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Conze, Alexander [Hrsg.]
Die attischen Grabreliefs (Band III, Text) — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.757#0118
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37°

II. VON DEN PHRSERKRIEGEX BIS ZU DEMETRIOS VON PHALERON.

Nur vereinzelt — wohl weil sie zu wenig beachtet wur-
den ■— sind Basen von schlichter zylindrischer Form
bekannt, auf deren Oberfläche eine kreisrunde Vertiefung für
den Einsatz der Endigung einer Grabvase bestimmt erscheint,
so die Basis vom Grabe eines Myrrinusiers (Athen. Mitt. des
Inst. iSgi, S. 218 Brückner. Skizze im Apparat), die des
Agasikles [fakrlov 1891, S. 124, n. 75 Lolling). Wir geben
beistehend zwei andere Beispiele:

1738. Basis der Grabvase des Dikaiogenes u. a.

Nationalmuseum. — CIA II. 2212. Vgl. Kirchner
3775, 3776-

Grauer Kalkstein. -
für den Fufs der Vase.

■ Obenauf die Höhlung

1739. Basis der Grabvase der Timostrate.
Pira'us-Museum. — Revue desetudesgr. XV, 1902, 137.

Grauer Kalkstein. — H. 0,47. — Obenauf die Höhlung
für den Fufs der Vase. Die Spur des gemalten, aufstreben-
den Kymas am Fufsprofil ist gut kenntlich. — Auf der zylin-
drischen Fläche die Inschrift: T^ott^Öty, 'AgiTTo<pürov<; M«f«-
Swvtov (nicht Awot-iÜt-/,).

Reicher gestaltet sich der Untersatz durch das Aufsetzen
einer Säule auf die Basis:

1740. Grabmal des Archikles und Bion.

AgiaTrias. — CIA II, 2491, wo die ältere Literatur. Milch-
höfer, Museen Athens S. 38a, 10. Sybel 333t- Curtius-Kaupert,
Atlas von Athen Bl. IV. Vgl. 384. Kirchner 2506. 61 [9. Bei-
stehend abgebildet.

Untersatz und Sä den schaff hymettischer, Kapitell und Vase
pentelischer Marmor. — Uniersatz und Säule H. 2,36 nach

C. Curtius. — Abgebrochen __________________________

die Vase, deren Fufs, mit
Blei eingegossen, noch im
Kapitell der Säule steckt.
Die dorische Säule hat 20
Kannelüren. — Auf dem
Untersatz die Inschrift: B«w
Eiißlov üorftMi«, auf dem
Abakos des Säulenk;ipitells:

Häufiger vorhanden
sind die oblongen Grab-
aufsätze, in denen man
die Form der rf«ire£« aut
dem Grab des Lykurgos
und dem des Isokrates (Plu-
tarch,Vitaedecem orat. Ly-
curgus 351.838), die mensa
Ciceros (de legibus II, 26,66)
erkannt hat (Brückner, Or-
nament und Form S. i ff. Dragendorlf bei Hiller von Gaer-
tringen, Thera II, S. 106 ff.}. Auch diese konnten als Unter-
sätze dienen, sei es für Stelen, sei es für Grabvasen. Die
Füfse von je einer sonst abgebrochenen Grabvase sind, um
nur ein Beispiel zu nennen, erhallen in den hier beistehend

abgebildeten r£«we£«< des MesseniersPhiloxenos und seiner Söhne
Dion und Parthenios vor dem Dipylon (Sybel 3348 bis 3350.
Brückner in Sitzungsber. der phil.-hislor. Kl. der Wiener Akad.
d.Wiss.Bd.CXVI, S. 14t'. CIA II, 3191 —3193). Diese Form ge-
hört zu den nach Cicero im Gesetze des Demetrios von Phaleron
erlaubten, aber nicht erst damals erfundenen Grabmalformen.
Wir ordnen sie in unserer Sammlung erst in den folgenden Haupt-
abschnitt unter die nach Demetrios fallenden Grabmalformen ein.
Ebenso verfahren wir mit den nach Cicero a. a. O. von
Demetrios erlaubten, aber auch nicht erst damals erfundenen
cotumellae, da deren ganz überwiegende Masse erst der
folgenden Periode angehört und für diese besonders charak-
teristisch ist, und mit den weniger häufigen Überresten der
labella (vgl. Athen. Mitt. des Instituts 1899, S. 134 (Wolters).
 
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