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Clemen, Paul
Die gotischen Monumentalmalereien der Rheinlande: mit Beiträgen von Burkhard Frhrn. v. Lepel und Margot Remy (Text) — Düsseldorf, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.28108#0431
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Fig. 417. Koblenz, St. Florin. Figuren Fig. 418. Koblenz, St. Florin. Scbmerzensmann.

aus der Laibung der spätgotiscben Niscbe.

Fig. 419. Koblenz, St. Florin.
H. Veronika.

Iloblctu / €oattg. Jflonnsftrcbe.

LlTERATUR. Vgl. oben S. 143. Die frühgotischen Malereien sind dort ausführhch behandelt.

In der Reihe der weiter oben S. 143 ff. behandelten Nischenmalereien im südhchen Seitenschiff der Kirche St. Florin m
Koblenz schließt sich eine letzte Nische nach Osten hin an, die auch bei den Aufdeckungen 1m November vongen Jahres ans
Licht trat. Auch hier sind Rückwand und Bogenlaibungen mit Malereien bedeckt, die aber einer viel späteren Zeit angehören.
Es ist jene im 15. Jh. so besonders beliebte Darstellung des Schmerzensmannes1 entweder m der einfachen Form eines
Devotionsbildes oder aber, was hier ebenso wahrscheinhch ist, als sog. Gregorianischer Schmerzensmann, der dem die heilige
Messe haltenden Papst Gregor auf dem Altare mmitten seiner Leidenssymbole erscheint (Fig.418). Für den m der Zeichnung
verschwundenen unteren Teil des Bildes, der ungefähr die Hälfte des ganzen Bildfeldes ausmacht, ließe sich als Füllung wohl
die Grabkufe, der Altar und der h. Gregor selbst denken. Erhalten ist in der Mitte unter dem gotischen Spitzbogen der Ober-
körper des Dorngekrönten. Hinter ihm das Kreuz, zu beiden Seiten in reicher Fülle die Marterwerkzeuge, Martersäule, Lanze,
Leiter, Schwammstab, die Silberlinge mit der Hand des Judas. Rechts erscheint noch der Kelch mit der Hostie, der mit ziem-
licher Sicherheit auf die heilige Messe hinweist. In der Bogenlaibung rechts hält die h. Veromka m sehr langem weitem Ge-

1 Eine verwandte Darstellung des Schmerzensmannes in der Liebfrauenkirche m Trier lst oben S.258 behandelt, Abb. auch m d. Bande Trier des Dari-Verlages, Berlin 1922, Abb. 4.

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