wird, Christus, der die
Seele der Mana m der
Gestalt emer kleinen an-
betenden Halbfigur in
denArm genommen hat.
Christus m grünem Ge-
wand mit gelbem Saum
undrotem, gelbgefütter-
tem Mantel, der über
die linke Schulter gelegt
ist, hebt die Rechte mit
zwei Fingern segnend
empor und neigt das
von reichen Locken um-
säumte Haupt leicht
nach hnks. Die Gestalt
m seinem Arm m wei-
ßem Hemdchen mit gel-
bem Saum, beide Hände
anbetend erhebend. Von
rechts her sind noch der
rechte Arm eines Apo-
stels in rotem Mantel
sichtbar, der ein Weih-
rauchfaß nach der Ent-
schlafenen hin schwingt.
Die Kopien geben über
die Stilstufe keinedurch-
aus zuverlässige Aus-
kunft, alle drei Aufnah- a»»
men zeigen aber über-
einstimmend neben dem
gestreckten überschlanken Typus der Maria noch die brüchige und unruhige, kleinliche Behandlung des Gefältels, die von dem
spätromanischen Manierismus herstammt und mit der Darstellung in dem Chörchen im nördhchen Querschiff von St. Kuni-
bert deuthche Verbindung zeigt. Da die Wand selbst mcht vor dem ersten Jahrzehnt des 14. Jh. aufgeführt lst, wird auch das
Wandgemälde mcht früher angesetzt werden können. Esdürfte abervon allen lm Kölner Domchor befindhchen das ältestesein.
In der Johanneskapelle lst die Wandfläche der steinernen Altarmensa zwischen den beiden Pfeilern durch eine aufgemalte
Architektur wie einTriptychon aufgeteilt (Taf. 50), so daß m der Mitte ein von drei Spitzbogen überdecktes breiteres Feld ent-
steht, dem je zwei schmälere Seitenfelder mit größerem Bogenabschluß zur Seite treten; die Architektur goldschwarz umrändert,
der Grund blau, im Mittelfeld gold gemustert (der architektomsche Rahmen lst hart übergangen, der Grund ganz erneuert).
Das Mittelfeld bringt eine großartige Darstellung der Kreuzigung47. Der Kruzifixus füllt mit dem Kreuzesbalken den
ganzen Grund, der Balken lst wie ein Apostelbalken hinter den Konsolen der drei Spitzbogen durchgeführt. Der Heiland lst
an beiden Händen an den äußeren Enden des Kreuzesbalkens aufgehängt, der Körper durch seine Schwere herabgesunken,
die Kme nach links hoch angezogen, die Füße übereinandergeschlagen, aber mit zwei Nägeln an dem Kreuzesstamm befestigt.
Von rechts schreitet m einer starken Bewegung Johannes in zinnoberrotem Gewand und ohvengrünem Mantel aufChristus zu,
beide Hände verkrampft vor das Kinn hochhaltend, den Oberkörper eingezogen und nach rechts ausgebogen. Auf der hnken
Seite entspricht dem eine Gruppe der Mutter Maria, die von zwei Frauen gehalten wird, hinter der noch der Kopf und der
Nimbus einer dritten sichtbar wird. Maria, m blaugrünem Gewand und grauviolettem Mantel, das Schwert m der linken
.. ...
Fig. 215. Köln, Dom. Stifterbildnisse m der Dreikömgenkapelle.
47 Uber die Malerei in der Johanneskapelle vgl. Fr. Th. Helmken, Der Dom zu Köln, Köln 1905, S. 124, und Jos.
Klinkenberg, Köln und seine Kirchen, S. 28.
201
Seele der Mana m der
Gestalt emer kleinen an-
betenden Halbfigur in
denArm genommen hat.
Christus m grünem Ge-
wand mit gelbem Saum
undrotem, gelbgefütter-
tem Mantel, der über
die linke Schulter gelegt
ist, hebt die Rechte mit
zwei Fingern segnend
empor und neigt das
von reichen Locken um-
säumte Haupt leicht
nach hnks. Die Gestalt
m seinem Arm m wei-
ßem Hemdchen mit gel-
bem Saum, beide Hände
anbetend erhebend. Von
rechts her sind noch der
rechte Arm eines Apo-
stels in rotem Mantel
sichtbar, der ein Weih-
rauchfaß nach der Ent-
schlafenen hin schwingt.
Die Kopien geben über
die Stilstufe keinedurch-
aus zuverlässige Aus-
kunft, alle drei Aufnah- a»»
men zeigen aber über-
einstimmend neben dem
gestreckten überschlanken Typus der Maria noch die brüchige und unruhige, kleinliche Behandlung des Gefältels, die von dem
spätromanischen Manierismus herstammt und mit der Darstellung in dem Chörchen im nördhchen Querschiff von St. Kuni-
bert deuthche Verbindung zeigt. Da die Wand selbst mcht vor dem ersten Jahrzehnt des 14. Jh. aufgeführt lst, wird auch das
Wandgemälde mcht früher angesetzt werden können. Esdürfte abervon allen lm Kölner Domchor befindhchen das ältestesein.
In der Johanneskapelle lst die Wandfläche der steinernen Altarmensa zwischen den beiden Pfeilern durch eine aufgemalte
Architektur wie einTriptychon aufgeteilt (Taf. 50), so daß m der Mitte ein von drei Spitzbogen überdecktes breiteres Feld ent-
steht, dem je zwei schmälere Seitenfelder mit größerem Bogenabschluß zur Seite treten; die Architektur goldschwarz umrändert,
der Grund blau, im Mittelfeld gold gemustert (der architektomsche Rahmen lst hart übergangen, der Grund ganz erneuert).
Das Mittelfeld bringt eine großartige Darstellung der Kreuzigung47. Der Kruzifixus füllt mit dem Kreuzesbalken den
ganzen Grund, der Balken lst wie ein Apostelbalken hinter den Konsolen der drei Spitzbogen durchgeführt. Der Heiland lst
an beiden Händen an den äußeren Enden des Kreuzesbalkens aufgehängt, der Körper durch seine Schwere herabgesunken,
die Kme nach links hoch angezogen, die Füße übereinandergeschlagen, aber mit zwei Nägeln an dem Kreuzesstamm befestigt.
Von rechts schreitet m einer starken Bewegung Johannes in zinnoberrotem Gewand und ohvengrünem Mantel aufChristus zu,
beide Hände verkrampft vor das Kinn hochhaltend, den Oberkörper eingezogen und nach rechts ausgebogen. Auf der hnken
Seite entspricht dem eine Gruppe der Mutter Maria, die von zwei Frauen gehalten wird, hinter der noch der Kopf und der
Nimbus einer dritten sichtbar wird. Maria, m blaugrünem Gewand und grauviolettem Mantel, das Schwert m der linken
.. ...
Fig. 215. Köln, Dom. Stifterbildnisse m der Dreikömgenkapelle.
47 Uber die Malerei in der Johanneskapelle vgl. Fr. Th. Helmken, Der Dom zu Köln, Köln 1905, S. 124, und Jos.
Klinkenberg, Köln und seine Kirchen, S. 28.
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