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Kentron bedienen1, und dass ein Mal (N° 100) auch ein Hund das Gespann be-
gleitet2.
Weit weniger zahlreich sind die auf uns gekommenen Gefässe, in denen
Siegern im Wettrennen zu Pferd das köstliche Oel als Lohn überreicht worden
ist. Dass überhaupt auch diese Art des Wettkampfs an den Panathenaeen Statt
fand, würden wir selbst ohne ausdrückliche Zeugnisse voraussetzen dürfen. Allein
diese belehren uns noch ausserdem, dass an diesem Feste nicht nur das allgemein
übliche einfache Wettrennen zu Pferde, bei dem es nur auf die grösste Schnellig-
keit der Bewegung ankam, sondern auch das dbtovn^eiv <x<p' uvrcou ausgeführt wurde3,
bei dem es, wie uns namentlich auch ein nicht Panathenaisches Vasengemälde4 zeigt,
vielmehr darauf ankam, während des Rennens ein bestimmtes Ziel mit einem Wurf-
spies zu treffen. Die erstere Art des Wettkampfs sehen wir in den Gemälden N° 107—
113, die zweite in N° 114 und 115 dargestellt.
Beide Arten haben zunächst das mit einander gemein, dass sie uns, so weit wir
bis jetzt sehen können5, nie bärtige Männer, sondern stets Jünglinge und ein oder
zwei Mal (N° 109 und 113) sogar Knaben als Theilnehmer des Wettkampfs vor-
führen.
Ausserdem aber L,t ihnen auch das gemeinsam, dass die Reiter in der Regel
nackt sind6. Nur der Knabe des, Gemäldes N° 113 trägt ein ganz kurzes, eng an-
schliessendes Wamms, und der Reiter des GefässesN0 115 ist mit einem Chiton, einer
1 N° 82. 83. 88. 90. 91. 92.97.103. 105. de la comm. arch. pour Tann. 1874. p. ISO —
106. In N° 90 scheint der Wagenlenker ein ganz 182.
kurzes, jedoch grösstentheils zerstörtes Kentron 3 Sauppe: De inscript. Panath. p. 3. Zeile IS. '
in der Hand gehalten zuhaben, während ein lan- 4 Miliin: Peint de vas. To. I. PI. 45. Wel-
ger Stab mit zwei Klappern in der linken Hand cker: Denkm. Th. III. Taf. 35. Stephani:
wohl erhalten ist. Der vermeintliche Zuruf: ïkx, Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann. 1874.
Hoc, welcher an der Vase N° 99 zu lesen sein p. 218.
soll, verschwindet schon bei genauerer Kenntniss 5 Ohne Nachricht sind wir in dieser Beziehung
der Abschriften. noch von N° 108. 114. 115.
2 Ueber Hunde, welche sich den Kriegern und 6 Von N° 108 und 114 jedoch haben wirhier-
ihren Pferden anschliessen, siehe Compte-rendu über noch keine Nachricht.
Kentron bedienen1, und dass ein Mal (N° 100) auch ein Hund das Gespann be-
gleitet2.
Weit weniger zahlreich sind die auf uns gekommenen Gefässe, in denen
Siegern im Wettrennen zu Pferd das köstliche Oel als Lohn überreicht worden
ist. Dass überhaupt auch diese Art des Wettkampfs an den Panathenaeen Statt
fand, würden wir selbst ohne ausdrückliche Zeugnisse voraussetzen dürfen. Allein
diese belehren uns noch ausserdem, dass an diesem Feste nicht nur das allgemein
übliche einfache Wettrennen zu Pferde, bei dem es nur auf die grösste Schnellig-
keit der Bewegung ankam, sondern auch das dbtovn^eiv <x<p' uvrcou ausgeführt wurde3,
bei dem es, wie uns namentlich auch ein nicht Panathenaisches Vasengemälde4 zeigt,
vielmehr darauf ankam, während des Rennens ein bestimmtes Ziel mit einem Wurf-
spies zu treffen. Die erstere Art des Wettkampfs sehen wir in den Gemälden N° 107—
113, die zweite in N° 114 und 115 dargestellt.
Beide Arten haben zunächst das mit einander gemein, dass sie uns, so weit wir
bis jetzt sehen können5, nie bärtige Männer, sondern stets Jünglinge und ein oder
zwei Mal (N° 109 und 113) sogar Knaben als Theilnehmer des Wettkampfs vor-
führen.
Ausserdem aber L,t ihnen auch das gemeinsam, dass die Reiter in der Regel
nackt sind6. Nur der Knabe des, Gemäldes N° 113 trägt ein ganz kurzes, eng an-
schliessendes Wamms, und der Reiter des GefässesN0 115 ist mit einem Chiton, einer
1 N° 82. 83. 88. 90. 91. 92.97.103. 105. de la comm. arch. pour Tann. 1874. p. ISO —
106. In N° 90 scheint der Wagenlenker ein ganz 182.
kurzes, jedoch grösstentheils zerstörtes Kentron 3 Sauppe: De inscript. Panath. p. 3. Zeile IS. '
in der Hand gehalten zuhaben, während ein lan- 4 Miliin: Peint de vas. To. I. PI. 45. Wel-
ger Stab mit zwei Klappern in der linken Hand cker: Denkm. Th. III. Taf. 35. Stephani:
wohl erhalten ist. Der vermeintliche Zuruf: ïkx, Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann. 1874.
Hoc, welcher an der Vase N° 99 zu lesen sein p. 218.
soll, verschwindet schon bei genauerer Kenntniss 5 Ohne Nachricht sind wir in dieser Beziehung
der Abschriften. noch von N° 108. 114. 115.
2 Ueber Hunde, welche sich den Kriegern und 6 Von N° 108 und 114 jedoch haben wirhier-
ihren Pferden anschliessen, siehe Compte-rendu über noch keine Nachricht.