Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour les années 1878 et 1879 — 1881

DOI issue:
Supplément
DOI article:
Stephani, Ludolf: Erklärung einiger Kunstwerke der kaiserlichen Ermitage und anderen Sammlungen
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.13006#0185
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
ni

schen Auffiihrung darstellt1. Auch da sehen wir, ohne dass sich der zu Grande
liegende Gedanke nâher bestimmen liesse, in grosser Zabi gefiugelte und ungefltl-
gelte menschliche Gestalten, Pferde und, wie es scheint, auch eine sitzende Sphinx
eingewebt oder gestickt.

An dem unteren Rand des Gewands der Athena Polias sind an einer Panathe-
naischen Amphora2 des vierten Jahrhunderts v. Chr. sechs, wie es scheint, weib-
liche Personen tanzend dargestellt.

An einem berûhmten Gefâss der kôniglichen Sanirnlung in Neapel, das mit
einer Darstellung der Talos-Sage geschmuckt ist3, sieht man die Gewander von drei
mannlichen Personen mit breiten Rândern ausgestattet, welche verschiedene Perso-
nen vorfûhren, deren Handlung freilich ebenfalls nicht genauer bestimmt werden
kann.

Endlich ist hier noch ein etruskisch.es Wandgemâlde4 zu nennen, in welchem
uns ein bârtiger Mann mit einem Obergewand entgegentritt, an welchem wir, in
grossem Maasstab eingewebt oder gestickt, zwei nackte und, wie es scheint, im
Faustkampf begriffene Manner, so wie einen Theil eines dritten dargestellt sehen.

Ob jedoch auch eine etruskische Aschenkiste5 hieher gehôrt, in deren Relief -
Schmuck auch ein Mann vorkommt, an welchem man zwischen dem Harnisch und
dem Schurz sechs mit einander im Kampf begriffene Manner dargestellt sieht,
muss ganz unentschieden bleiben, da wir nicht wissen konnen, ob wir dièse Verzie-
rung in einem Gewebe oder an einer Metall-Platte angebracht denken sollen.

Dieser kurze Ueberblick der von der textilen Kunst des Alterthums ausgebil-
deten Ornamentik, wird, obgleich er weit davon entfernt ist, Anspruch auf eine
erschopfende Darstellung derselben erheben zu konnen, doch, wie ich glaube, genu-
gen, um in der Hauptsache die Stellung wûrdigen zu konnen, welche die auf Tafel
III —VI wiedergegebenen unschatzbaren Fragmente antiker Original-Gewebe, die

1 Mon. pubbl. dall' Inst. arch. To. III. Tav. s Bull. Napol. To. III. Tav. 2. 6.

31. 4 Mon. pubbl. dall' Inst. arch. To VI. Tav.

2 Compte-rendu de la connu, arch. pour l'ann. 32.

1876. p. 49. N° 88. 5 Mus. Chius. Tav. 41.
 
Annotationen