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Claubergh, Andreas [VerfasserIn]; Ernst, Anna [VerfasserIn eines Vorworts] [Editor]; Weyer, Johann Leonhard [Verlag] [DruckerIn] [VerfasserIn eines Vorworts] [Editor]; Neuhaus, Wilhelm [BeiträgerIn] [Editor]; Sarn, Peter von [BeiträgerIn] [Editor]
Cosmographia Sacra, Oder Heilige Welt-Beschreibung (Der Zweyte Theil): Jn welchem Gründlich und eigentlich beschrieben werden alle die Geschöpffe/ die Gott der Allmächtige am Vierten und Fünfften Tage der Welt geschaffen hat: Nemlich die Liechter an der Feste deß Himmels/ als Sonn/ Mond und Sterne/ samt den Planeten/ Fix-Sternen/ Cometen &c. Gleichfalls allerley Vögel/ fliegendes Ungeziffer/ Fische und allerhand Meer-Wunder. Samt einer Hieroglyphischen oder Emblematischen und Figürlichen Vorstellung/ wie meistentheils alle diese Dinge Sinnbildender und geistlicher Weise in Gottes Wort gebracht werden ... — Düsseldorf, 1718 [VD18 90769899]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49029#0071
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Dck Mond, 49
kan dochsklbi-e Materi Erd genennet werden- dann es Ist alles Erde/
was indisch oder mit Erde gemischt ist. Unser Gebein begreifft ohne
Zweifel Ertt in sich / ob es schon eigentlich keine ist/ sondern Bein und
Knochen. Die Asche zeugt/ daß in dem Holtz Erde ist/ ob wir schon
Holtz uvd Erde nicht für einerley achten. Also auch/ ob gleich der Mond
mir Aden gcmischt/und ein Theil von uns für irrden gehalten wird/ folget
darum nicht / daß er / oder seine feste Theil/ eigentlich Erde scyn.
Diese feste Theil des Monds sind nicht eben und glatt / sondern Bestes m
Sie Erfahrne haben angemerckt/ daß sic hin und wieder rauh und pucklicht/ unterschied-
voller Berge / Hügel und Thaler sind. Und das beweisen sie unter am ^und^
Dem hiemit/ sagende/ daß wann man ihn in seinem Abnehmen durch TiMern.
ein Fern-Rohr beschauet/ wird man gewahr werden/ daß der Strich/
welcher das gläntzende oder Helle von dem Finstern scheidet/ krumm und
voller Falten/ und daß das dunckele Theil augenscheinlich vielfältig ge-
bogen/ nuch viklspitzig und gekerbet ist. Weiter/ daß ungefehr am
vierdten Tage/ wie auch in den folgenden Tagen/ nach dem neuen Mond/
rn dem morgentlichem und annoch schwartzen Theil des Monds/ einige
leichte Spitzen / oder sonderbare kleine Plätze / als wie Klippen und kleine
Inseln/ erscheinen/ so von dem allbereit erleuchtetem festen Lande des
Monds abgesondert; und daß etliche schwartze Theil zwischen bcyden
liegen/ welche durch den geraden Sonnen-Schein annoch nicht erleucht
ftyen. Welches alles sie dann für ein Zeichen halten / daß in dem Mond
etliche herfärragende Theile seyn/ die nach Art unserer Berge/ balder
und langsamer beglantzet werden/ als dieThcile/ welche niedergetrückt
und gebückt sind. Doch wann man die Tüpffeln / so ausserhalb der An-
grentzung hervorschimmern / betrachtet/ sind es nichts als Spitzen und
Gipfel sehr hoher Berge/ welche erhabener stehen als die übrige nahe herum
liegende niedrige Oerter; deßwegen auch geschwinder von der Sonnen
erleuchtet werden können: welches sonst unmöglich geschehen könte/ da-
fern keine Berge und Thäler/ oder erhabene Theile/ sich in dem Mond
befunden: sondern es würden alle Theil zugleich bestrahlet werden.
Solcher Gestalt geben dann die Stern - Weifen auch diesen Ber-
gen Namen/ und nennen den einen nach dem Apemno/ einen andern benennet
nach dem Aclanre/oder Tauro/Sinar/etc. Etliche scharff-sehende "erden,
haben auch weisse oder Gips-Berge/ und einen rörhtichtcn Porphyr-
oder Marmor--Berg : ja/gar einenFlammen-Berg/von welchem
sie urkheilen / daß er auß einer schweffüchten oder salpetrichlcn Maten
G be-
 
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