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Durch ausdriickliches Zeugniss Homer's1 wissen wir, dass Tanzende, welche sich die ttâ'nde
reichten, wenigstens zuweilen das Handgelenk zu erfassen pflegten. Dasselbe fînden wir daher
auch auf einigen Kunstwerken.
Vor Allem verdient hierbei die François-Vase in Erinnerung gebracht zu werden, auf wel-
cher unter Anderem der Tanz dargeslellt ist, welchen die attischen Jiingiinge und Jungfrauen,
die Theseus naeh Kreta begleitet hatten, bei ihrer Riickkehr auf Delos oder iNaxos auffiihrten2.
Denn in der That sciieinen hier einige der Tanzenden ihre Gefà'hrten nicht an der Hand selbst,
sondern an dem Handgelenk zu fassen.
Vollkommen deutlicb aber ist dies in einem merkwiirdigen Vasengemà'lde der offentlichen
Sammlung in Florenz zu sehen3 und auch auf einigen Werken der romischen Kunst-Période
kommt dasselbe vor 4.
In der Regel jedoch fassen sich die Personen, welche uns in den Werken der alten Kunst
tanzend oder auch in einer dem Tanze aknlichen Haltung entgegentreten, an den Hândcn selbst an.
Aus dem fast unermesslichen Vorrath antiker Denkmà'ler, welche hierher gehô'ren, hebe ich
nur die von mir anderwârts5 ausfiihrlicher besprochenen Darstellungen tanzender Nymphen und
Chariten hervor; ein Marmor-Relief der vaticanischen Sammlung6; ein zweites, welches im Louvre
aufbewahrt wird7; ein drittes, welches auf der Insel Samothrake aufgefunden und noch jetzt dort
in den Mon. pubbl. dall' Inst. arch. To. II. Tav. 25.
und bei Overbeck: Heroen-Gall. Taf. 26, ti., das
andere bei Raoul-Rochette: Mon. Inéd. Pl. 57°.
und bei Overbeck: Heroen-Gall. Taf. 26, 13. ab-
gebildet ist. Von dem letzteren Gemâlde sagt Hr.
Overbeck a. a. 0 p. 634-. «dass Demophon Aethra
«an der Handwurzel fuhrt, was nur in freund-
«licher Absichl geschieht». Hierbei mag bemerkt
werden, dass ein Relief bei Barbault: Rec. de div.
mon. 1770. Pl. 63., welches auch in dièse Katego-
rie gehoren wùrde, doch wohl rnodernen Ursprungs
sein wird.
î II. XVIII, 593.
wpx£'jvt\ àXXïjXwv èiz\ JtapTCM %s.lçiaç è'xovtsç.
Hymn. in Apoll. 194.
opXS'jvT', àXXrjXuv è%l x.açiz(5 x£î?a? s/ouCT-xt.
2 Mon. pubbl. dall' Inst. arch. To. IV. Tav 56.
3 Inghirami: Vasi fitt. Tav. 254.
4 Z. B. Lasinio: Scult. del campo santo di Pisa
Tav. 64. Gerhard: Uned. Bildw. Taf. 13, 2. 45, 3.
3 Der ausruhende Herakles p. 251 lï.
6 Cavaceppi: Race. To. III. Tav. 13. Pisto-
lesi: Il Vaticano descr. To. IV. Tav. 43. Ganz à'hn-
lich, aber wohl davon verschieden ist das Relief in
der Gall. Giust. To. II. Tav. 64.
i Bartoli: Admir. Rom. Tab. 63. Montfau-
con: Ant. Expl. To. III. Pl. 173. Visconti: Mon.
scelti Borghes. Tav. 25. Clarac. Musée de sculpt.
Pl. 163, 20.
Durch ausdriickliches Zeugniss Homer's1 wissen wir, dass Tanzende, welche sich die ttâ'nde
reichten, wenigstens zuweilen das Handgelenk zu erfassen pflegten. Dasselbe fînden wir daher
auch auf einigen Kunstwerken.
Vor Allem verdient hierbei die François-Vase in Erinnerung gebracht zu werden, auf wel-
cher unter Anderem der Tanz dargeslellt ist, welchen die attischen Jiingiinge und Jungfrauen,
die Theseus naeh Kreta begleitet hatten, bei ihrer Riickkehr auf Delos oder iNaxos auffiihrten2.
Denn in der That sciieinen hier einige der Tanzenden ihre Gefà'hrten nicht an der Hand selbst,
sondern an dem Handgelenk zu fassen.
Vollkommen deutlicb aber ist dies in einem merkwiirdigen Vasengemà'lde der offentlichen
Sammlung in Florenz zu sehen3 und auch auf einigen Werken der romischen Kunst-Période
kommt dasselbe vor 4.
In der Regel jedoch fassen sich die Personen, welche uns in den Werken der alten Kunst
tanzend oder auch in einer dem Tanze aknlichen Haltung entgegentreten, an den Hândcn selbst an.
Aus dem fast unermesslichen Vorrath antiker Denkmà'ler, welche hierher gehô'ren, hebe ich
nur die von mir anderwârts5 ausfiihrlicher besprochenen Darstellungen tanzender Nymphen und
Chariten hervor; ein Marmor-Relief der vaticanischen Sammlung6; ein zweites, welches im Louvre
aufbewahrt wird7; ein drittes, welches auf der Insel Samothrake aufgefunden und noch jetzt dort
in den Mon. pubbl. dall' Inst. arch. To. II. Tav. 25.
und bei Overbeck: Heroen-Gall. Taf. 26, ti., das
andere bei Raoul-Rochette: Mon. Inéd. Pl. 57°.
und bei Overbeck: Heroen-Gall. Taf. 26, 13. ab-
gebildet ist. Von dem letzteren Gemâlde sagt Hr.
Overbeck a. a. 0 p. 634-. «dass Demophon Aethra
«an der Handwurzel fuhrt, was nur in freund-
«licher Absichl geschieht». Hierbei mag bemerkt
werden, dass ein Relief bei Barbault: Rec. de div.
mon. 1770. Pl. 63., welches auch in dièse Katego-
rie gehoren wùrde, doch wohl rnodernen Ursprungs
sein wird.
î II. XVIII, 593.
wpx£'jvt\ àXXïjXwv èiz\ JtapTCM %s.lçiaç è'xovtsç.
Hymn. in Apoll. 194.
opXS'jvT', àXXrjXuv è%l x.açiz(5 x£î?a? s/ouCT-xt.
2 Mon. pubbl. dall' Inst. arch. To. IV. Tav 56.
3 Inghirami: Vasi fitt. Tav. 254.
4 Z. B. Lasinio: Scult. del campo santo di Pisa
Tav. 64. Gerhard: Uned. Bildw. Taf. 13, 2. 45, 3.
3 Der ausruhende Herakles p. 251 lï.
6 Cavaceppi: Race. To. III. Tav. 13. Pisto-
lesi: Il Vaticano descr. To. IV. Tav. 43. Ganz à'hn-
lich, aber wohl davon verschieden ist das Relief in
der Gall. Giust. To. II. Tav. 64.
i Bartoli: Admir. Rom. Tab. 63. Montfau-
con: Ant. Expl. To. III. Pl. 173. Visconti: Mon.
scelti Borghes. Tav. 25. Clarac. Musée de sculpt.
Pl. 163, 20.