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Conze, Alexander [Hrsg.]
Die attischen Grabreliefs (Band III, Text) — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.757#0011
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V. LIEGENDE MÄNNER 1175. — W. UNKLARE G ES AMT-D ABSTELLUNG, 1. WEIBLICHE FIGUR 1176—11783.

W. UNKLARE GESAMT-DARSTELLUNG MENSCHLICHER FIGUREN.*)

1176. Seitentheil eines Grabmals. Taf. CCLIX.

Nationalmuseum No. 1283. — Ans Rhamnus (Sybel.
Milchhöfer). — Sybel 2125. Milchhöfer, Museen S. 34a.
Furtwängler, Sammlung Saburoff zu Taf. XV—XVII.

Hymettischer Marmor. — H. 1,87. Br. 0,50—0,54. — In
zwei Stücke gebrochen, an dem unteren der Rand links,
die Anschlufsfläche für die Hauptreliefplatte, bestofsen. —
Es ist der Seitenteil eines der grolsen, aus gesonderten
Werkstücken zusammengesetzten Grabmaler (109 u. a. Vergl.
namentlich 1265. 1266.) und zwar der Teil rechts vom Be-
schauer. Auf dessen Innenseite also ist mit leichter Eintiefung
des Grundes die Figur einer Dienerin nur oberflächlich in
Flachrelief ausgeführt, wahrend die Hauptgruppe in Hoch-
relief gearbeitet gewesen sein wird. Die Dienerin steht, mit
der I. Schulter an den Aufsenpfeiler gelehnt, die Hunde vor
dem Leibe zusammengelegt. Sic trugt eine Haube, Schuhe
und über einem bis auf die Füfse reichenden einen kurzen,
langarmeligen Chiton, über dem aufser der Gürtung Bänder
unter den Achseln her über die Schulter verlaufen, die auf
dem Rücken sich kreuzend zu denken sind.

Pallat fand bei einer Nachuntersuchung im Jahre 1S93,
dass dieser Seitenteil den Mafsen nach nicht zu dem Grab-
male gehört haben wird, dessen Überreste unter 718a be-
schrieben sind, wenn, wie wahrscheinlich, der mit den Relief-
stücken damals* noch in Rhamnus befindliche Untersatz mit
ihnen zu demselben Grabmale gehörte.

1177. Lekythos der Aristonike.

C ha ssi a, nördlich,

in der Kapelle der Agia

Kyriaki. — Athen. Mitth.

1887, S. 324, n. 458 (Milchhüfer)

= CIA IV, 2, 3501b. Ski

ze im Apparat.

Weifser Marmor. — H. 0,24. — Im Halse abgebrochen,
der Fufs fehlt und die Reliefdarstellung ist abgesplittert. —
Nur r. ist eine im Chiton und Mantel nach I. schreitende
weibliche Figur, auf ihrer Vorderseite auch beschädigt, er-
halten (Aristonike). — Hinter dem Kopfe der Figur die Inschrift:
APIJTONIKH 'ApiOTOvtoi.

1178. Bruchstück einer Stele. Taf. CCLX.

Nationalmuseum. — Gefunden im Februar 1883 beim
Baue eines Treibhauses im botanischen Garten in einer Tiefe von
etwa einem Meter. — Friederichs-Wolters 1022. Kavvadiasoio.

Pentelischer Marmor. — H. 0,50. Br. 0,33. — Bis auf
kurze Strecken ringsum abgebrochen. Aus sechs Stücken
wieder zusammengesetzt. ■— Vom oberen Abschlüsse ist nur

ein geringer Rest erhalten, an diesem aber, auf unserer Ab-
bildung freilich nicht zu erkennen, wenigstens ein Stückchen
des rechten inneren Giebelrandes und damit parallel ein Stück
der äusseren Begrenzung des Giebels. Sodann ist die r. Kante
des Stelenschaftes an der am weitesten nach r. vorragenden
Bruchspitze noch zu erkennen. Es ergiebt sich daraus als
Form des Grabmals die der einfachen Platte mit darüberliegen-
dem Kyma und Giebel, und zugleich, dass nur die eine Figur
dargestellt war. Die Stele ist also, wie Wolters bei dieser
Feststellung bemerkt, der Giustiniani'schen in den Berliner
Museen (Denkmaler des Instituts I, Taf. 33) der dargestellten
Handlung nach ähnlich. Das Mädchen steht, nach r. gewandt,
hält auf der (. Hand eine Büchse, der es einen Gegenstand
mit der r. Hand entnimmt. Im wellig zurückgestrichenen Haar,
das in den Nacken herabfiel, liegt eine zweimal umgelegte
Binde. Über einem unteren, dünneren Chiton, der am Ober-
arm geknüpft ist, liegt der obere, aus stärkerem Stoffe; er ist aut
den Schultern befestigt. — Auf der oberen Leiste links die
unleserliche Spur einer Inschrift.

Von grolser Schönheit; noch aus dem 5. Jahrhundert v. Chr..

1178 a. Bruchstück einer Stele.

Nationalmuseum. — Gefunden im Januar 1900 in der
Gegend BeraiXodj, nahe beim Gefängnisse (cptAaxai So^fpoü),

an der Bahnlinie Athen-Piräus. — Beistehend abgebildet.

*) Wenn wir bisher möglichst vollständig auch Bruchstücke aufgeführt haben, die sich mit Sicherheit oder Wahrscheinlichkeit
in eine unserer Darstellungs-Klassen A—V einreihen liefsen, so kann Vollständigkeit nicht angestrebt werden für die immer noch
zahlreichen Bruchstücke, welche für eine solche Einordnung keine Handhabe bieten. Ein Versuch, ihre Zahl über die in unserem
Apparate zusammengebrachten Stücke hinaus noch weiter zu vermehren, würde Aufwand und Mühen veranlassen, die allzusehr
aufser Verhältniss zum Werthe des damit Gewonnenen ständen.

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