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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0242
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228

so auch folgender Gedanke uns vielleicht zu
einfältig scheinen möchte, so halte ich ihn
doch für den wahrscheinlichsten : nämlich
Praxidike, als die personificirte Vollendung
(reXo;), und als erster Anfang, ward ein-
zig als Kopf abgebildet, und nur der Kopf des
Opferthiers war ihr geweiht. Proserpina war
und hies Praxidike. Auf den Bacchischen Va-
sen kommt sie als Libera vor, in ganzer Fi-
gur und mit mythischen Attributen und Um-
gebungen. Wäre vielleicht da, wo wir über
dergleichen Vasenmahlereien, gleichsam über
der mythischen Welt, einen weiblichen ge-
flügelten Kopf erblicken (wie auf einer in

der Gräfl. Erbachischen Sammlung) - wäre

da etwa an die Proserpina in höherer Wür-
de, an die Praxidike zu denken? Ich will hier
lieberfragen, als antworten, und verspare da-
her auch eine bemerkenswerthe Stelle desJu-
stinus Martyr von dem Bilde der Proserpina,
das über den Wassern schwebte, auf eine

schicklichere Stelle. - Immer müssen wir

aber dessen eingedenk bleiben, dafs Ogyges
mit seiner Tochter Praxidike, so wie Proser-
pina nach Athen gehören, also dahin, wo
wir gerade oben jene Göttergesichter
in den Tempeln und Nympheen angetroffen
haben.

§• 38-

P /• o s e rpina-F or tuna, die Erstgeborne»

Die ganze bisher durchgelaufene Ideen-
reihe gewinnt ein neues Licht durch den Be-
 
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