6 Geistliche Bedeutung der Wurtzel.
bast es eruffdem gatttzen Erdboden wobnete. Es wird angemerckt/
daß dir Menschen auff viererley werft in die Welt gekommen sind / Adam auß
der Erden ohne Vatter oder Mutter ; Eva mager massen auß einem Vatter
ohne Mutter; IEsuö Christus nach ftmerMenschheit auß einer Mutter ohne
Vatter; und alle andere Menschen/ auß Vatter und Mutter zugleich/ durch den
Weg der natürlichen Fortpfiantzung. Alle / außgenommen Adam / sind auß
Ä-a r. ri. ^^ut/ auß einer Wurtzel/ so Adam selbst ist. Doch / wiewol Eva ihren
Ursprung Adam zu danckm hat/ weil sie auß seiner Rippen geschaffen ist/ so
mag sie gleicbwol mit Adam für eme Wurtzel gehalten werden/weil Mann und
Weih zusammen gehörten / und gleichsam eine WrntzU von zweyen Zincken
oderBeinen machten/ auß welchem der grosse Geschlecht-Baum der Menschen
entstanden ist. Wann dieses dre Heyden qewust hatten/ daß Adam die Wul>
tze! des Menschlichen Geschlechts gewesen Ware/ so wurden sie solche narrische
Meinungen von dem Ursprung deffelbigm nicht gehabt Haden. Dre von Athen
wurden sich nicht berühmt haben / daß ihre Voreltern mit gcmtzer Menge auß
. dem Grunde von Acncka hervorgekommen waren ; noch die Emwohnec
Arcadien sich solche süsse Einbildung gemacht haben / daß sic vor deM
" ° Mond geboren waren. Und ist zum höchsten zu wissen nöthig / daß Adam dre
Wurtzel und der Anfang des menschlichen Geschlechts ist/ damit wir also auch
Erkantnus haben mögen/ warum unsseineSundezuqerechnetist. Pelagms
und Socinns wollen/ daß wirdre Sunde nicht von Adam geerbt hatten/ssom
dern daß wrr jhme/ Weiler uns emböß Exempelgegeben hatte / himnnen nach-
folgten/ und so wäre die Sunde in dieWelt gekommen. Aberdiegcsunde Ver-
nunfft lehret uns das Gegcntherl; sintemal viel Milliollen von Menschen Sundes
sind / die niemals von Adam etwas gewust noch gehöret haben; wie solte dann
können gesagt werden/ daß sie seinem Exempel folgten; ja m den jungen Kindern/
die weder Vernunfft noch Verstand gebrauchen können / und dennoch Sunde
haben/in denen kan keine Nachfolgung Platz finden. Nechstdem dann / daß uns
der Gerechte GOtt die Sunde Adams zugerechnet/ müssen wir auch dieses wis-
sen/daß wir/alsZweigen/vonjhm/alsderWurtzel/dteselbegksogenhaben; dank
auß einer faulen und verdorbenenWurtze!/ könnensia nichts anders als verdor-
bene Aeste entstehen. Wann eine Quelle bitter und böß rst/ so können ja dieWaf-
4. sere nicht suß und gntseyn / die darauß entspringen. Wer wrl einen reinen
zoö. ,.6. geben vom UnreinenUnd was vom Fleisch geboren wird / kan
nichts anders als Fleisch se^n. Darum sprechen wir mit Paulo: Wie
durch) einen Menscden diesünde in die weit ist gekommen/ und der
Todr durch) die sünde / also ist der Todt zu allen klkilenschen hin^
durchgecrungm/ Viewer! sre alle gesündigt haben.
bast es eruffdem gatttzen Erdboden wobnete. Es wird angemerckt/
daß dir Menschen auff viererley werft in die Welt gekommen sind / Adam auß
der Erden ohne Vatter oder Mutter ; Eva mager massen auß einem Vatter
ohne Mutter; IEsuö Christus nach ftmerMenschheit auß einer Mutter ohne
Vatter; und alle andere Menschen/ auß Vatter und Mutter zugleich/ durch den
Weg der natürlichen Fortpfiantzung. Alle / außgenommen Adam / sind auß
Ä-a r. ri. ^^ut/ auß einer Wurtzel/ so Adam selbst ist. Doch / wiewol Eva ihren
Ursprung Adam zu danckm hat/ weil sie auß seiner Rippen geschaffen ist/ so
mag sie gleicbwol mit Adam für eme Wurtzel gehalten werden/weil Mann und
Weih zusammen gehörten / und gleichsam eine WrntzU von zweyen Zincken
oderBeinen machten/ auß welchem der grosse Geschlecht-Baum der Menschen
entstanden ist. Wann dieses dre Heyden qewust hatten/ daß Adam die Wul>
tze! des Menschlichen Geschlechts gewesen Ware/ so wurden sie solche narrische
Meinungen von dem Ursprung deffelbigm nicht gehabt Haden. Dre von Athen
wurden sich nicht berühmt haben / daß ihre Voreltern mit gcmtzer Menge auß
. dem Grunde von Acncka hervorgekommen waren ; noch die Emwohnec
Arcadien sich solche süsse Einbildung gemacht haben / daß sic vor deM
" ° Mond geboren waren. Und ist zum höchsten zu wissen nöthig / daß Adam dre
Wurtzel und der Anfang des menschlichen Geschlechts ist/ damit wir also auch
Erkantnus haben mögen/ warum unsseineSundezuqerechnetist. Pelagms
und Socinns wollen/ daß wirdre Sunde nicht von Adam geerbt hatten/ssom
dern daß wrr jhme/ Weiler uns emböß Exempelgegeben hatte / himnnen nach-
folgten/ und so wäre die Sunde in dieWelt gekommen. Aberdiegcsunde Ver-
nunfft lehret uns das Gegcntherl; sintemal viel Milliollen von Menschen Sundes
sind / die niemals von Adam etwas gewust noch gehöret haben; wie solte dann
können gesagt werden/ daß sie seinem Exempel folgten; ja m den jungen Kindern/
die weder Vernunfft noch Verstand gebrauchen können / und dennoch Sunde
haben/in denen kan keine Nachfolgung Platz finden. Nechstdem dann / daß uns
der Gerechte GOtt die Sunde Adams zugerechnet/ müssen wir auch dieses wis-
sen/daß wir/alsZweigen/vonjhm/alsderWurtzel/dteselbegksogenhaben; dank
auß einer faulen und verdorbenenWurtze!/ könnensia nichts anders als verdor-
bene Aeste entstehen. Wann eine Quelle bitter und böß rst/ so können ja dieWaf-
4. sere nicht suß und gntseyn / die darauß entspringen. Wer wrl einen reinen
zoö. ,.6. geben vom UnreinenUnd was vom Fleisch geboren wird / kan
nichts anders als Fleisch se^n. Darum sprechen wir mit Paulo: Wie
durch) einen Menscden diesünde in die weit ist gekommen/ und der
Todr durch) die sünde / also ist der Todt zu allen klkilenschen hin^
durchgecrungm/ Viewer! sre alle gesündigt haben.