Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Conze, Alexander [Hrsg.]
Die attischen Grabreliefs (Band III, Text) — Berlin, 1906

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.757#0025
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
W. UNKLARE GESAMT-DARSTELLUNG, 2. MÄNNLICHE FIGUR 1264-

bemalt; deutliche Spuren roter Farbe auf dem Sacke bezeugte
Postolakkas im Jahre 1878. — Über dem Bilde, in verhältnis-
ma'fsig grofsen Zügen, die Inschrift: Kapitofv] | XpTjafc«;].

Wenn man annimmt, dass hinter dem Schlüsse der In-
schriftzeilen der Schaft etwa nur noch so breit war, wie vor
dem Anfange der Zeilen, so war die dargestellte Figur, zu
deren Beschäftigung der Sklavenname KapSwv passt, die allein
dargestellte und die des Bestatteten.

Vergl. 1298.

1270. Stele des Eunomos und der Seinigen.

Athen, Haus Sutzos, dort 1886 das gröfsere Bruchstück;

das kleinere, diel, obere Ecke mit dem Anfange der Inschrift,
war im Hofe des Sntzos'schen Pachtgutes in Kato-Suli zurück-
geblieben (Milchhofer). Dort sah früher Carl Curtius noch
beide Stücke zusammen. — Kumanudis 1192. Athen. Mitth.
des Inst. 1887, S. 309, n. 347 (Milchhofer). CIA II, 2592.
Das grössere Bruchstück beistehend abgebildet.

Pentelischer Marmor. —
H. 0,70. Br. das Ganze 0,46.
— Der Giebel teilweise er-
halten, sonst ringsum abge-
brochen. — Der von Akro-
terien bekrönte Giebel liegt
über einem Epistyl. Darunter
ist von der Reliefdarstellung
der Oberkörper eines hartigen
Mannes (Eunomos?) erhalten,
welcher mit dem Mantel be-
kleidet, nach r. gewandt steht,
die 1. Hand an die 1. Schulter
legt, die r. Hand, vielleicht
zur Handreichung mit der
verlorenen Figur der Chai-
relea, vorstreckte. Zu seiner
Seite, I. neben ihm, ist der Kopf eines dort stehenden Kindes
erhalten, über diesem ein Stückchen des Seitenpfeilers. —
Die Inschrift in zwei Zeilen, einer auf der wagerechten Leiste
des Giebels, der anderen auf dem Epistyl, lautet nach Carl
Curtius' uns mitgeteilter Abschrift (die Buchstaben mit Apices):
E Y N O AA O £ /'AEIMANTOY TPIK...
XAI PEAEA AhH/AANTOKAHS AA...
Eövofioc ['A]Bst|j.&vToo Tpix[opüoux;].
XaifisXs«. 'A~T||j.avr(iX/.yj;. 'A5[s![j.«viot;].
Vs. 1 in lapide postmodo additus esse mihi videbatur.
(Köhler.)

1271. Bruchstück. Taf. CCLXXI.

Paris, Louvre, n. 772. — Aus Athen, Sammlung Finlay.

Pentelischer Marmor. — H. 0,38. Br. 0,18. — Linke obere
Ecke der Reliefplatte eines grofsen Grabmals. — Nach r. ge-
wandt steht ein bärtiger Mann im Mantel, die r. Hand auf
einen Knotenstock gestützt. Vor ihm ist ein geringer Teil
einer auch nach r. gewandten mit Unter- und Obergewand
bekleideten weiblichen Figur erhalten. Ihr Chiton ist auf dem
r. Oberarme geknöpft, der Unterarm war wohl zum Gesichte
erhoben.

1271a. Bruchstücke eines grofsen Grabmals.
Taf. CCLXXI.

Zu den seit 1892 (Asirtov 1892, S. 25 f. (Leonardos)) auf
dem Grundstücke der Gebrüder 'Avcoivio? und 'Aöavöa»? \.
'AvTüivioo, sv &EOit „IYoüpi M-äp3i", rgüa&av Ttspirou ■ßpav spöe,
NA. zffl Kspa-tsac^ öXrfov Ttsp« toü stlwx/.X.Yjaiou 'Af. 'Avwivioo,
gefundenen Bruchstücken von Grabdenkmälern (s. 752 b) ge-
hören auch die von Pallat und Preger so, wie auf der Tafel
skizzirt, zusammengefügten, aus pentelischem Marmor, im
Ganzen 0.85 breit, 0,6g hoch. Es ist ein Teil der Hochrelief-
platte eines der grofsen aus mehreren Werkstucken zusammen-
gesetzten Grabmaler. Das Relief hat sehr gelitten, so dass
viele Einzelheiten unkenntlich geworden sind. Der Mann,
dessen Gesicht von einem Barte eingerahmt ist, ist mit einem
Mantel bekleidet und hält in der 1. Hand den Griff eines
Schwertes (Leonardos a. a. O. n. 8). Die weibliche, bekleidete
Figur hinter ihm stützt das Gesicht mit der 1. Hand. — Eine
mitgefundene, 1,68 lange Deckplatte mit neun Stirnziegeln
auf ihrer wagerechten Oberkante kann zu demselben Grab-
male, von dem noch andere Stücke im Weinberge zu finden
sein dürften, gehört haben. Sie trügt die von Leonardos zu
jung datirte Inschrift:

TiAAOXTPATH NIKftN AA N H £ I K A E A

T'.|j.üc-pä-r,. Nizojv. Mvrpixlia.

Die beiden letzton Namen würden sich dann auf die beiden

erhaltenen Figuren beziehen und Nikon vielleicht der sitzenden

Timostrate die Hand gereicht haben.

1272. Grabvase.

Markopulo, eingemauert an einem Bäckerladen nahe
dem Platz. — Athen. Mitth. des Inst. 1887, S. 2S0, n. 172
(Milchhofer) = CIA IV, 2, 3692 b. Von uns nicht gesehen.

Vorderer Teil einer Graburne, 0,35 hoch. — Flachrelief aus
guter Zeit. Zwei bartige Männer nach 1., der erstere von 1.
reicht einer (zerstörten) Figur die Hand, — Darüber die Namen:

EY0YAI . . ANTINO . .
(Milchhofer.)

Eüd&Txod. 'Av-'Wod. (Köhler.)

1273. Stele des Herakleides. Taf. CCLXXIV.

Nationalmuseum. — Früher an der Hadriansstoa.
— Heydemann 215. Sybel 3667. Athen. Mitth. des Inst. 18S5,
S. 365, n. ro (Köhler). Kumanudis 2951. CIA IV, 1, 491 10.

Pentelischer Marmor. — H. 0,28. Br. 0,3s. — Nur ein
Bruchstück des oberen Teiles, ringsum abgebrochen, und
oben der schräge Giebelrand, auch stark beschädigt, sind
erhalten. — Der Giebel, welcher die Stele bekrönte, kragt
mit einem scharf unterschnittenen Kyma über den Schaft
vor, auf welchem vom Relietbilde nur der von der Stirn auf-
wärts kahle Kopf eines nach r. gewandten Mannes (Hera-
kleides\ mit abgebrochener unterer Gesichtshälfte, erhalten
ist. — Im Giebelfelde die Inschrift „in grofsen, in schwachen
Zügen unsicher eingeritzten Buchstaben, die in den Formen
an die vorpersischen Grabsteine erinnern" (Köhler, der auch
auf die Form des Lambda aufmerksam macht): 'H\pax\$8}rfi,
darüber der geringe Rest einer vorangehenden Zeile.
 
Annotationen