Tafel XV. Oben: Fassade.
Tafel XV. Unten: Südostseite.
An den Ecken schwere Rundpfeiler mit ornamentalem Ziegelverband. Äußerer Fries, nur zum Teil
erhalten, mit Neskhi-Inschrift, Grund sehr elegante Lappenblattarabeske. Sie nennt Beginn und Vollen-
dungsdatum des Baues Safar 582 (Mai 1186) und 14. Dulhidja 582 (27. Februar 1187), Bauzeit also
10 Monate. In der Hohlkehle Kufi-Inschrift, die das Datum Rebbi II 581 (Juli 1185) nennt. Inschrift
im Portalbogen stark zerstört, enthielt den Namen des Grabherren; die Ortstradition nennt Sultan
Ilek Marsi, was ganz vage ist. Ein Karakhanide (Ilekkhan) war es aber vermutlich. Zu ihr ge-
hört das Fragment Taf. IX, links oben.
Das Innere Ziegelmauerung. Die Trompe klein, von drei abgestuften Bögen umrahmt (Abb. 3).
Die Kuppel eingestürzt.
Tafel XVI. Links: Blick in die Portalnische.
Tafel XVI. Rechts: Linke Portalwand.
Das Material Lehmterrakotta, nur der Säulenfuß aus Stein. Sehr bezeichnend für den Orna-
mentschatz am Ende des 12. Jahrh. im östlichen Turan. In der Dekoration der Wände überwiegt
Gitter- und Flechtwerk; die Arabeske, meist in der Form der Lappenblüte, füllt den Grund der
Schriftfriese. Die ornamentalen Ziegelverbände sind im Verschwinden, der Bau ist geschmückter
geworden.
SAFED BULAN BEI KASSAN (NORDFERGHANA). GRABBAU SCHAH FASIL.
Taf. XVII, XVIII, Abb. 4.
Wohl Ende 12. Jahrh. Grabturm auf quadratischem Grundriß, in dem nach der Überlieferung der
Märtyrer Muhammed ben Dscharir, der hier an der Spitze von 2700 Gefährten im Kampf für den
Islam gefallen sein soll, bestattet ist. In der Nähe Mug Kurgan (Taf. B), der seinen Namen, Hügel der
Feueranbeter, von denselben Kämpfen führt. Innere Seitenlänge 7,70—7,80 m, äußere Seitenlänge
etwa 10 m, Höhe etwa um. (Die äußeren Maße nicht genau, da ich bei dieser Exkursion von
schwerem Paratyphus befallen war.)
Tafel XVII. Äußeres, Nordwestseite.
Kubischer Unterbau, nach oben verjüngt, schmucklos. Trompengeschoß außen achteckig, in drei
Stufen verengert, darauf die steile Kuppel. Drei Eingänge an der Südwestseite. Davor großer mo-
derner Hof, in ihm ein Heiligengrab. Andere Gräber auf den Hügeln.
Tafel XVIII. Inneres, Südwestwand, oberer Teil.
Reiche Stuckverzierung, die reichste im Turan. Im Sockel, Abb. 4, ringsumlaufend ein Fries von
Zackenbögen mit Flechtwerk abwechselnd, in Ritzzeichnung. Darüber schmaler Inschriftfries mit
verziertem Grund. Darüber Hauptschmuckfries von Vierpässen, in deren Mitte runde Schmuck-
scheiben. Er ist so verteilt, daß das Ornament der mittleren Schmuckscheibe eingeritzt ist, auf jeder
Seite eine flach plastisch dekorierte folgt, dann die an den Ecken, deren Innenzeichnung geritzt und
die in der Mitte rechteckig geknickt sind, so daß eine Hälfte bereits zur nächsten Seite gehört.
Die plastischen Scheiben entsprechen den Ansätzen der Trompenrahmen im Oktogon, wie überhaupt
die Disposition den Aufbau sehr fein ordnet. Darüber Schriftfries plastisch mit verziertem Grund.
Kein Datum darin.
Lebhafter Ornamentwechsel. Jede Schmuckscheibe anders über sechsstrahligem Stern konstruiert.
Rahmen gleich. Auch die Muster der schmalen oberen Abschlußleisten wechseln auf jeder Seite,
im Südwesten schmales Gitterwerk, im Nordwesten Vierpaßverschlingung, im Nordosten große
und kleine Kreise abwechselnd und verflochten, im Südosten Quadratformen.
Trompenoktogon. Gerahmte Felder. Trompe und Flachnische spitzbogig, von Zackenbögen um-
rahmt. In den Trompen wahrscheinlich ursprünglich Mittelbänder. Jeder Rand, jeder Saum orna-
mentiert, Ornamentik stets wechselnd. Auf allen Flächen Schmuckscheiben, in den Wandbögen
plastisch, sonst geritzt. Oberer Abschluß Band mit Inschrift, darüber in den Ecken Bandüber-
führungen, die auf eine ornamentierte Innenkuppel schließen lassen. Heute ist der Blick in das
steile Gewölbe der Außenkuppel frei. Mauerung aus den üblichen Ziegelplatten ziemlich schlecht.
Wände sehr dick. In der Mitte Grab des Heiligen, Grundfläche 3,26:3,28 m.
KASSAN (NORDFERGHANA). GRUPPE VON MAUSOLEEN MIT GRABBAU DES FAKHR-
EDDIN TUMAN (1340/41). Taf. XIX, XXI unten, Abb. 5, 6.
Tafel XIX. Unten: Südseite der Gruppe von Grabbauten.
Tafel XIX. Oben: Portalinschrift.
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Tafel XV. Unten: Südostseite.
An den Ecken schwere Rundpfeiler mit ornamentalem Ziegelverband. Äußerer Fries, nur zum Teil
erhalten, mit Neskhi-Inschrift, Grund sehr elegante Lappenblattarabeske. Sie nennt Beginn und Vollen-
dungsdatum des Baues Safar 582 (Mai 1186) und 14. Dulhidja 582 (27. Februar 1187), Bauzeit also
10 Monate. In der Hohlkehle Kufi-Inschrift, die das Datum Rebbi II 581 (Juli 1185) nennt. Inschrift
im Portalbogen stark zerstört, enthielt den Namen des Grabherren; die Ortstradition nennt Sultan
Ilek Marsi, was ganz vage ist. Ein Karakhanide (Ilekkhan) war es aber vermutlich. Zu ihr ge-
hört das Fragment Taf. IX, links oben.
Das Innere Ziegelmauerung. Die Trompe klein, von drei abgestuften Bögen umrahmt (Abb. 3).
Die Kuppel eingestürzt.
Tafel XVI. Links: Blick in die Portalnische.
Tafel XVI. Rechts: Linke Portalwand.
Das Material Lehmterrakotta, nur der Säulenfuß aus Stein. Sehr bezeichnend für den Orna-
mentschatz am Ende des 12. Jahrh. im östlichen Turan. In der Dekoration der Wände überwiegt
Gitter- und Flechtwerk; die Arabeske, meist in der Form der Lappenblüte, füllt den Grund der
Schriftfriese. Die ornamentalen Ziegelverbände sind im Verschwinden, der Bau ist geschmückter
geworden.
SAFED BULAN BEI KASSAN (NORDFERGHANA). GRABBAU SCHAH FASIL.
Taf. XVII, XVIII, Abb. 4.
Wohl Ende 12. Jahrh. Grabturm auf quadratischem Grundriß, in dem nach der Überlieferung der
Märtyrer Muhammed ben Dscharir, der hier an der Spitze von 2700 Gefährten im Kampf für den
Islam gefallen sein soll, bestattet ist. In der Nähe Mug Kurgan (Taf. B), der seinen Namen, Hügel der
Feueranbeter, von denselben Kämpfen führt. Innere Seitenlänge 7,70—7,80 m, äußere Seitenlänge
etwa 10 m, Höhe etwa um. (Die äußeren Maße nicht genau, da ich bei dieser Exkursion von
schwerem Paratyphus befallen war.)
Tafel XVII. Äußeres, Nordwestseite.
Kubischer Unterbau, nach oben verjüngt, schmucklos. Trompengeschoß außen achteckig, in drei
Stufen verengert, darauf die steile Kuppel. Drei Eingänge an der Südwestseite. Davor großer mo-
derner Hof, in ihm ein Heiligengrab. Andere Gräber auf den Hügeln.
Tafel XVIII. Inneres, Südwestwand, oberer Teil.
Reiche Stuckverzierung, die reichste im Turan. Im Sockel, Abb. 4, ringsumlaufend ein Fries von
Zackenbögen mit Flechtwerk abwechselnd, in Ritzzeichnung. Darüber schmaler Inschriftfries mit
verziertem Grund. Darüber Hauptschmuckfries von Vierpässen, in deren Mitte runde Schmuck-
scheiben. Er ist so verteilt, daß das Ornament der mittleren Schmuckscheibe eingeritzt ist, auf jeder
Seite eine flach plastisch dekorierte folgt, dann die an den Ecken, deren Innenzeichnung geritzt und
die in der Mitte rechteckig geknickt sind, so daß eine Hälfte bereits zur nächsten Seite gehört.
Die plastischen Scheiben entsprechen den Ansätzen der Trompenrahmen im Oktogon, wie überhaupt
die Disposition den Aufbau sehr fein ordnet. Darüber Schriftfries plastisch mit verziertem Grund.
Kein Datum darin.
Lebhafter Ornamentwechsel. Jede Schmuckscheibe anders über sechsstrahligem Stern konstruiert.
Rahmen gleich. Auch die Muster der schmalen oberen Abschlußleisten wechseln auf jeder Seite,
im Südwesten schmales Gitterwerk, im Nordwesten Vierpaßverschlingung, im Nordosten große
und kleine Kreise abwechselnd und verflochten, im Südosten Quadratformen.
Trompenoktogon. Gerahmte Felder. Trompe und Flachnische spitzbogig, von Zackenbögen um-
rahmt. In den Trompen wahrscheinlich ursprünglich Mittelbänder. Jeder Rand, jeder Saum orna-
mentiert, Ornamentik stets wechselnd. Auf allen Flächen Schmuckscheiben, in den Wandbögen
plastisch, sonst geritzt. Oberer Abschluß Band mit Inschrift, darüber in den Ecken Bandüber-
führungen, die auf eine ornamentierte Innenkuppel schließen lassen. Heute ist der Blick in das
steile Gewölbe der Außenkuppel frei. Mauerung aus den üblichen Ziegelplatten ziemlich schlecht.
Wände sehr dick. In der Mitte Grab des Heiligen, Grundfläche 3,26:3,28 m.
KASSAN (NORDFERGHANA). GRUPPE VON MAUSOLEEN MIT GRABBAU DES FAKHR-
EDDIN TUMAN (1340/41). Taf. XIX, XXI unten, Abb. 5, 6.
Tafel XIX. Unten: Südseite der Gruppe von Grabbauten.
Tafel XIX. Oben: Portalinschrift.
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