84^ Die Wüste der Heyden.
Dle Wüste der Heyden.
der H. Schnfft wird manchmal uneigmtlicber weise eine Wüste
genennet ein wildes Volck/ das nicht gewännet ist durch die Natur/ ein
Volck das unfruchtbar im Glauben und Leben ist/ einVolck das nicht
benutzet ist mit dem Thau des Evangeln und des H. Geistes / keines grünen/
keines Saffts/ oder einiger Fruchtbarkeit theilhafftig ist/ und also wüst in Lehr
— und ^eben ist; da im Gegentl-eil die Kirche ein fruchtbar Land genennet wird,
d.n wi?' So ist das Heydenthum / Welches den Saamen des Worts GOttes/ und
cknewüste seines H. Geistes nicht empfangen hat/ fürs erste nichts anders als eine wüste.
Wann die Propheten von der Gnaden - Zeit des Neuen Testaments sprechen;
/-/zs. 6,7. Es wird Wasser hervor «guillen in der Wüsten / und Bäche auss
dem Gefilde. Und das trucken Land wird zum See werden / und
4z. ro ^9 dürre Land zu Wasterquellen; Oder/ Ich werde Wasser in der
Wüsten machen / und Ströme in der Einöde ; dann ist uns bekant/
daß daselbst durch die Wüste verstanden werden unbekehete Menschen / die
noch beraubet sind von aller geistlichen Fruchtbarkeit; gleichwie solche dieHey-
dm waren. Wollet jhr die wilde und wüste Sitten der Heyden einmal be-
schauen/ so leset nur allein das / was Paulus in dem ersten Capitel des Send-
brieffs an die Römer von ihnen schreibt. Und so kommtuns das Heydenthum
als eme Wüste vor/ wann der Geist nn Hohenlied spricht: Wer ist die/ die
6. hersussgeher auß der wüsten / wie Rauchseulen? Die Kirche wird
uns da gezeigt / wie sie auß dem Römischen Heydenthum hervorgkkommen ist/
in dessen Mitte sie eine lanqeZeit hatte seuffzen müssen. Aber am klaresten wird
uns dieses ge,zeiget in Johannis Offenbarung/ attwo gesagt wird: Und das
ir 5 siaemlich die Kirche) flöhe in die wüste/ daß sie dajelbst ernähr
'" ret würde 1 L6O. Tage. Dann als sie den Jüdischen Verfolgungen kN flohen
war / nahm sie ihre Zuflucht zu der Wüsten der Heyden / in dem Römischen
Gebiet / allwo die Abgötterey/ und der Teuffels-Dienst rund ümher die über-
hand hatte. Und das ists / was der HERR bcym Propheten gesagt Hatter
kL ro )s. I l) Wil euch) bringen in die wüste der Heyden / und Wil daselbst
Mit euch) rechten ; Und anderswo: Sie gingen sne in der wüsten/ in
5/^127.4. ungebahntem wege/ und Hunden keine Stadt / da man wohnete.
Möchtet jhr aber sagen / wie kau das Heydenthum daselbst durch die Wüste
verstanden werden / sintemal die Kirche unter demfelbigen nicht 1 r6o. Tage/
das ist /1260. Jahr / ist ernähret worden? So dienet zur Antwort / daß^ob-
Dle Wüste der Heyden.
der H. Schnfft wird manchmal uneigmtlicber weise eine Wüste
genennet ein wildes Volck/ das nicht gewännet ist durch die Natur/ ein
Volck das unfruchtbar im Glauben und Leben ist/ einVolck das nicht
benutzet ist mit dem Thau des Evangeln und des H. Geistes / keines grünen/
keines Saffts/ oder einiger Fruchtbarkeit theilhafftig ist/ und also wüst in Lehr
— und ^eben ist; da im Gegentl-eil die Kirche ein fruchtbar Land genennet wird,
d.n wi?' So ist das Heydenthum / Welches den Saamen des Worts GOttes/ und
cknewüste seines H. Geistes nicht empfangen hat/ fürs erste nichts anders als eine wüste.
Wann die Propheten von der Gnaden - Zeit des Neuen Testaments sprechen;
/-/zs. 6,7. Es wird Wasser hervor «guillen in der Wüsten / und Bäche auss
dem Gefilde. Und das trucken Land wird zum See werden / und
4z. ro ^9 dürre Land zu Wasterquellen; Oder/ Ich werde Wasser in der
Wüsten machen / und Ströme in der Einöde ; dann ist uns bekant/
daß daselbst durch die Wüste verstanden werden unbekehete Menschen / die
noch beraubet sind von aller geistlichen Fruchtbarkeit; gleichwie solche dieHey-
dm waren. Wollet jhr die wilde und wüste Sitten der Heyden einmal be-
schauen/ so leset nur allein das / was Paulus in dem ersten Capitel des Send-
brieffs an die Römer von ihnen schreibt. Und so kommtuns das Heydenthum
als eme Wüste vor/ wann der Geist nn Hohenlied spricht: Wer ist die/ die
6. hersussgeher auß der wüsten / wie Rauchseulen? Die Kirche wird
uns da gezeigt / wie sie auß dem Römischen Heydenthum hervorgkkommen ist/
in dessen Mitte sie eine lanqeZeit hatte seuffzen müssen. Aber am klaresten wird
uns dieses ge,zeiget in Johannis Offenbarung/ attwo gesagt wird: Und das
ir 5 siaemlich die Kirche) flöhe in die wüste/ daß sie dajelbst ernähr
'" ret würde 1 L6O. Tage. Dann als sie den Jüdischen Verfolgungen kN flohen
war / nahm sie ihre Zuflucht zu der Wüsten der Heyden / in dem Römischen
Gebiet / allwo die Abgötterey/ und der Teuffels-Dienst rund ümher die über-
hand hatte. Und das ists / was der HERR bcym Propheten gesagt Hatter
kL ro )s. I l) Wil euch) bringen in die wüste der Heyden / und Wil daselbst
Mit euch) rechten ; Und anderswo: Sie gingen sne in der wüsten/ in
5/^127.4. ungebahntem wege/ und Hunden keine Stadt / da man wohnete.
Möchtet jhr aber sagen / wie kau das Heydenthum daselbst durch die Wüste
verstanden werden / sintemal die Kirche unter demfelbigen nicht 1 r6o. Tage/
das ist /1260. Jahr / ist ernähret worden? So dienet zur Antwort / daß^ob-