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Zur zweiten Classe gehören ausser einem geschnittenen Stein mit der Inschrift:
Germana, dessen Besitzer unbekannt ist1, fünf Marmor-Statuen:
1. Rom, Sammlung Origa. Clarac: Mus. de sculpt. PL 600. N° 1321.
2. Rom, Vatican. Visconti: Mus. Pio-Clem. To. IL Tav. 52. Clarac: Mus. de
sculpt. PL 609. W 1349.
3. Rom, Palazzo Torlonia. Clarac: Mus. de sculpt. PL 602. N° 1332C. Der
rechte Arm ist wahrscheinlich falsch restaurirt und wird mit der Hand die Brust
bedeckt gehabt haben.
4. Rom, Villa Panfili. Clarac: Mus de sculpt. PL 626A. N° 1363A.
5. Rom, Villa Albani. Clarac: Mus. de sculpt. PL 632G. N° 1374.
Jedoch verwischen die meisten dieser Statuen das Praxitelische Motiv auch
noch dadurch, dass bald die Brust (N° 2. 4.). bald die Scham (N° 1) durch keine
der beiden Hände bedeckt ist".
i Cades: Grosse Abdrucksamml. VII, 16.
Es ist sehr zu bedauern, dass sich Bernouilli:
Aphrodite p. 250., indem er die Unächtheit die-
ses Steins vermuthete, der sehr üblen, gegenwär-
tig jedoch nur zu sehr verbreiteten Gewohnheit
der auf dem Gebiet der geschnittenen Steine ganz
Unerfahrenen angeschlossen hat, welche sich
durch Verdächtigung einzelner geschnittener Steine
ohne irgend einen Grund den Schein genauer
Sachkenntniss zu erwerben hoffen, ohne zu be-
merken, dass sie in den Augen wirklich Erfahre-
ner dadurch nur das gerade Geçentheil erzielen.
In dem vorliegenden Fall kann, selbst wenn man
von Stil und Schnitt des Bildes ganz absieht,
schon die Inschrift durch ihren Schnitt, durch
ihre Stellung, durch ihren Inhalt und durch die
Formen und Grösse ihrer römischen Buchsta-
ben auch nicht den entferntesten Gedanken an
eine Fälschung aufkommen lassen.
2 Wie es sich mit einer Berliner Marmor-
Statue und einer Pariser Bronze-Statuette, welche
Bernouilli: Aphrodite p. 253. N° 5. 6. erwähnt,
verhalten mag, wird man erst beurtheilen kön-
nen, wenn sie genauer bekannt sein werden. Nur
ein ähnlicher Gewand-Wurf zeigt sich an einer
Marmor-Statue (Clarac: Mus. de sculpt. PL 594.
N° 1425 A.), die wohl eine Wasser-Nymphe dar-
stellt, und an einer Terracotta Statuette (Clarac:
Mus. de sculpt. PI. 604. N° 1331.). Noch wei-
ter scheint sich eine von Hübner: Ant. Bildw.
in Madrid p. 239. N° 551. beschriebene Statue
von dem Praxitelischen Motiv zu entfernen und
stellt auch gewiss gar keine Aphrodite dar, son-
dern gehört in die Classe der von mir in der
Abhandlung: Die Antikensammlung in Pawlowsk
p. 16. N° 16. besprochenen Statuen.
Zur zweiten Classe gehören ausser einem geschnittenen Stein mit der Inschrift:
Germana, dessen Besitzer unbekannt ist1, fünf Marmor-Statuen:
1. Rom, Sammlung Origa. Clarac: Mus. de sculpt. PL 600. N° 1321.
2. Rom, Vatican. Visconti: Mus. Pio-Clem. To. IL Tav. 52. Clarac: Mus. de
sculpt. PL 609. W 1349.
3. Rom, Palazzo Torlonia. Clarac: Mus. de sculpt. PL 602. N° 1332C. Der
rechte Arm ist wahrscheinlich falsch restaurirt und wird mit der Hand die Brust
bedeckt gehabt haben.
4. Rom, Villa Panfili. Clarac: Mus de sculpt. PL 626A. N° 1363A.
5. Rom, Villa Albani. Clarac: Mus. de sculpt. PL 632G. N° 1374.
Jedoch verwischen die meisten dieser Statuen das Praxitelische Motiv auch
noch dadurch, dass bald die Brust (N° 2. 4.). bald die Scham (N° 1) durch keine
der beiden Hände bedeckt ist".
i Cades: Grosse Abdrucksamml. VII, 16.
Es ist sehr zu bedauern, dass sich Bernouilli:
Aphrodite p. 250., indem er die Unächtheit die-
ses Steins vermuthete, der sehr üblen, gegenwär-
tig jedoch nur zu sehr verbreiteten Gewohnheit
der auf dem Gebiet der geschnittenen Steine ganz
Unerfahrenen angeschlossen hat, welche sich
durch Verdächtigung einzelner geschnittener Steine
ohne irgend einen Grund den Schein genauer
Sachkenntniss zu erwerben hoffen, ohne zu be-
merken, dass sie in den Augen wirklich Erfahre-
ner dadurch nur das gerade Geçentheil erzielen.
In dem vorliegenden Fall kann, selbst wenn man
von Stil und Schnitt des Bildes ganz absieht,
schon die Inschrift durch ihren Schnitt, durch
ihre Stellung, durch ihren Inhalt und durch die
Formen und Grösse ihrer römischen Buchsta-
ben auch nicht den entferntesten Gedanken an
eine Fälschung aufkommen lassen.
2 Wie es sich mit einer Berliner Marmor-
Statue und einer Pariser Bronze-Statuette, welche
Bernouilli: Aphrodite p. 253. N° 5. 6. erwähnt,
verhalten mag, wird man erst beurtheilen kön-
nen, wenn sie genauer bekannt sein werden. Nur
ein ähnlicher Gewand-Wurf zeigt sich an einer
Marmor-Statue (Clarac: Mus. de sculpt. PL 594.
N° 1425 A.), die wohl eine Wasser-Nymphe dar-
stellt, und an einer Terracotta Statuette (Clarac:
Mus. de sculpt. PI. 604. N° 1331.). Noch wei-
ter scheint sich eine von Hübner: Ant. Bildw.
in Madrid p. 239. N° 551. beschriebene Statue
von dem Praxitelischen Motiv zu entfernen und
stellt auch gewiss gar keine Aphrodite dar, son-
dern gehört in die Classe der von mir in der
Abhandlung: Die Antikensammlung in Pawlowsk
p. 16. N° 16. besprochenen Statuen.