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Dittenberger, Wilhelm; Purgold, Karl; Curtius, Ernst [Hrsg.]; Adler, Friedrich [Hrsg.]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 5): Die Inschriften von Olympia — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.2020#0337
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65'

[No. 634—636]

Γ,52

welche danach ebensalls kleine Bronzegespanne getragen
zu haben scheinen. (Vergl. E. Reisch, die griech. Weih-

geschenke S. 61). Über Kyniska und ihre olympischen
Wagensiege s. zu No. iöo.

635. Block einer Balis aus schwarzem Kalk-
stein, 0,26 hoch, 1,52 breit, 0,80 tief. In der Mitte der
Vorderseite sowie der linken Nebenseite je eine Versatz-
bosle, die rechte Nebenseite zeigt AnschlussHäche. Auf
der Oberfläche links über der KUnstlerinsehrist die Fuss-
spuren einer etwa lebensgrossen Bronzestatue, die linke
0,28 lang, vor denen eine Bronzeplatte, 0,31 lang und
0,08 breit, eingeladen war; ein Stück von ihrem rechten

Ende ist noch an seiner Stelle erhalten, vom linken nur noch
die beiden flachen runden Einladungen zu ihrer Beteiligung.
— Inv. | |~ Gesunden 4. November 1878, als Unterblock
der vorletzten der Zanesbasen, links vom Stadioneingang,
verwendet. — Herausgegeben von A. Furtwä'nglcr, Arch.
Zeitung XXXVII (1879) S. 45 No. 221. In Facsimile nach
eigenem Abklatsch von E. Loewy, Inschristen griech. Bild-
hauer S. 69 No. 8()ίτ. — Facsimiliert von Purgold.

S.AAlAAAoSH Hb Hl £E f-AT poK&Eök


Δαίδαλο? ί~ογ-ί Πατοοχλεο? | Χιχυωνιος. ' Inschriften ohne Zweifel zu einem und demselben Bath-
ron, vergl. No. 630. 631. Die Zeit wird durch den Schrift-
Die Blöcke No. O35 und 636 gehören nach dem | Charakter sowohl als durch den Namen des Bildhauers

Material, den Maassen und der symmetrischen Anbringung
sowohl der Versatzbossen auf der Vorderrläche als auch
der zwischen diesen und dem äusseren Rande flehenden

Daidalos auf den Anfang des vierten Jahrhunderts be-
ltimmt; s. die Bemerkungen zu No. 161,5.

636. Zwei aneinanderpassende Fragmente eines
Basisblocks aus schwarzem Kalkstein, 0,26 hoch,
zusammen bis 0,80 breit, Tiefe bis 0,465 erhalten. Beide
sind hinten gebrochen, nur b hat die rechte Nebenseite
des Blocks erhalten, auf welcher eine Versatzbosse flehen
geblieben ist; eine zweite solche auf der Vorderseite am
linken Bruch, ungefähr die ursprüngliehe Mitte des Blocks
bezeichnend. Auf der Oberssäche von Fragment b sind
die Fussspuren einer Bronzeltatue erhalten, die linke

vollständige 0,23 lang, vor denen eine 0,31 lange und
etwa 0,08 breite Bronzeplatte eingeladen war. — α Inv.
1047. Gefunden 3. Januar 1881 im Ossen des Zeustempels.
b Inv. 674. Gesunden 4. Juni 1870 vor der Südost-
ecke des Heraion. — Herausgegeben von K. Purgold,
Arch. Zeitung XL (1882I S. 192 N0.437. Nach einem
Facsimile Purgold's von E. Loewy, Inschriften griech.
Bildhauer S. 69 No. 896.


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Lber das Denkmal und seine Zeit s. zu No. 635.
Die Ergänzung des Künstlernamens ist nicht absolut
sicher, aber die Raumverhältnille zeigen, dass sowohl
der Name des Bildhauers selbst als der seines Vaters sehr
kurz gewesen sein musse. Jedessalls passt von den be-
kannten sikyonischen Künstlernamen kein anderer hierher,
und auch was wir über die Zeit des Kleon willen (s. zu
No. 637) stimmt vortresslich zu seinem Zusammenarbeiten
mit Daidalos. Auslallen muss es freilich, dass das Ethni-
kon hier in der epichorischen, No. 637 in der allgemein-

griechischen Form auftritt. Die Vermutung von Loewy,
der Name des Bildhauers selbst möchte in einer völlig
verschwundenen Zeile oberhalb der ersten erhaltenen
gellanden haben, während in letzterer der Vatername
[IIo?.i«iAs]/-ou oder [ΠεΑΐ«λε]ιτου zu ergänzen sei, ist lehr
unwahrscheinlich, denn die Stellung der Inschrift auf dem
Stein ist, wenn dieselbe nur drei Zeilen umtasste, eine
lehr schöne und symmetrische, während anderenfalls
die erlle Zeile in lehr ungeschickter und störender Weile
bis dicht an den oberen Rand herangereicht haben
müsste.
 
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