27
mehr erwähnten Princip des ganzen Panathenaeen-Festes im besten Einklang, da in
demselben wohl eine natürliche Veranlassung lag, das Oel der heiligen [/.optai als
Preis zu vertheilen, aber gar keine, gemalte Vasen dazu zu wählen, und was die
viel besprochene Inschrift: töv Myjvtq&sv afrXcov der Panathenaischen Gefässe be-
trifft, so 'sieht doch Jeder, dass diese sich mindestens eben so gut auf den Inhalt
der Gefässe, als auf diese selbst beziehen kann.
Dazu kommt endlich, dass, wie wir mit Zuversicht behaupten können, das kost-
bare Oel der {/.optai den Siegern der Panathenaeen - Feste Jahrhunderte hindurch
ganz ohne jene bemalten Vasen, welche wir mit Recht als Panathenaische Ampho-
ren bezeichnen, als Sieges-Preis übergeben worden ist. Denn es kann gar keinem
Zweifel unterliegen, dass überhaupt Gefässe dieser Art nicht länger, als bis gegen
das Ende des dritten Jahrhunderts v. Chr., vielleicht selbst nur bis zum Anfang
oder zur Mitte dieses Jahrhunderts angefertigt werden sind. Es ist ja bekannt ge-
nug, dass die gesammte Vasenmalerei in Griechenland, wenn sie sich auch in Ita-
lien in veränderter Form noch während des zweiten und zum Theil selbst während
des ersten Jahrhunderts v. Chr. fortsetzte1, doch schon am Ende des dritten in so
vollständigen Verfall gerieth, dass sie nicht einmal mehr im Stande gewesen sein
würde, auch nur Gefässe, wie die rohesten der uns erhaltenen Panathenaischen, her-
zustellen2, und in der That scheint sich unter den noch vorhandenen, so weit wir
bis jetzt sehen können, keine zu befinden, welche wir auch nur dem dritten Jahr-
hundert v. Chr. mit einiger Sicherheit zuweisen könnten. Selbst der Umstand, dass
in der berühmten Pompa des Ptolemaeos Philadelphos sechszehn silberne Nachbil-
dungen Panathenaischer Amphoren zur Schau gestellt wurden3, scheint dafür zu
sprechen, dass man Gefässe dieser Art schon damals mehr vom Standpunkt alter-
tümlicher Merkwürdigkeit, als von dem des praktischen Gebrauchs zu betrachten
pflegte.
1 Siehe Compte-rendu de la comm. arch. pour
l'ami. 1874. p. 51—95.
2 Siehe Compte-rendu de la comm. arch. pour
l'ann. 1874. p. 42 — 51.
3 Athen.: V, 199 D. Tttpxix&xptrm ûSpîai
efxoffi xsù ëÇ, àfAÇopsïi; uava&Y]vaixû! ëxxaçtâtxa,
^UXTïjpEÇ ÉxaTOV è!"Y]XOVTa ' TGUTCOV ô \xk^VJ10q
ouv Yjv äzavTa àpyupà.
mehr erwähnten Princip des ganzen Panathenaeen-Festes im besten Einklang, da in
demselben wohl eine natürliche Veranlassung lag, das Oel der heiligen [/.optai als
Preis zu vertheilen, aber gar keine, gemalte Vasen dazu zu wählen, und was die
viel besprochene Inschrift: töv Myjvtq&sv afrXcov der Panathenaischen Gefässe be-
trifft, so 'sieht doch Jeder, dass diese sich mindestens eben so gut auf den Inhalt
der Gefässe, als auf diese selbst beziehen kann.
Dazu kommt endlich, dass, wie wir mit Zuversicht behaupten können, das kost-
bare Oel der {/.optai den Siegern der Panathenaeen - Feste Jahrhunderte hindurch
ganz ohne jene bemalten Vasen, welche wir mit Recht als Panathenaische Ampho-
ren bezeichnen, als Sieges-Preis übergeben worden ist. Denn es kann gar keinem
Zweifel unterliegen, dass überhaupt Gefässe dieser Art nicht länger, als bis gegen
das Ende des dritten Jahrhunderts v. Chr., vielleicht selbst nur bis zum Anfang
oder zur Mitte dieses Jahrhunderts angefertigt werden sind. Es ist ja bekannt ge-
nug, dass die gesammte Vasenmalerei in Griechenland, wenn sie sich auch in Ita-
lien in veränderter Form noch während des zweiten und zum Theil selbst während
des ersten Jahrhunderts v. Chr. fortsetzte1, doch schon am Ende des dritten in so
vollständigen Verfall gerieth, dass sie nicht einmal mehr im Stande gewesen sein
würde, auch nur Gefässe, wie die rohesten der uns erhaltenen Panathenaischen, her-
zustellen2, und in der That scheint sich unter den noch vorhandenen, so weit wir
bis jetzt sehen können, keine zu befinden, welche wir auch nur dem dritten Jahr-
hundert v. Chr. mit einiger Sicherheit zuweisen könnten. Selbst der Umstand, dass
in der berühmten Pompa des Ptolemaeos Philadelphos sechszehn silberne Nachbil-
dungen Panathenaischer Amphoren zur Schau gestellt wurden3, scheint dafür zu
sprechen, dass man Gefässe dieser Art schon damals mehr vom Standpunkt alter-
tümlicher Merkwürdigkeit, als von dem des praktischen Gebrauchs zu betrachten
pflegte.
1 Siehe Compte-rendu de la comm. arch. pour
l'ami. 1874. p. 51—95.
2 Siehe Compte-rendu de la comm. arch. pour
l'ann. 1874. p. 42 — 51.
3 Athen.: V, 199 D. Tttpxix&xptrm ûSpîai
efxoffi xsù ëÇ, àfAÇopsïi; uava&Y]vaixû! ëxxaçtâtxa,
^UXTïjpEÇ ÉxaTOV è!"Y]XOVTa ' TGUTCOV ô \xk^VJ10q
ouv Yjv äzavTa àpyupà.