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Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour l'année 1869 — 1870

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Stehpani, Ludolf: Erklärung einiger im Jahre 1868 im südlichen Russland gefundener Gegenstände
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https://doi.org/10.11588/diglit.11857#0096
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sich von ihm begleitcn1 ; trSgt es nach Art der Hirten sorgsam auf den Schultern2 oder unter
dem Arm3 und wird mit ihm so eng verbunden gedacht, dass wir auf einem Béryl einen Silen-
und einen Ziegen-Kopf neben einander gestellt finden4.

Am meisten machen sich natiirlich, namentlich in den Werken der spà'teren Kunst, die
Satyrn mit dem Ziegenbock zu schaffen. Bei seiner Opferung zu Ehren des Dionysos5 oder des
Priap6 sind sic die thatigsten Gehiilfen, indem sie ihn nicht selten gewaltsam an den Hô'rnern
herbei ziehen. Doch thun sie dies auch, ohne dass wir Veranlassung hà'tten, die Absicht der
Opferung vorauszusetzen7, und das Letztere gilt auch von einem Vasengemalde mit schwarzen
Figuren, welches sie darstellt, wie sie auf eine an steilen Felsen empor kletternde Ziegen-Heerde
Jagd machen und eins der Thiere einzufangen suchen8.

Allein das Thier setzt sich zuweilen auch gegen die Satyrn, wie gegen seines Gleichen und
gegen Pan, mit seinen Hornern zur Wehr9 oder wir sehen Beide in einer Art von Ringkampf

1 In einem Wandgemàlde (Aim. dell' lnst. arch.
To. XXIV. Tav. d'agg. J.), in einem Marmor-Relief
(Venuti: Mon. Matth. To. III. Tab. 20.) und viel-
leicht ist auch die Darstellung auf dem Fragment ei-
nes Glasgefà'sses bei Caylus: Rec. d'ant. To. III.
Pl. 89. in dieser Wcise aufzufassen. An einer Vase
mit schwarzen Figuren, welche sich friiher in Ger-
hard's Bcsitz befand, ist auf der Vorderseite ein Silen,
auf der Rûckseite ein Ziegenbock dargestellt. Siehc
Panofka: Namcn der Vasenbildner p. 31.

2 So mô'chte ich zwei Bronze - Statuetten (Gori:
Mus. Etr. To. I. Tab. 65. Clarac: Mus. de sculpt.
Pl. 726, II. N° 1791, D.) auffassen, obgleich we-
nigstens bei der einen wohl auch an einen sterbli-
chen Hirten gedacht werden konnte. Vergleiche oben
p. 27.

3 Auf einem Cameo der kais. Ermitage D V,
1, 3.

4 Worlidge: Gems T. I. Pl. 18.

5 Siehe oben p. 58.

6 Siehe oben p. 66.

7 Dies gilt von vier Marmor - Reliefs (Venuti:
Mon. Matth. To. III. Tab. 2. 20. Caylus: Rec.
d'ant. To. III. Pl. 56. Mém. de la soc. d'arch. de
St. Pétershourg To. VI. Pl. 14, 3.) und von einem
Onyx (Gori: Gemm. Mus. Flor. To. I. Tab 89, 1.
Wicar: Gai. de Flor. To. II. Pl. 35.). Auch ist in
einem beriihmten Sarkophag-Relief (Bartoli: Admir.
Rom. Tab. 48. Sandrart: lconol. deor. Tab. 52.
Montfaucon: Ant. Expl. To. II. Pl. 86. Guattani:
Mon. Ined. 1786. p. 70. Tav. 2. Marbl. or the
Brit. Mus. To.X. Pl. 39. Creuzer: Symbol. Th. IV,
1. Taf. 7. Guigniaut: Rel. de l'ant. PI. 109.
N° 451a.) eine Gruppe dieser Art als Verzierung des
Wagens des Dionysos angebracht.

8 Caylus: Rec. d'ant. To. II. Pl. 29.

9 Siehe oben p. 20.
 
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