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Der Geistliche Nußbaum. 77;
Kirchen. Die ersten sind Nüsse / die außwendig eine Schale / jnnwendig
aber keinen Kern haben ; oder deutlich zu sprechen / die wo! eine Gestalt
der Gottseligkeit haben / aber die Rraffr derselbigen verläuZnen.
Und diese werden als untüchtig demaaleins von GOTT wcggeworffen. Die
letztere sind Nüsse/ unter deren Schalen ein guter Kem verborgen ligt ; und
das sind solche/ die würdiglich wandeln dem HERRN ZU gefallen/ c?o/.r. rs
und fruchtbar sind in allen guten Wercken. Es sind die absonderlich
Geliebten GOttes / die Er als köstliche Jubelen auffgeschloffen / und in der
Schatzkammer seines Heiligthums vermähret hält. Diese sind dünn gefäet/
und treff zu suchen es sind die Verborgene des HErrn / von welchen p/«/ 8;. 4°
Affaph spricht; jhr Ltben ist mit Christo verborgen in GOre. Sie o-/.
müssen sich auch brßweilm verborgen halten für ihren Feinden/ und sind als-
dann wie ein Schatz im Acker verborgen.
Der Jesuit Cornelius a Lapide / verstehet durch diesen Nußgar- .. . . .
ten das Iudrjche Land / und sagt/ daß/ wann Christus am Ende der Welt «Ewissir
von den gottlosen Völckern werde verstossen seyn / Er alsdann sich zu den ZM.
Juden wenden/ und dieselbe durch den Propheten Eliam bekehren werde. Die
von der Augsburgischen Confessron / und unter denselblgen Lasparus
Heunischius / und der gelehrte Johannes Henricus Ursmus / m ser-
riein ^l-bsi-etoL büco, wollen auch durch den Nussgarren verstanden haben
Vie JüdischeS'euagog. Doch/wiegesagt/wir verstehen dadurch dieLhrist-
liche Kirche; und zwarn in einem gewissen perrod oder Zeit-Ordnung in dm
Tagen des Neuen Testamens; also daß sie durch einen Nussbaum sonderlich
vorgestellet wird / zu der Zeit / als sie klein und gering gewesen; dann in dem
Grund-Text wird sie außgetrückt/ nicht mit einem Worte männliches Ge-
schlechts , ein Garte / sondern mit einem Worte werbliches Ge-
schlechts/ (welches eine Vergeringerung zu erkennen gibt) Oinm, ein Gärt-
lein; so daß sie allhie nicht so wsl eine Rir-che/ als ern Rirchlein gewesen/
kine kleine und nicht weit außgebreitete Versammlung. Villeicht daß dcmaals
nur allein eine Nachlestmg darinnen übrig geblieben ; gleich wie bey der
AblchnttelunA eines Oelbaums zwo oder drey Beer oben an dem
Wipfel / und vier oder fünff an seinen Aesten hangen bleiben. Gleich wie
die Kirche unter andern also beschaffen gewesen in dem vierdten Seculo/ da die
Arrianer überhand genommen hatten / so daß man klagen mustc; Die Welt
^euffzet und verwundert sich dass sie jo geschwind Arrianifch wor-
den ist. Esscheinet auch / daß die Kirche zu dieserZeit gewesen ist in einem be-
rrangcen sustande/ weiln sie einem Nuss^arren gleich gestclletwird; dann
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Der Geistliche Nußbaum. 77;
Kirchen. Die ersten sind Nüsse / die außwendig eine Schale / jnnwendig
aber keinen Kern haben ; oder deutlich zu sprechen / die wo! eine Gestalt
der Gottseligkeit haben / aber die Rraffr derselbigen verläuZnen.
Und diese werden als untüchtig demaaleins von GOTT wcggeworffen. Die
letztere sind Nüsse/ unter deren Schalen ein guter Kem verborgen ligt ; und
das sind solche/ die würdiglich wandeln dem HERRN ZU gefallen/ c?o/.r. rs
und fruchtbar sind in allen guten Wercken. Es sind die absonderlich
Geliebten GOttes / die Er als köstliche Jubelen auffgeschloffen / und in der
Schatzkammer seines Heiligthums vermähret hält. Diese sind dünn gefäet/
und treff zu suchen es sind die Verborgene des HErrn / von welchen p/«/ 8;. 4°
Affaph spricht; jhr Ltben ist mit Christo verborgen in GOre. Sie o-/.
müssen sich auch brßweilm verborgen halten für ihren Feinden/ und sind als-
dann wie ein Schatz im Acker verborgen.
Der Jesuit Cornelius a Lapide / verstehet durch diesen Nußgar- .. . . .
ten das Iudrjche Land / und sagt/ daß/ wann Christus am Ende der Welt «Ewissir
von den gottlosen Völckern werde verstossen seyn / Er alsdann sich zu den ZM.
Juden wenden/ und dieselbe durch den Propheten Eliam bekehren werde. Die
von der Augsburgischen Confessron / und unter denselblgen Lasparus
Heunischius / und der gelehrte Johannes Henricus Ursmus / m ser-
riein ^l-bsi-etoL büco, wollen auch durch den Nussgarren verstanden haben
Vie JüdischeS'euagog. Doch/wiegesagt/wir verstehen dadurch dieLhrist-
liche Kirche; und zwarn in einem gewissen perrod oder Zeit-Ordnung in dm
Tagen des Neuen Testamens; also daß sie durch einen Nussbaum sonderlich
vorgestellet wird / zu der Zeit / als sie klein und gering gewesen; dann in dem
Grund-Text wird sie außgetrückt/ nicht mit einem Worte männliches Ge-
schlechts , ein Garte / sondern mit einem Worte werbliches Ge-
schlechts/ (welches eine Vergeringerung zu erkennen gibt) Oinm, ein Gärt-
lein; so daß sie allhie nicht so wsl eine Rir-che/ als ern Rirchlein gewesen/
kine kleine und nicht weit außgebreitete Versammlung. Villeicht daß dcmaals
nur allein eine Nachlestmg darinnen übrig geblieben ; gleich wie bey der
AblchnttelunA eines Oelbaums zwo oder drey Beer oben an dem
Wipfel / und vier oder fünff an seinen Aesten hangen bleiben. Gleich wie
die Kirche unter andern also beschaffen gewesen in dem vierdten Seculo/ da die
Arrianer überhand genommen hatten / so daß man klagen mustc; Die Welt
^euffzet und verwundert sich dass sie jo geschwind Arrianifch wor-
den ist. Esscheinet auch / daß die Kirche zu dieserZeit gewesen ist in einem be-
rrangcen sustande/ weiln sie einem Nuss^arren gleich gestclletwird; dann
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