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Hochzeit- Complimente».
Wann ein guter Freund abgefchicket wird, um eine
Jungfrau zu werben, kan er sich folgender For-
malien gebrauchen.
Mein Herr!
Meine Frau!
ekLJe sind sehr glücklich, daß sie eins so fromme,
geschickte und wohlgezogene Jungfer Tochter
haben,ja ich erfreue mich allemah! wenn ich an diesel-
be, wie auch deren hochwrrthen Eltern und sämmt-
lick e hochgeschätzte Familie gederrcke. Dieser inn-
brüWgeAffm hat mich auch so keck gemacht,daß ich
mich bev sie ^kundige,ob nicht sie,wieauchdieZMg-
ferTochter selbst sich zu einerHyrath ressiviren wol-
len. Vergönnen sie,daß ich diejenige Person nenne,
welche zu deren Jungfer Tochter eine keusche Liebe
träger, so ist es der Herr N-Sie wissen ohne meine
Erklärung zur Genüge, daß dieses em(Mensch)von
gutemVMland,trmemGemüch,und andern wohl-
«Nstàndîgen Qualitäten scy. Er hat eine ansehnliche
Md bêgÜlMe ksmilie, lebtmgumGenoms-, und
solchem Zustande,daß sich ein galantes Frauenzicher
nebst ihrer gantzenFreundschaffl seiner garnicht Ichq-
men darss. Bey so gestalten Sachen werden sie mei-
ne Freyhcit nicht mgütig auslegen, wenn ich ihnen
diese Person aufs beste rccommendire.Nun ich wün-
sche,daß sie in dieser wichtigen Sach MteGedancken
haben,und zu einer ongenehmenRr solution schxeitm
mögen. Kan ich an meinem geringen Ort ihnen
wiederum in etwas gefällig leben, so sollen sie erfah-
ren, daß ich allezeit mit willigstem Hertzen mich zu
ihren Diensten geben werde.
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