Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:
Sammler und Markt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0354
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Rembrandt Signiert und datiert 1658

Aus der Versteigerung bei Sotheby, London
am 14. Mai 1950

vom i4. Mai vorkam, ging für £ 1700 an H. Perls,
Berlin. Assclier und Welker bezahlten auf dersel-
ben Auktion £i8 5oo für ein prachlvolles, neu
aufgetauchtes Herrenporträt des späten Rembrandt.
Das Bild hat sich auch nach der jetzt erfolgten
Reinigung als unzweifelhafte, völlig einwandfrei
erhaltene Arbeit des Meisters behauptct. Nichol-
son bot bis £ i5 5oo für ein Porträt der Dame
ElizabethBullen, alsdessen Autor man Holbein d. .T.
vermutete, nachdem ein ähnliches Bild im Metro-
politain-Museum nur als Werkstattarbeit ange-
sehen wird. Ein sicheres Urteil über das Bild wird
erst nach der Reinigung möglich sein.

Bei Christies wurden am 16. Mai für ein Blumen-
bild Fantin Latours £1470 bezahlt. h. r.

AUSSTELLUNG DER SAMMLUNG SCITLOSS
ROIIONCZ

Die in aller Stille geschaffene, mit großer Energie
zusammengebrachte und nach vielen Richtungen
hin ausgebaute Sammlung Schloß Rohoncz, deren
Besitzer Dr. Heinrich Baron Thyssen-Bornemisza
ist, wircl vom Juni bis September in der Neuen
Pinakothek in München ausgestellt. Die während
der letzten Jahre mit viel Geschick und Yerständ-
nis auf \ersteigerungen und im Kunslhandel er-
worbene Kollektion entliält annähernd vierhundert
Gemälde und eine Anzahl kunstgewerblicher Ar-
beiten. Die Gemäldesammlung vor allem nennt
außergewöhnliche Werke ihr Eigen. Wir nennen
nur das weibliche Bildnis von Ghirlandajo aus der

Sammlung Spiridon, eine Figurenkomposition
Tizians, die Madonna Northbrook von Roger
van der Weyden, die heilige Veronika Mem-
lings (beide Arbeiten sind im »unbekannten
Meisterwerk« reproduziert), ein liervorragen-
des deutsches Bildnis des i5. Jahrhunderts,
Werke von Altdorfer, Velazquez, Greco, Rem-
brandt, Frans Hals, Terborch und so fort bis
zu Leibl und den französischen Impressioni-
sten. Neben der Ausstellung der Kirchenschätze
wird München in diesem Sommer eine zweite
große Attraktion haben. h

DETROIT

Mr. EdselFord hat zur Übernahme der Prä-
sidentschaft des Institute of Arts, als Nach-
folger des zum amerikanischen Gesandten in
Dänemark ernannten Mr. Ralph Booth, dem
Institute die bekannte herrliche Goldbronze-
statuette einer Maitrayafigur aus der Samm-
lung des Prof. Sarre zum Geschenk überwiesen.
Dieses köstliche Werk, das datiert ist (519 ge-
mäß unserer Zeitrechnung), gehört der Periode
der Wei-Dynastie an und weist deren fast ele-
gant anmutende, zarte Lyrik auf, die sich in
einem weichen Rhythmus der Bewegung, des
Linienflusses und in dem hinunlichen Lächeln
des feinzügigen Gesichtes kund tut. Die Sta-
tuette war als Glanzstück auf den Ausstellun-
gen zu Amsterdam 1926, Berlin 1929 und Detroit
Ende desselben Jahres zu sehen gewesen. F.

WATTEAU-KATALOG

Das gegen Mitte Juni erscheinende Ileft der be-
kannten Vierteljahrsschrift »Old Master Draw-
ings« wird ganz den Handzeichnungen von Wat-
teau gewidmet sein. Außer reichem Abbildungs-
material und einer allgemeinen Behandlung des
Stoffes enthält das Heft den ersten Kriti-
schen Katalog der Watteau-Sammlung
im Britischen Museum, das bekanntlich die
größten und wichtigsten Bestände an Watteau-
Zeichnungen der Welt besitzt. K. P.

BERICHTIGUNG

Das in Heft 10 gebrachte Klischee einer Glas-
scheibe, die bei Ilugo Helbing, München, am
24. Juni versteigert wird, gehört nicht, wie ange-
geben, der Sammlung Knorr an, die lediglich Bil-
der cles 19. und 20. Jahrhunderts enthält, sondern
der Sammlung Grützner.

DUSSLERS »SIGNORELLI«

Mit einer in ähnlichen Fällen selten erlebten Kon-
sequenz hat der Druckfehlerteufel in dem Signo-
relli-Aufsatz von Walter Heil in Ileft 10 den Na-
men des verdienstvollen Signorelli-Biographen
Luitpold Dussler (der eben den Giovanni Bellini-
Katalog vorbereitet) in einen Ilerrn Dustler ver-
fälscht, was hiermit richtiggestellt sei. n

524
 
Annotationen