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Scholz, Hartmut
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Nürnberg: Sebalder Stadtseite — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,2: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.52871#0224
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CHORFENSTER nord II (BAMBERGER FENSTER)

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stift Bamberg, Herzöge von Meran, Kärnten); Feld 2: in Sil-
ber ein blauer goldgekrönter Löwe, belebt mit zwei roten Lei-
sten (Truchsessen von Pommersfelden)5 . Zwei Helme: 1. ein
ringsum mit Pfauenfedern bestecktes Schirmbrett, auf dem sich
der Löwe mit Schrägleiste vom Schildbild wiederholt (Hoch-
stift Bamberg); Helmdecken schwarz-golden; 2. ein blauer
Löwe wachsend, golden gekrönt, belegt mit einer roten Leiste
(Stammkleinod der Truchsessen von Pommersfelden); Helmde-
cken blau-silbern540 541 542 543.
Ornament: Roter Rankengrund (Muster X,66).
Technik: Im Wappen (Feld 2 und 3) rückseitig Ausschliff aus
dem hellblauen Überfang.
Stil: Hirsvogel-Werkstatt (jüngere Werkstattrichtung).
CVMA T 7247
3d STIFTERBILD DES BISCHOFS VEIT TRUCHSESS
VON POMMERSFELDEN MIT ZEREMONI AR
Fig. 144, 149, Abb. 19, 23
H. 104,2 cm, B. 40 cm.
Inschrift: Auf dem Sockelstreifen in gotischer Minuskel: Vitus .
ep(iscopu)s bambe(r)g(e)n(sis) . i$oi.
Erhaltung: Eine kleine Ergänzung Frenzeis im Pluviale.
Ikonographie, Komposition: Die Stifterscheibe zeigt - in der
Auffassung dem Pendant in 3a entsprechend - den knienden
Bamberger Bischof Veit Truchsess von Pommersfelden, der
den Stuhl vom 18. Juli 1501 bis zu seinem Tod am 7. September
1503 innehatte545. In dessen kurze Amtszeit fällt der Auftrag an
Veit Hirsvogel, das Bamberger Fenster in St. Sebald mit newem
pildwerk ganz vernewen [zu] lassen (s. Reg. Nr. 11).
Technik: Im Folianten unter dem Arm des Zeremoniars rück-
seitig Ausschliff aus dem roten Überfang.
Stil: Hirsvogel-Werkstatt (ältere Werkstattrichtung).
CVMA T 7248, Detail T 7262
4a HL. KILIAN Fig. 144, 149, Abb. 19, 24
H. 104,5 cm> B. 40 cm.
Erhaltung: Minimale Reparaturen am linken Rand und im obe-
ren linken Eck des Baldachins nach Mitte des 20. Jh. Auf dem
vorgezogenen blauen Mantelzipfel des Pluviales großflächiger
mikrobieller Befall (Pilzstruktur).
Ikonographie, Komposition: Der Hl. Kilian, irischer Mönch,
Wanderbischof und Missionar im 7. Jh., besonders im Raum
Würzburg, ist als Patron aller Franken zugleich einer der Pa-
trone des Bamberger Domes und wohl in dieser Eigenschaft in
die stehende Heiligenversammlung des Fensters aufgenommen
worden544. Traditionell erscheint der Heilige in pontifikaler

540 Seyler 1976, S. 71; Bernhard Peter, Wappen der Bamberger Bi-
schöfe (http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/bi-bam.htm).
541 Horst Appuhn (Hg.), Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605,
München 1999,1, Taf. tot.
542 Michel Hofmann, Bamberger Heraldik in der Diaspora, in:
BHVB 102, 1966, S. 307-312; Peter (wie Anm. 540).
543 Guttenberg 1937, S. 277E
544 Hierzu umfassend: Kilian. Mönch aus Irland - aller Franken Pa-
tron 689-1989, Kat. Ausst.Würzburg, Festung Marienburg, Würzburg
1989, sowie der zugehörige Aufsatzband (Veröffentlichungen zur Bay-
erischen Geschichte und Kultur, Nr. 19/89), hg. von Johannes Erich-
sen u.a., München 1989, darin besonders S. 349-372: Hanswernfried
Muth, Kilian, Kolonat und Totnan. Zur Ikonographie der Franken-
apostel bis zur Säkularisation.

Fig. 149. ES Chor n II, 3-6a-d.




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