerung- der Sammlung Weinberger am 22. Oktober durch C. J. Wawra, Wien

Das Münchner Antiquariat K a r 1 und F a b c r ver-
steigert am 29. und 3o. Oktober die Sammlung der
verstorbenen Freifrau Elise von Koenig-Wart-
hausen.
Die Sammlung besteht aus einer umfangreichen
Siegelstocksammlung, die neben alten Metallstem-
peln auch eine beträchtliche Zahl Petschaften in
Halbedelsteinen geschnitten in Edelmetallfassun-
gen enthält, darunter viele Siegelringe und unge-
faßte Ringsteine. Die einzelnen Stücke sind genau
nach ihrer Herkunft bestimmt und nach einzel-
nen Sparten, z. R. nach Herrscherhäusern, Geist-
lichkeit, Staaten, Städte, Hoher- und Niederadel,
Bürgerfamilien, Zünfte, wissenschaftliche Gesell-
schaften und Universitäten geordnet. Genau so ein-
geteilt ist die Unzahl der alten Original-Siegelab-
drucke in Wachs sowie die von alten Stempeln ab-
gegossenen Lacksiegel, zusammen ca. 10000 Ab-
drucke.
Ferner enthält die Sammlung eine große Zahl
Pergamenthandschriften und Urkunden mit und
ohne angehängten Siegel, teilweise mit Wappen-
malereien versehen, darunter das auf Pergament
gemalte Geschlechterbuch der Nürnberger Familie
Nützel, das, wie ein Eintrag auf dem ersten Blatt
angibt, ein Werk des Virgil Solis ist.
Eine umfangreiche heraldisch-genealogische Biblio-
thek, der Handapparat der Sammlerin, ist ange-
schlossen und ergänzt die hervorragende Samm-
lung. h
510

DER WIEDERAUFBAU DES MUSEUMS
IN TOKIO
Das Zentralmuseum von Tokio im Ueno-Park, das
bei dem großen Erdbeben von 1928 zu einem
wesentlichen Teile zerstört worden ist, soll jetzt ganz
neu wieder aufgebaut werden. Ein Ausschuß unter
dem Vorsitz des Kammerpräsidenten Fürsten To-
kugawa wurde eingesetzt, um die Pläne zu prüfen.
Das Ganze soll 10 Millionen Yen, also etwa 20 Mil-
lionen Mark kosten. Einen Anteil von 11/2 Millionen
Yen stellt der Kaiserliche Schatz, Millionen
die Regierung, den Rest hofft man durch allge-
meine Subskription zu erhalten. R.
EINE DÜRER-ERWERBUNG DER BERLINER
MUSEEN
Das Kupferstichkabinett hat eine Federzeichnung
Dürers erworben, die eine Studie für seinen be-
rühmtesten Stich die »Melancholie« aus dem Jahre
1514 ist. Dürer hat auf dem Blatte die große
Waage gezeichnet, die auf dem Stich hinter der
melancholischen Frau hängt und die eines der
Sinnbilder ihrer fruchtlosen geistigen Arbeit dar-
stellt. Die sehr ins einzelne gehende, ausführliche
Zeichnung entspricht umgekehrt der Darstellung
auf dem Meisterstich und zeigt die Genauigkeit,
mit der Dürer sein Werk vorbereitete. R.
EINE DELACROIX-AUSSTELLUNG IN PARIS
Zur Jahrhundertfeier des Romantizismus wird für
das Jahr iq3o eine umfassende Delacroix-Ausstel-
 
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