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Scholz, Hartmut
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Nürnberg: Sebalder Stadtseite — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,2: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.52871#0373
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37°

EHEMALIGES BENEDIKTINERKLOSTER ST. EGIDIEN

3. DER EHEMALIGE BENEDIKTZYKLUS DER TETZEL IM REFEKTORIUM

Zur Geschichte der verschiedenen Zyklen zum Leben des Hl. Benedikt, die einst im Egidienkloster zu sehen waren,
und zur Frage von Erst- und Zweitausführung der Entwürfe - im Refektorium oder im Kreuzgang - vgl. die aus-
führliche Darlegung der Zusammenhänge mit kommentierter Bibliographie S. 341-368. Nachstehend werden nur die
archivalische Überlieferung zur Verglasung des Refektoriums mitgeteilt, ein Rekonstruktionsvorschlag unterbreitet
und die drei bekannten Restscheiben des von den Tetzel gestifteten Refektoriumszyklus in eigenen Katalognummern
behandelt.
Geschichte der Verglasung: Durch den zentralen Eintrag im Einnahme- und Ausgabenregister des Egidienklos-
ters, die Jahre 1486 bis 1527 betreffend, sind wir in der glücklichen Lage, die drei bekannten Restscheiben in Boston,
Nürnberg und ehemals Gotha zweifelsfrei mit einer im Umfang gegenüber dem Kreuzgangszyklus auf nur sechzehn
Szenen verkürzten Ausführung der Vita Benedicti für die Fenster des Refektoriums zu verbinden, die bereits 1500
ausgeführt und von den Tetzel bezahlt worden war. Der diesbezügliche Eintrag zur Verneuung der Fenster im Refek-
torium vermerkt die beteiligten Stifter und deren jeweiligen Anteil an der renovierten Verglasung:
Ausgeben umb gepew anno 1400
Nota da hat man die fenster im rebentter vernewt und haben als machen lassen die Teczel. Michel Teczel hat 2 fenster
bezalt, 1 für den alten Fridrich Teczel, eines für sein anheren Steffan Teczel. Item Fricz Teczel hat 1 zalt für sein vatter
Jobst Teczel. Item Hans Teczel der eiter hat 2 zalt, 1 für sich, das ander für sein prüder Gabriel Teczel. Item Anthoni
Teczel unserpfleger hat 1 zalt. Item Hans Teczel, Anthoniprüder hat 1 zalt. Item leronimus Teczel von Vorcham auch
ainß und kost wie hernach stet:
Item XXXV Ib XVI d umb VIII zwiffach fensterram einen bey HII V2 Ib. Item 1 gülden zu verteffeln. Item XXI Ib
XXVII d umb ic 44 pfunt eisseinfur eissnen pfossten Stangen auch acht. Item III Ib XXIIII d umb zb schrawben und
negel zuverteffeln. Item XVI Ib dem schosser (!) die Stangen ein zu machen und daspfunt eissein zu HIUA d. Item VIII
gülden die ram zu peschlahen. Item LXXV d die ram einczurichten dem steinmeczen. Item III Ib VI d dem tünchern
umb weiß und zu weißen. Item XVII Ib XXVIII d umb 28 eilen placen schetter zu den furhengen. Item XIIII gül-
den umb die XVI gemalte stück sant Benedicten lebein. Item die altein sein gewessen /c von einer ein d einzu seczein
scheiblein, der newen scheiblein sein gewessein Vc und LXXXVIH, von einer V haller. Item VIII gülden V Ib 12 d
von newen und alten scheibbein ein zu setzen. Summa XLHH gülden XI Ib VIII d on essein und trinckein. Slosser,
schreiner, glasser ist XL allein waß ram Stangen glaß ist117.

Geburt
von
Benedikt
und
Scholastika

Wappen
Friedrich I.
Tetzel


Wappen
Elisabeth
Pfinzing


Wappen
Stephan
Tetzel


Wappen
Elisabeth
Wald-
stromer

Benedikt
SEGNET
DEN VER-
GIFTETEN
Becher

Wappen
Jobst V.
Tetzel


Wappen
Agnes
Rummel
/
Margarete
Pessler


Wappen
Hans IV.
Tetzel


Wappen
Margarete
Groland

117 Einnahme- und Ausgabenregister des Egidienklosters 1486-1527
(StadtAN, A 23, Nr. 30, fol. 249t). Der Verfasser sieht sich an dieser
Stelle in der angenehmen Pflicht, Prof. Dr. Franz Fuchs, Würzburg,
sehr herzlich für den Hinweis auf diese wichtige Quelle zu danken.

D8 Fleischmann 2008, II, S. 973k, 977 und 978-980, mit weiteren
Nachweisen und Stammtafel.
 
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