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LIEGNITZ. Schles. Inv. III.
Ev. Nieder-K. Wesentlich 14. Jh. Nach Brand 1822 durch Auf-
mauerung der Umfassungswände in Hllk. verwandelt, 8 J., Chor
quadr., 2 WTürme mit 8seit. Obergeschoß. Ziegelrohbau mit spar-
samem Hausteindetail. Reicher die Tauf-Kap. Im Umbau be-
griffen.
Ev. Ober-K. ° 1333—1390. Geräumige, schlichte Anlage, 24 : 52.
Hllk. mit überhöhtem Msch.; erweitert durch Seiten-Kap.; 3 pa-
rallele polyg. Apsiden; 2 W-Türme (nur der n ausgeführt). Pfl.
gestreckt mit gekehlten Ecken (eine in Schlesien sehr häufige Form),
kämpferlos, die Netzgwbb. auf Kragsteinen. Die Fenster auffallend
groß, ihre Teilung wechselnd 5—8fach, im kleinlich reichen Maß-
werk einzelne Fischblasen. Der WGiebel in ungewohnter Weise
durch schmale senkrechte und wagerechte Streifen in stehende
Rechtecke zergliedert. Das sandsteinerne Hauptportal0 auf der
NSeite um 1400; am Gewände einförmige Folge von Kehlen und
Birnstäben, äußerer Abschluß mit Kielbg. und Krabben, Türsturz
flachbogig, darüber Tympanon mit figurenreichem Relief der An-
betung der Könige, zu den Seiten Standbilder der Titelheiligen Peter
und Paul, saubere, künstlerisch schwache Arbeiten. — An dem um
einiges älteren WPortal" Maria mit dem Kinde (jetzt ins Innere ver-
setzt). — Ausstattung sprenss. und bar. Bei der Rest. 1893 hinzu-
gefügt die Pfeilerstatuen. — Hochaltar0 1767. — Kanzel ausSand-
stein 1588 von Kaspar Berger. — Bruchstücke eines vortrefflichen
doppelflügeligen Schnitzaltars. — Gestühl E. 15.—18.Jh., hervor-
zuheben das Ratsgestühl von 1568. — Interessant der Tauf kessel0
aus Rotguß in Kelchform, an der zylindrischen Cupa 12 Reliefs
aus dem Leben Jesu, eingefaßt in Kleeblattarkatur; die Ansetzung
2. H. 13. Jh. ist um 50 Jahre zu früh. — Grabdenkmäler. Zahl-
reich und aus allen Jahrhunderten. — Rundfigg.0 des Herzogs
Wenzel f 1364 und seiner Gemahlin Anna f 1367, ehemals auf
Tumbendeckel, geringwertige Arbeiten. — Epitaphe für Anna
v. d. Heide f 1559; für Peter Haunold und zwei Frauen 1582; für
Hieronymus Langner" 1580; für Crispin Ritter 1607, aus mehr-
farbigen kostbaren Steinarten und in trefflichem Aufbau, die Por-
träts in Öl auf Kupfer; für Nik. Ludwig 1617; für Kaspar Krebs
f 1636, gefertigt 1624; für John Sighofer und Frau 1649, beide in
Lebensgröße; dann viele aus Bar. und Rok.
K. Pfarr-K. Johannis B.° 1294, 1341, 1714—20. Die Abb. läßt
einen völligen Neubau vermuten. Barockbau mit 3 gleich hohen
Sch., die seitlichen durch Emporen geteilt. Ansehnliche 2türmige
Fassade; der Gr. der Türme an den Ecken abgestutzt, die Seiten
konkav geschwungen. Am 3. J. des Lhs. die Fürstengruft der
Piasten 1677 in einen ma. Ziegelrohbau eingebaut nach Idee des
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LIEGNITZ. Schles. Inv. III.
Ev. Nieder-K. Wesentlich 14. Jh. Nach Brand 1822 durch Auf-
mauerung der Umfassungswände in Hllk. verwandelt, 8 J., Chor
quadr., 2 WTürme mit 8seit. Obergeschoß. Ziegelrohbau mit spar-
samem Hausteindetail. Reicher die Tauf-Kap. Im Umbau be-
griffen.
Ev. Ober-K. ° 1333—1390. Geräumige, schlichte Anlage, 24 : 52.
Hllk. mit überhöhtem Msch.; erweitert durch Seiten-Kap.; 3 pa-
rallele polyg. Apsiden; 2 W-Türme (nur der n ausgeführt). Pfl.
gestreckt mit gekehlten Ecken (eine in Schlesien sehr häufige Form),
kämpferlos, die Netzgwbb. auf Kragsteinen. Die Fenster auffallend
groß, ihre Teilung wechselnd 5—8fach, im kleinlich reichen Maß-
werk einzelne Fischblasen. Der WGiebel in ungewohnter Weise
durch schmale senkrechte und wagerechte Streifen in stehende
Rechtecke zergliedert. Das sandsteinerne Hauptportal0 auf der
NSeite um 1400; am Gewände einförmige Folge von Kehlen und
Birnstäben, äußerer Abschluß mit Kielbg. und Krabben, Türsturz
flachbogig, darüber Tympanon mit figurenreichem Relief der An-
betung der Könige, zu den Seiten Standbilder der Titelheiligen Peter
und Paul, saubere, künstlerisch schwache Arbeiten. — An dem um
einiges älteren WPortal" Maria mit dem Kinde (jetzt ins Innere ver-
setzt). — Ausstattung sprenss. und bar. Bei der Rest. 1893 hinzu-
gefügt die Pfeilerstatuen. — Hochaltar0 1767. — Kanzel ausSand-
stein 1588 von Kaspar Berger. — Bruchstücke eines vortrefflichen
doppelflügeligen Schnitzaltars. — Gestühl E. 15.—18.Jh., hervor-
zuheben das Ratsgestühl von 1568. — Interessant der Tauf kessel0
aus Rotguß in Kelchform, an der zylindrischen Cupa 12 Reliefs
aus dem Leben Jesu, eingefaßt in Kleeblattarkatur; die Ansetzung
2. H. 13. Jh. ist um 50 Jahre zu früh. — Grabdenkmäler. Zahl-
reich und aus allen Jahrhunderten. — Rundfigg.0 des Herzogs
Wenzel f 1364 und seiner Gemahlin Anna f 1367, ehemals auf
Tumbendeckel, geringwertige Arbeiten. — Epitaphe für Anna
v. d. Heide f 1559; für Peter Haunold und zwei Frauen 1582; für
Hieronymus Langner" 1580; für Crispin Ritter 1607, aus mehr-
farbigen kostbaren Steinarten und in trefflichem Aufbau, die Por-
träts in Öl auf Kupfer; für Nik. Ludwig 1617; für Kaspar Krebs
f 1636, gefertigt 1624; für John Sighofer und Frau 1649, beide in
Lebensgröße; dann viele aus Bar. und Rok.
K. Pfarr-K. Johannis B.° 1294, 1341, 1714—20. Die Abb. läßt
einen völligen Neubau vermuten. Barockbau mit 3 gleich hohen
Sch., die seitlichen durch Emporen geteilt. Ansehnliche 2türmige
Fassade; der Gr. der Türme an den Ecken abgestutzt, die Seiten
konkav geschwungen. Am 3. J. des Lhs. die Fürstengruft der
Piasten 1677 in einen ma. Ziegelrohbau eingebaut nach Idee des