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Crone, Max
Quellen und Vorbilder E. C. Homburgs: ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 17. Jahrhunderts — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.74269#0054
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— 52 —

(Carm. II 14, 2 und 4) „Ohne Müh' ist es verdorben Was
bald wird, auch bald entsteht" (Clio2 E4 b, 11 f) = nil
sine magno vita labore dedit mortalibus (Sat IX, 59 f); eine
Zitatenlese, die durchaus keinen Anspruch auf Vollständig-
keit erheben will.
Auch Ovid klingt in einigen Stellen der Clio wieder.
Der Vers: „Was ist, vnd noch wird sein, ja was vorhin
gewesen" (Clio2 CLXXVII, 1) erinnert an: Juppiter est ge-
nitor per me quod eritque fuitque, Estque, patet (Met.
I 517, f) und die Schilderung der Geliebten, deren Glanz
Sonne und Mond überstrahlt (Vgl. Clio2 CCXI, auch S3b,
Str. 1), dürfte wohl den Metamorphosen entnommen sein
(Met. II, 722—725).
An Catulls Verse: „Ipsum decet esse Poetam Castum;
versiculos nihil est necesse" lehnt sich die Rechtfertigung
seiner Clio, weil sie „Venus strenge Liebes-Glut singet"
(Clio2 a, 8 b). Den Martial, sollte man meinen, müßte
Homburg auch gekannt haben. Seinem Namen sind wir
oft genug bei den Übersetzungen aus der „Zeeuschen
Nachtegael" begegnet, doch wüßte ich kein Homburg-
sches Epigramm anzugeben, das unmittelbar nur aus
Martial geschöpft sein könnte.
Das Epigramm „Auf einen Mahler" (Clio1 CXLV,
Clio2 CXCI) der schöne Bilder aber häßliche Kinder pro-
duziert, weil er jene bei Tage, diese bei Nacht macht,
ist zwar römischen Ursprungs und zuerst bei Macrobius
(1. II c. II, 10 recogn. Franciscus Eyssenhardt Lipsiae 1868
S. 40) zu finden, wird aber bis in die Homburgsche Zeit,
u. a. auch in des Johannes Pauli Schimpff und Ernst
(In Oesterleys Ausgabe — Bibl. des lit. Vereins Bd. 85 —
werden allein 21 Belegstellen angegeben) so oft repro-
duziert, daß man nicht feststellen kann, woraus Homburg
die Anekdote geholt hat.
Sehr reichlich ist die griechische Anthologia Palatina
bei Homburg vertreten, wenn auch Homburg, der das
Griechische beherrschte, wie die griechische Überschrift
zum Epigramm: „Feindes Gaben, Ungaben" (Clio1 CLV,
 
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