Sechstes Kapitel.
Südfrankreich und die Levante.
LlTTERATUR. Zerstreute Nachrichten in den periodischen Publikationen : Congres
archeologiques, Bulletin monumental, Bibliotheque de l'ecole des chartes, Alemoires des anti-
quaires de France. — Beginn eines photographischen Sammelwerkes mit Text: Album
de l'art anäen du midi de la France. 1898. —Monographien : Alby: Rolland, 1882. —
Auch: Caneto, 1857. — Bordeaux: Lopes, 1882. — Narbonne: Laurent, 1887. -
Saint-Maximin: Albenas, 1880. — Rodez: Biou de Marlavagne, 1876.
De Vogüe: Les eglises de la Terre Sainte, 1860. — C. Enlart: L'art gothique en
Chypre, 1899. — Rottier: Monuments de Rhodes, 1828. — C. Enlart: L'architecture
gothique en Grece (Revue de l'art chretien 1897).
1. Südfrankreich.
Die Aufnahme des gotischen Stils in Südfrankreich vollzog" sich
in ganz exceptionellen Formen. Er erschien nicht als ein gerufener,
sondern im Gefolge der mit Gewalt der Waffen vordringenden Eroberer
aus dem französischen Norden. Für die Erkenntnis der Motive, aus
denen sich die werbende Kraft der Gotik zusammensetzt, ist nichts
bezeichnender als diese Thatsache, dass sie in einem Teile von Frank-
reich selbst schwächer sein konnte als irgendwo sonst im Abend-
lande. Man pflegt zu sagen, den Südeuropäern habe das Verständnis
für den gotischen Stil mehr oder minder gefehlt. In Wahrheit handelt
es sich viel mehr um eine Abweichung des Willens. Wäre dieser in
vollem Umfange dagewesen, so wäre das »Verständnis« bald gefolgt.
Der gotische Stil ist bei der Ausbreitung über sein Stammland nie
und nirgends vermöge seiner inneren Eigenschaften allein durch-
gedrungen. Er fand die wichtigste Unterstützung in Motiven, die auf
dem Gebiete der allgemeinen Kultur zu suchen sind, vor allem in dem
das 13. Jahrhundert erfüllenden Drange nach Einheit des geistigen
Südfrankreich und die Levante.
LlTTERATUR. Zerstreute Nachrichten in den periodischen Publikationen : Congres
archeologiques, Bulletin monumental, Bibliotheque de l'ecole des chartes, Alemoires des anti-
quaires de France. — Beginn eines photographischen Sammelwerkes mit Text: Album
de l'art anäen du midi de la France. 1898. —Monographien : Alby: Rolland, 1882. —
Auch: Caneto, 1857. — Bordeaux: Lopes, 1882. — Narbonne: Laurent, 1887. -
Saint-Maximin: Albenas, 1880. — Rodez: Biou de Marlavagne, 1876.
De Vogüe: Les eglises de la Terre Sainte, 1860. — C. Enlart: L'art gothique en
Chypre, 1899. — Rottier: Monuments de Rhodes, 1828. — C. Enlart: L'architecture
gothique en Grece (Revue de l'art chretien 1897).
1. Südfrankreich.
Die Aufnahme des gotischen Stils in Südfrankreich vollzog" sich
in ganz exceptionellen Formen. Er erschien nicht als ein gerufener,
sondern im Gefolge der mit Gewalt der Waffen vordringenden Eroberer
aus dem französischen Norden. Für die Erkenntnis der Motive, aus
denen sich die werbende Kraft der Gotik zusammensetzt, ist nichts
bezeichnender als diese Thatsache, dass sie in einem Teile von Frank-
reich selbst schwächer sein konnte als irgendwo sonst im Abend-
lande. Man pflegt zu sagen, den Südeuropäern habe das Verständnis
für den gotischen Stil mehr oder minder gefehlt. In Wahrheit handelt
es sich viel mehr um eine Abweichung des Willens. Wäre dieser in
vollem Umfange dagewesen, so wäre das »Verständnis« bald gefolgt.
Der gotische Stil ist bei der Ausbreitung über sein Stammland nie
und nirgends vermöge seiner inneren Eigenschaften allein durch-
gedrungen. Er fand die wichtigste Unterstützung in Motiven, die auf
dem Gebiete der allgemeinen Kultur zu suchen sind, vor allem in dem
das 13. Jahrhundert erfüllenden Drange nach Einheit des geistigen