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Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour l'année 1874 — 1877

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Stephani, Ludolf: Erklärung einiger im Jahre 1873 im südlichen Russland gefundener Kunstwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.11861#0104
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76

er auch sein mag, jedenfalls in der ersten Stelle ein ganz anderer, als in den
beiden anderen, sein muss, da derselbe Pan, welcher in jener Stelle, wie Wieseler
selbst hervorhebt, zu den Satyrn gerechnet wird, in den beiden anderen Stellen
eben so ausdrûcklich von denselben ausgeschlossen wird.

Auch war es nicht weniger leicht, zu sehen, in welchem Sinn Lukian den
Namen der Satyrn im Bis accusatus gebraucht hat. Es genûgte ja nur die unmit-
telbar1 vorausgehenden Worte: Ti <pjç; àyvosîç tov Ilava,, twv Atovudou (tepa.'rcovTtov
tov [3a>c^ix,wTaTov; mit 'den in Rede stehenden zu vergleichen, um zu sehen, dass
Lukian in dieser Stelle den Namen der Satyrn gar nicht in mythologisch streng
abgegrânztem, sondern nach weit verbreiteter Sitte in ûbertragenem und erweitertem
Sinn, nâmlich in der Bedeutung von: àiovuctou >&epa7tovTeç gebraucht hat2. Oder ist
es nicht allbekannt, dass das gesammte Alterthum gewohnt war, unzâhlige mytho-
logische so wohl, als auch historische Personen-Namen aller Art in ûbertragenem
und erweitertem Sinn zu gebrauchen, indem man dabei entweder gar nicht, oder
loch nicht allein die ursprunglich damit bezeichneten Personen, sondern andere im
Sinne hatte, welche nur die wesentlichsten Eigenthumlichkeiten mit jenen gemein
hatten? Wer kennt denn nicht, um doch Einiges anzufùhren, die ûberaus zahlreichen
Vasengemâlde, in denen bald mythologische bald historische Namen den dargestell-
ten Personen in eben diesem Sinn beigeschrieben sind3? Wer erinnert sich nicht
der Anwendung der Namen des Hippolytos und des Kephalos zur Bezeichnung
tûchtiger Jâger tiberhaupt*, des Namens der Kentauren zur Bezeichnung von Pae-
derasten5 und tausend ahnlicher Dinge?

1 Bis accus. 9.

2 Dies ist auch der Grand, wesshalb er £a-
xupwv àiràvTcov, sagt. Denn es gab natûrlich sehr
viele verschiedene Arten von Aiovôgqu &ip<xizovtzç.
Uebrigens kann man auch Lukian: De saltat. 22
zpiwv yoûv oùaùv tûv yEvixanà'Ctov op^YjaEwv,
xépSocxoç xai aixtvviSoç xai ippikdtxç,, oi Aiovû-
aou dtpàTOVTEç oi Eàxupoi Tauxa; ècp£upovT£ç àcp'
aûTàiv Éxaa-Tvjv wvôp.aaav, vergleichen.

3 Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann.

■ 1872. p. 197. 1873. p. 175. 182.

4 Aelian: Denat.anim.p.435.ed.Hercher. tt
upôç uaijTa KicpaXoî te xai 'IuitoXu'ïoc xai sX Ttç èv
6p£C7tv àypcotç ôï)pÉa fAêTeXdeïv oeivôç i~ipoç. Eine
ganz âhnliche Erweiterung der Bedeutung liegt m
Grande, wennz. B. Aristophanes: Av.558. sagt:

CÛÇ TTpÔTEpOV [LOlJlîxTOVIZC, TGtÇ AXxf/.Y]VaÇ XOCTE-

(3aivov

xai Tàç AXÔTiaç xai xàç EspiXocç.

5 Schol. ad Aeschin. I, 52. toùç acpoopa
 
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